Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata, AA)

Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata) ist die häufigste entzündliche Haarausfallerkrankung. Sie ist die zweithäufigste Ursache für Haarausfall in allen Altersgruppen, wobei Frauen öfter betroffen sind als Männer. Sogar Kinder und Jugendliche können daran erkranken.
Am häufigsten tritt die Erkrankung im Alter von 20 bis 40 Jahren auf. Menschen, die an Diabetes oder Schilddrüsenfunktionsstörungen leiden, entwickeln öfter einen kreisrunden Haarausfall.
Ursachen von kreisrundem Haarausfall
Die genaue Ursache der Erkrankung ist weitgehend unbekannt. Man nimmt eine Fehlsteuerung des Immunsystems im Bereich der Haarfollikel an. Es wird vermutet, dass Abwehrzellen des Körpers (Lymphozyten) die körpereigenen Haarzellen als feindlich ansehen, angreifen und damit einen Entzündungsprozess auslösen.
Dieser führt zu einem Stillstand des Haarwachstums und in Folge zu Haarausfall. Die Haarfollikel bleiben zwar erhalten, im akuten Stadium der Krankheit wachsen aber keine neuen Haare nach. Dies äußert sich durch plötzlich entstehende kahle, runde Herde im Kopfhaar.
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Verlauf von Alopecia areata
Da die Krankheit rasch fortschreiten kann, ist ein Verlust des gesamten Kopfhaars (Alopecia areata totalis), der Wimpern, der Augenbrauen und schließlich der gesamten Körperbehaarung (Alopecia areata universalis) möglich. Durch diesen dramatischen Verlauf kommt es für die Betroffenen meist auch zu einer starken psychischen Belastung.
Behandlung des kreisrunden Haarausfalls
Die Therapie des kreisrunden Haarausfalls ist vielfältig:
- Äußerlich können Cremen oder Lösungen mit stark wirksamen Glukokortikoiden, z.B. Kortison, oder Vitamin-A-Säure-Derivaten angewendet werden.
- Bei ausbleibendem Behandlungserfolg kann eine örtliche Reiztherapie, wie etwa die Phototherapie mit UV-Licht, helfen.
- In schweren Fällen kommen Medikamente zum Einsatz, die das gesamte Immunsystem beeinflussen (Glukokortikoide in Tablettenform, Dapsone).
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Prognose
Die Prognose des kreisrunden Haarausfalls ist unterschiedlich. In vielen Fällen heilt die Erkrankung spontan ab, sie kann aber auch ein Leben lang bestehen bleiben.
Autoren:
Mag.(FH) Silvia Hecher, MSc, Sandra Tretter
Redaktionelle Bearbeitung:
Thomas Auinger
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