Zeckenstich: Symptome

Von , Ärztin
Mareike Müller

Mareike Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion und Assistenzärztin für Neurochirurgie in Düsseldorf. Sie studierte Humanmedizin in Magdeburg und sammelte viel praktische medizinische Erfahrung während ihrer Auslandsaufenthalte auf vier verschiedenen Kontinenten.

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Gibt es typische Zeckenstich-Symptome (umgangssprachlich auch "Zeckenbiss-Symptome"), die auf die Einstichstelle der kleinen Blutsauger hindeuten? Was kann es bedeuten, wenn sich eine Rötung nach Zeckenstich bildet? Warum ist es ratsam, auch harmlos aussehende Zeckenstiche im Auge zu behalten? Die Antworten auf diese und weitere Fragen rund um das Thema Zeckenstich-Symptome erfahren Sie hier!

Zeckenstich: Symptome

Allgemeine Zeckenstich-Symptome

Zeckenstiche sollten rasch richtig versorgt und im Anschluss auf Anzeichen einer Infektion hin beobachtet werden. Doch woran lässt sich ein Zeckenstich erkennen? Gibt es typische Zeckenstich-Symptome?

Auf einen Zeckenstich wird man leicht aufmerksam, wenn die Zecke noch auf der Haut sitzt, sich festklammert und Blut saugt. Der Parasit ist ein rundliches Spinnentier mit einem kleinen Kopf und einem grossen Rückenschild.

Sollte die Zecke nicht mehr auf der Haut sitzen, ist ein Stich nicht so leicht auszumachen. Typische Zeckenstich-Symptome fehlen. In der Regel ist der Stich selbst schmerzlos, da die Zecke einen schmerzstillenden Stoff in die Wunde spritzt. Ausserdem jucken Zeckenstiche normalerweise nicht.

Auch wenn der Zeckenstich und die nähre Umgebung harmlos aussehen, sollten Sie die Stelle in den folgenden Tagen beobachten, ob eventuelle Veränderungen auftreten – sie könnten auf eine Infektion hindeuten. Am besten markieren Sie die Einstichstelle dafür mit einem wasserfesten Stift.

Zeckenstich-Symptome, die für eine Infektion sprechen

Wenn ein Zeckenstich juckt, liegt in der Regel eine Infektion mit einem Krankheitserreger vor. Das kann eine lokale Zeckenstich-Entzündung durch Bakterien sein, die natürlicherweise auf der Haut vorkommen und in die Wunde gelangt sind. Ein juckender Zeckenstich kann aber auch für eine Borrelien-Infektion sprechen. Ausserdem gibt es noch ein anderes Anzeichen für die Übertragung von Borrelien durch einen Zeckenstich: Rötung an der Einstichstelle. Sie bildet sich Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich aus, ist meist kreisrund und kann in ihrem Ausmass und ihrer Färbung stark variieren. Ebenso kann bei einer Borrelien-Infektion Fieber auftreten.

Das Auftreten von Fieber nach Zeckenstich kann aber auch auf eine Infektion mit FSME-Viren (Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis) hindeuten, die ebenfalls von den kleinen Blutsaugern übertragen werden können. Die Einstichstelle juckt dabei in der Regel nicht. Auch sonst lassen sich keine speziellen Zeckenstich-Symptome um die Einstichstelle herum ausmachen. Häufig treten bei FSME aber Symptome wie Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen auf.

Zeckenstich-Symptome: Lähmungen

Im Rahmen von Borreliose oder FSME können Lähmungserscheinungen auftreten. Aber auch ohne eine Infektion können sich in der Muskulatur nach einem Zeckenstich Schwächen entwickeln: Lähmungserscheinungen, die von den Beinen her nach oben aufsteigen. Diese Zeckenstich-Symptome werden als Zeckenparalyse bezeichnet. Sie tritt vor allem nach Zeckenstichen auf dem amerikanischen Doppelkontinent, in Afrika und Asien auf.

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

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Vorlage:
Melanie Iris Zimmermann
Autor:
Mareike Müller
Mareike Müller

Mareike Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion und Assistenzärztin für Neurochirurgie in Düsseldorf. Sie studierte Humanmedizin in Magdeburg und sammelte viel praktische medizinische Erfahrung während ihrer Auslandsaufenthalte auf vier verschiedenen Kontinenten.

ICD-Codes:
A84A68
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Hof, H. & Dörries, R.: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2009
  • Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA): www.nlga.niedersachsen.de (Abruf: 22.12.2019)
  • Robert Koch Institut (RKI): www.rki.de (Abruf: 22.12.2019)
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