Abgeschlagenheit (Erschöpfung, Schlappheit, Müdigkeit)

Abgeschlagenheit (oder Müdigkeit, Erschöpfung) kann viele Ursachen haben. Sie kann nach großen Anstrengungen auftreten, aber auch ein Indiz für eine physische oder psychische Erkrankung sein.
Kurzfassung:
- Abgeschlagenheit ist keine Krankheit, sondern ein Allgemeinsymptom.
- Sie äußert sich durch verminderte Leistungsbereitschaft, Kraftlosigkeit, Schwäche, Müdigkeit, Antriebs- und Lustlosigkeit.
- In der Regel ist Abgeschlagenheit harmlos. Hält sie aber ohne erkennbaren Grund und über einen längeren Zeitraum an, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Der Facharzt für Allgemeinmedizin kann häufig nach einer ausführlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung eine Diagnose stellen.
Was ist Abgeschlagenheit?
Abgeschlagenheit ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das recht häufig vorkommt. Es handelt sich dabei um einen Zustand starker körperlicher und/oder psychischer Ermüdung, die die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit einschränkt.
Dies äußert sich durch:
- verminderte Leistungsbereitschaft
- allgemeine Kraftlosigkeit
- Schwäche
- Müdigkeit
- Unkonzentriertheit
- Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit
+++ Mehr zum Thema: Pfeiffersches Drüsenfieber
Was sind die Ursachen für Abgeschlagenheit?
Abgeschlagenheit hat meist physische und psychische Komponenten. Sie kann beispielsweise nach großer körperlicher, aber auch psychischer Anstrengung auftreten sowie als unspezifisches Allgemeinsymptom bei einer Vielzahl von Erkrankungen vorkommen.
In der Regel ist Abgeschlagenheit nicht besorgniserregend. Hält diese jedoch trotz ausreichendem Schlaf und gesundem Lebensstil an oder treten zusätzlich andere Symptome (z.B. Schmerzen, Nachtschweiß, ungewollte Gewichtsabnahme) auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche Erkrankungen auszuschließen.
Zu den häufigsten körperlichen Ursachen zählen:
- akute oder chronische Infektionskrankheiten (z.B. Erkältung, Influenza, Pfeiffersches Drüsenfieber)
- Blutarmut (Anämie)
- Herzerkrankungen (z.B. Herzschwäche)
- Lungenerkrankungen (z.B. COPD)
- niedriger Blutdruck, Bluthochdruck
- Hormon- und Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion)
- bestimmte Autoimmunerkrankungen (wie z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen)
- Nieren- und Leberschäden
- Nebenwirkung von Medikamenten
- Mangelernährung
- chronisches Erschöpfungssyndrom
Mögliche psychische Ursachen sind:
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Der erste Ansprechpartner bei Erschöpfung ist der Arzt für Allgemeinmedizin. Dieser wird nach einer ausführlichen Anamnese (= Erhebung der Krankengeschichte) eine körperliche Untersuchung durchführen (z.B. Blutdruckmessung). Zur weiteren Diagnose kann ein Blutbild sinnvoll sein. Je nach Verdachtsdiagnose kommen weitere Diagnoseverfahren, beispielsweise EKG (Elektrokardiogramm), Ultraschall (Sonografie), Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT), zum Einsatz.
+++ Mehr zum Thema: Chronisches Erschöpfungssyndrom +++
Wie wird Abgeschlagenheit behandelt?
Hat die Abgeschlagenheit eine körperliche (z.B. Schilddrüsenunterfunktion) oder psychische Ursache (z.B. Depression) Ursache, wird diese Erkrankung gezielt behandelt. Wenn keine krankhafte Ursache für die Abgeschlagenheit gefunden werden kann, hilft oft schon eine Änderung des Lebensstils.
Das können Sie selbst gegen Abgeschlagenheit tun:
- ausreichend Schlaf
- ausgewogene und vitaminreiche Ernährung
- regelmäßige Bewegung
- Wechselduschen (bringen den Kreislauf in Schwung)
- auf Alkohol und Zigaretten verzichten
Ständig müde? Im nachfolgenden Video erhalten Sie hilfreiche Tipps gegen Müdigkeit:
Autoren:
Silke Brenner
Medizinisches Review:
Dr. Claudia Frey
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Julia Wild
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