Endokarditis

Von Christina Trappe
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Bei einer Endokarditis entzündet sich die Herzinnenhaut (Endokard) und mit ihr vor allem die Herzklappen. Auslöser der Endokarditis ist meist eine bakterielle Infektion, die möglichst schnell mit Antibiotika behandelt werden muss. Seltener beruht eine Herzinnenhautentzündung auf einer anderen Erkrankung (z. B. Pilzinfektion, Autoimmunkrankheit). Lesen Sie mehr über Symptome und Ursachen einer Endokarditis.

endokarditis

Kurzübersicht

  • Beschreibung: Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard), infektiöse und nicht-infektiöse Form
  • Symptome: Abhängig von der Ursache und der Grunderkrankung, bei infektiöser Endokarditis unterschiedlich schnell einsetzende Beschwerden
  • Ursachen und Risikofaktoren: Meist Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken, selten Pilze, angeborene oder erworbene Herzfehler, vorangegangene Herzoperationen, andere Grunderkrankungen
  • Untersuchungen und Diagnose: Körperliche Untersuchung, Blutuntersuchung, Ultraschalluntersuchung des Herzens, CT, MRT, Entnahme einer Gewebeprobe (PET), Diagnose anhand der Duke-Kriterien
  • Behandlung: Antibiotikum, Behandlung der Grunderkrankung
  • Vorbeugung: Antibiotikaprophylaxe bei Hochrisikopatienten, Zahn- und Mundhygiene, Wundpflege
  • Verlauf und Prognose: Unbehandelt führt eine Endokarditis zum Tod, 70 Prozent aller Patienten können erfolgreich behandelt werden, 30 Prozent sterben trotz Behandlung

Endokarditis: Beschreibung

Die Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut, des sogenannten Endokards. Die Herzwand ist aus drei verschiedenen Schichten aufgebaut – das Endokard ist die innere davon. Es kleidet die Vorhöfe und Kammern des Herzens aus und bildet auch die vier Herzklappen. Diese fungieren als Ventile für das Blut, das mit jedem Schlag durch das Herz gepumpt wird. Bei einer Endokarditis sind in den meisten Fällen eine Herzklappe oder mehrere Klappen entzündet, meistens die Mitralklappe und/oder die Aortenklappe, selten auch die Trikuspidalklappe oder Pulmonalklappe.

Abhängig von der Ursache der Herzinnenhautentzündung unterscheiden Mediziner zwei Formen von Endokarditis. Die infektiöse Endokarditis wird meist von Bakterien, seltener von Pilzen, verursacht. Sie tritt viel häufiger auf als die nicht-infektiöse. Bei der nicht-infektiösen Form entzündet sich das Endokard, ohne dass es von Krankheitserregern besiedelt wird.

Insgesamt werden 80 bis 90 Prozent aller Endokarditisfälle von Bakterien verursacht.

Infektiöse Endokarditis

Auslöser der infektiösen Endokarditis (IE) sind in der Regel Bakterien, in seltenen Fällen Pilze. Dabei gelangen die Krankheitserreger über das Blut ins Herz und verursachen dort eine Entzündung der Herzinnenhaut beziehungsweise der Herzklappen. Gefährdet sind vor allem Personen mit angeborenen Herzfehlern oder vorangegangenen Herzoperationen.

Bei der akuten infektiösen Endokarditis setzen die Symptome plötzlich ein und verschlechtern sich rapide. Die subakute infektiöse Endokarditis hingegen verläuft viel langsamer. Die Symptome treten schleichend auf und werden mitunter nicht direkt mit einer Herzinnenhautentzündung in Verbindung gebracht.

In beiden Fällen ist es wichtig, dass eine Herzinnenhautentzündung so früh wie möglich diagnostiziert und behandelt wird, um schwere Verläufe zu vermeiden.

Nicht-infektiöse Endokarditis

Bei dieser Form entzündet sich das Endokard, ohne dass es von Krankheitserregern besiedelt wird. Ursache sind bestimmte Vorerkrankungen, wie akutes rheumatisches Fieber infolge einer Infektion mit Streptokokken. Dabei bilden sich Blutgerinnsel (Thromben) auf den Herzklappen, die in weiterer Folge eine Entzündung auslösen. Zudem gibt es noch weitere, jedoch viel seltener auftretende Formen der nicht-infektiösen Endokarditis.

Häufigkeit

Die infektiöse Endokarditis ist eine seltene Erkrankung. In Industrienationen erkranken jährlich etwa drei bis zehn pro 100.000 Personen daran.

Die nicht-infektiöse Form der Endokarditis wird in den westlichen Ländern immer seltener, die infektiöse Form dagegen gewinnt an Häufigkeit. Dies liegt vor allem daran, dass heute bestimmte Herzoperationen öfter durchgeführt werden – und auch diese können die Ursache für eine Infektion sein. Meist erkranken ältere Menschen an einer Endokarditis.

Endokarditis: Symptome

Die Symptome einer Endokarditis unterscheiden sich je nach ihrer Ursache.

Symptome bei akuter infektiöser Endokarditis

Durch die Entzündung entstehen an den Herzklappen Blutgerinnsel (Thromben). Davon können sich kleine, ebenfalls infektiöse Stückchen lösen, die über die Blutbahn in andere Körperregionen gelangen. Dort verschliessen sie kleine Gefässe (Embolie). Das betreffende Gewebe erhält deshalb zu wenig Sauerstoff (Ischämie) und stirbt ab. Je nach Körperregion entstehen durch diese septischen Embolien verschiedene Beschwerden:

  • Im Gehirn entwickelt sich eine sogenannte septisch-embolische Herdenzephalitis. Typisch dafür sind Beschwerden, die einem Schlaganfall ähneln, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit oder eine starke Schläfrigkeit (Somnolenz).
  • An den Hand- und Fusssohlen verursachen die Embolien schmerzlose Einblutungen (Janeway-Läsionen), an Fingern und Zehen schmerzende, knotige Blutungen. An den Finger- und Zehennägeln sind kleinste, punktförmige Einblutungen (Petechien) sichtbar.
  • Infarkte und Vergrösserung der Milz
  • Niereninfarkte
  • Gefässverschlüsse im Auge und Einblutungen in die Netzhaut

Symptome bei subakuter infektiöser Endokarditis

Die subakute Form (Endocarditis lenta) beginnt schleichend. Die Betroffenen haben oft leichtes Fieber über einen längeren Zeitraum. Schüttelfrost tritt nur ab und zu oder gar nicht auf. Erkrankte beklagen oft Appetitmangel und Gewichtsverlust. Anhaltende Entzündungsreaktionen beeinträchtigen auch bei dieser Endokarditis andere Organe – meist durch Ablagerung von Eiweissstoffen des Abwehrsystems (Immunkomplexe).

Symptome bei nicht-infektiöser Endokarditis

Die Endokarditis-Symptome können sich bei nicht-infektiösen Ursachen etwas anders äussern. So stehen bei der rheumatischen Endokarditis meist andere Anzeichen des rheumatischen Fiebers im Vordergrund – etwa Gelenkschmerzen, die von einem Gelenk zum anderen wandern. Menschen mit Lupus erythematodes merken oft lange Zeit nichts davon, wenn sich Auflagerungen an ihren Herzklappen bilden (Libman-Sacks-Endokarditis). Es können sich auch andere Schichten der Herzwand entzünden (Perikarditis, Myokarditis) und verschiedene Symptome wie Brustschmerzen und einen beschleunigten Herzschlag verursachen.

Endokarditis: Ursachen und Risikofaktoren

Eine Endokarditis kann verschiedene Ursachen haben. Sowohl eine infektiöse (bakterielle) Endokarditis als auch eine nicht-infektiöse (abakterielle oder sterile) Form ist möglich.

Ursachen einer infektiösen Endokarditis

Auslöser für eine infektiöse Endokarditis (IE) sind in den meisten Fällen Bakterien. Staphylokokkus aureus ist mit rund 27 Prozent aller Fälle die häufigste Ursache für eine IE, gefolgt von Streptokokken und Enterokokken. Nur sehr selten sind Pilze (vor allem Candida) Auslöser einer infektiösen Endokarditis.

Streptokokken sind in der Regel hauptverantwortlich für subakut verlaufende Endokarditiden, während eine akute, schnell fortschreitende Endokarditis meist von Staphylokokken ausgelöst wird. Pilzinfektionen machen ungefähr ein Prozent der Fälle aus und betreffen vor allem Patienten und Patientinnen mit stark geschwächtem Immunsystem.

Risikofaktoren für eine infektiöse Endokarditis

Besonders gefährdet, an einer infektiösen Endokarditis zu erkranken, sind Menschen mit vorangegangenen Herzoperationen. Beispiele dafür sind implantierte Herzschrittmacher oder künstliche Herzklappen. Dabei erreichen die Krankheitserreger über die Blutbahn das Herz und setzen sich dort fest. Die Erreger können über verschiedene Wege in den Körper gelangen:

  • Verweilkatheter
  • Hautwunden
  • Zahn- und Kieferentzündung
  • Bandscheibenentzündung (Spondylodiszitis)
  • Kontaminierte Spritzen bei Drogenabhängigkeit

Auch Menschen mit angeborenen oder erworbenen Herzfehlern tragen ein erhöhtes Risiko für eine infektiöse Endokarditis. Unnatürliche Blutverwirbelungen im Herzen – wie bei einem offenen Ductus arteriosus – greifen das Endokard an und können so das Anhaften von Krankheitserregern begünstigen.

Eine infektiöse Endokarditis ist auch bei ansonsten gesunden Menschen möglich, wenn besonders viele Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Das kann etwa bei bestimmten Zahn- oder Kieferoperationen geschehen oder durch einen aufgebrochenen Abszess, der sich ins Körperinnere entleert.

Ursachen einer nicht-infektiösen Endokarditis

Ursache der nicht-infektiösen Endokarditis sind nicht Krankheitserreger, sondern das körpereigene Immunsystem. Dabei reagiert das Immunsystem auf eine andere Grunderkrankung und bildet fälschlicherweise Abwehrstoffe, wodurch sich an den Herzklappen Blutgerinnsel (Thromben) bilden. Diese wiederum begünstigen eine Entzündung des Endokards.

Abhängig von der Grunderkrankung unterscheidet man in der Medizin verschiedene Formen der nicht-infektiösen Endokarditis.

Rheumatische Endokarditis

Die rheumatische Endokarditis (Endocarditis verrucosa rheumatica) entsteht erst nach einer abgelaufenen bakteriellen Infektion. In den meisten Fällen ist die Ursache eine vorangegangene Mandel- oder Rachenentzündung durch Streptokokken der Gruppe A. Nach etwa einer Woche bis maximal drei Wochen erkranken Betroffene am sogenannten rheumatischen Fieber: Sie entwickeln hohes Fieber und es entzünden sich im Wechsel verschiedene Gelenke (wandernde Polyarthritis). Manchmal bilden sich Knötchen und Ausschläge auf der Haut (Erythema anulare rheumaticum, Erythema nodosum).

Ist auch das Herz beteiligt, spricht man von einer rheumatischen Endokarditis. Typischerweise bilden sich als Abwehrreaktion des Immunsystems an den Herzklappen kleine rötliche Auflagerungen. Diese begünstigen in weiterer Folge die Herzklappenentzündung.

Endokarditis bei Lupus

Eine Endokarditis kann auch im Rahmen eines Systemischen Lupus erythematodes auftreten, einer Autoimmunerkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis. Hier spricht man von einer Libman-Sacks-Endokarditis. Ähnlich wie bei der rheumatischen Endokarditis entstehen durch die körpereigene Abwehr Entzündungen und Auflagerungen an den Herzklappen (Fibrinthromben).

Weitere Endokarditis-Formen

Selten sind auch Endokarditiden in Zusammenhang mit dem Löffler-Syndrom (Hypereosinophiles Syndrom), einer entzündlichen Erkrankung, die normalerweise das Lungengewebe betrifft. Bei einer Löffler-Endokarditis (auch Endocarditis parietalis fibroplastica) verdickt sich die Herzinnenhaut. Darauf sammeln sich bestimmte Abwehrzellen (eosinophile Granulozyten). Bei dieser Form sind aber in erster Linie die Herzwände beteiligt.

Auch ein Karzinoid-Syndrom, eine Krankheit, bei der ein Tumor bestimmte Botenstoffe (vor allem Serotonin) vermehrt freisetzt, kann die Herzklappen angreifen und zu einer Endokardfibrose führen. Eine Endocarditis thrombotica liegt vor, wenn andere schwere Erkrankungen dazu führen, dass sich Blutzellen an der Herzklappe festsetzen. Zu diesen Krankheiten zählen etwa Krebs, ausgeprägte Unterernährung oder eine schwere Nierenschwäche mit anhaltend erhöhtem Harnstoff.

Endokarditis: Untersuchungen und Diagnose

Um die Diagnose Endokarditis stellen zu können, sind verschiedene Untersuchungen notwendig.

Anamnese

Zur Diagnose der Endokarditis erkundigt sich der Arzt zunächst nach der Krankengeschichte (Anamnese). Er fragt zum Beispiel, ob dem Patienten ein Herzfehler bekannt ist und ob eventuell ein Eingriff am Herzen stattgefunden hat. Aber auch andere Operationen (zum Beispiel beim Zahnarzt) können wichtige Hinweise liefern. Dies gilt auch für vorangegangene Infekte, Autoimmunerkrankungen und Drogenkonsum.

Körperliche Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung messen Ärzte zum Beispiel die Körpertemperatur und hören das Herz mit einem Stethoskop ab.

Ultraschalluntersuchung

Bei Verdacht auf eine Endokarditis folgt eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie). Das Herz wird dabei von aussen durch den Brustkorb mit einem Ultraschallgerät untersucht.

Ein Herzultraschall, der durch die Speiseröhre durchgeführt wird (transösophageales Echokardiogramm, TEE), liefert ein noch genaueres Bild des Herzens. Daher gilt: Sind im TEE keine Auflagerungen an der Klappe zu sehen, ist eine Endokarditis sehr unwahrscheinlich.

Blutuntersuchung

Eine Blutuntersuchung des Patienten kann Aufschluss über die Ursache geben. Das Blut wird hierfür im Labor auf Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze untersucht (Blutkultur).

Weitere Untersuchungen

Um die Diagnose zu sichern, schliessen sich weitere Untersuchungen an, zum Beispiel eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder die Entnahme einer Gewebeprobe der Herzinnenhaut (Endokardbiopsie).

Mitunter sind weitere Untersuchungen wie eine Computertomografie (CT) oder eine Positronen-Emissions-Tomografie (PET) notwendig.

Duke-Kriterien

Die Diagnose einer infektiösen Endokarditis stellt der Arzt nach den sogenannten Duke-Kriterien. Dabei werden die Untersuchungsbefunde in Haupt- und Nebenkriterien eingeteilt. Beispiele für Hauptkriterien sind eine positive Blutkultur und der Nachweis von Gewebeveränderungen am Endokard durch bildgebende Verfahren. Zu den Nebenkriterien zählen beispielsweise Fieber über 38 °C oder eine Grunderkrankung des Herzens.

Liegen zwei Hauptkriterien oder ein Haupt- und drei Nebenkriterien oder fünf Nebenkriterien vor, gilt die Diagnose IE als gesichert. Bei einem Haupt- und einem Nebenkriterium oder drei Nebenkriterien ist eine IE möglich.

Endokarditis: Behandlung

Welche Therapie der Endokarditis im Einzelfall richtig ist, entscheiden verschiedene Spezialisten in Absprache miteinander – meist Kardiologen, Mikrobiologen, Infektiologen und Herzchirurgen.

Antibiotika

Bei der bakteriellen Endokarditis ist die wichtigste Massnahme eine schnelle Antibiotikatherapie. In der Regel werden die Antibiotika intravenös (also direkt in die Vene) verabreicht. Durch regelmässige Blutuntersuchungen überprüft man, wie gut die Therapie anspricht.

In etwa jedem zehnten Fall kann kein Krankheitserreger nachgewiesen werden (sogenannte kulturnegative Endokarditis). Trotzdem ist der Einsatz von Antibiotika auch schon bei einem Endokarditis-Verdacht gerechtfertigt. Denn von der schnellen Behandlung hängt das Patientenleben ab. Ärzte setzen in diesen Fällen eine Kombination aus verschiedenen Antibiotika ein, die nahezu alle Erreger abdeckt.

Operation

Bei etwa jedem zweiten Patienten mit infektiöser Endokarditis reicht eine Therapie mit Antibiotika nicht aus. Eine Operation wird zum Beispiel nötig, wenn die Herzklappen durch die Entzündung stark geschädigt sind und eine Herzschwäche droht. In so einem Fall entfernen die Ärzte in der Regel das erkrankte Gewebe und setzen den Betroffenen eine oder mehrere künstliche Herzklappen ein.

Behandlung der Grunderkrankung

Bei einer nicht-infektiösen Endokarditis behandeln Ärzte die Grunderkrankung. Patienten mit Systemischem Lupus erythematodes helfen zum Beispiel Kortisonpräparate. Sie wirken stark entzündungshemmend und bremsen die Autoimmunreaktion. Bei rheumatischem Fieber erhält der Patient neben entzündungshemmenden Medikamenten ein Antibiotikum, das die Streptokokken bekämpft. Gerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulantien) wie Heparin lösen bestehende Blutgerinnsel auf und verhindern deren Neubildung. Bei Schädigung der Herzklappen ist mitunter eine Operation notwendig.

Endokarditis: Vorbeugung

Welche Massnahmen notwendig sind, um einer Entzündung der Herzinnenwand vorzubeugen, lesen Sie in unserem Beitrag Endokarditisprophylaxe.

Endokarditis: Krankheitsverlauf und Prognose

Die Prognose einer Endokarditis hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Zeitpunkt der Diagnose
  • Ursache der Herzinnenhautentzündung
  • (Vor-)Schädigung des Herzens
  • Alter des Patienten
  • Immunsystem des Patienten
  • Chronische Vorerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus)
  • Bei bakterieller Endokarditis: Empfindlichkeit des Erregers gegenüber Antibiotika

Unbehandelt führt eine infektiöse Endokarditis nahezu immer zum Tod. In rund 70 Prozent aller Fälle lässt sich die Erkrankung erfolgreich behandeln, bis zu 30 Prozent aller Betroffenen sterben jedoch trotz Behandlung innerhalb von 30 Tagen.

Die meisten Komplikationen einer infektiösen Endokarditis treten innerhalb der ersten zwölf Monate auf. Deswegen müssen Patienten nach einer erfolgreichen Behandlung im ersten Jahr engmaschig kontrolliert werden. Das Risiko, erneut an einer infektiösen Endokarditis zu erkranken (Rezidiv), wird auf zwei bis sechs Prozent geschätzt. Bis zu einem Drittel aller Patienten muss sich innerhalb des ersten Jahres einer Operation unterziehen.

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

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ICD-Codes:
I33I09I01I38I39
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Correction to: 2023 ESC Guidelines for the management of endocarditis: Developed by the task force on the management of endocarditis of the European Society of Cardiology (ESC) , European Heart Journal, 2023; DOI: 10.1093/eurheartj/ehad625
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  • Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Kardiologie und angeborene Herzfehler, Leitlinie „Infektiöse Endokarditis und Endokarditisprophylaxe“, Stand: 28.09.2022, unter: www.register.awmf.org (Abrufdatum: 06.11.2023)
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  • Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, De Gruyter Verlag, 2013
  • Pschyrembel online, Endokarditis, Stand: 11.2022, unter: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 06.11.2023)
  • Pschyrembel online, Löffler-Endokarditis, Stand: 05.2017, unter: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 06.11.2023)
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  • Roskamm, H. et al.: Herzkrankheiten: Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie, Springer, 5. Auflage, 2004
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  • Wappler, F. et al.: Anästhesie und Begleiterkrankungen: Perioperatives Management des kranken Patienten, Thieme Verlag, 2. Auflage, 2011
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