FSME-Gebiete
Die gesamte Schweiz – mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin – gilt als FSME-Gebiet. Hier ist das Risiko, sich über Zeckenstiche mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) anzustecken, besonders hoch. Doch nicht nur in der Schweiz, sondern auch in verschiedenen europäischen Ländern besteht das Risiko, sich mit FSME anzustecken. Mehr über FSME-Gebiete in der Schweiz und im Ausland erfahren Sie hier!
FSME-Gebiete: Schweiz
Die FSME-Risikogebiete in der Schweiz haben sich ausgeweitet und auch die Fallzahlen sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Seit 2005 schwankt die Zahl an Erkrankungsfällen in der Schweiz jährlich zwischen 100 und 250. Nur die Kantone Genf und Tessin blieben bisher weitgehend verschont. Daher gilt die gesamte Schweiz mit Ausnahme dieser beiden Kantone als FSME-Risikogebiet.
Um das FSME-Geschehen in der Schweiz überwachen zu können, gibt es eine Meldepflicht: Alle Patienten, bei denen das FSME-Virus nachgewiesen wurde, werden dem Gesundheitsamt namentlich gemeldet. Von dort gelangen die Daten zum obligatorischen Meldesystem für Infektionskrankheiten, das auf Basis aller verfügbaren Informationen die FSME-Lage in der Schweiz fortlaufend bewertet und gegebenenfalls neue FSME-Gebiete ausweist.
FSME-Gebiete: Ausland
FSME-Gebiete finden sich nicht nur in der Schweiz, sondern auch in vielen anderen Ländern. Dazu zählen vor allem:
- Deutschland
- Österreich
- Polen
- Tschechische Republik
- Slowakische Republik
- baltische Länder (Estland, Lettland, Litauen)
- Russland
- Schweden (in südlichen und mittleren Landesteilen)
- Norwegen (Südküste)
- Finnland
- Dänemark (Seeland, Bornholm)
- Ungarn
- Kroatien
- Slowenien
- Albanien
Vereinzelte Fälle von FSME-Erkrankungen werden in Frankreich (Elsass), Italien (Trentino) und Griechenland beobachtet.
Geringe Infektionsgefahr
Kein beziehungsweise ein nur sehr geringes Ansteckungsrisiko für FSME besteht nach derzeitiger Kenntnis in:
- Belgien
- Bulgarien
- Griechenland
- Grossbritannien
- Irland
- Italien
- Luxemburg
- Niederlande
- Rumänien
- Spanien
Ein Ansteckungsrisiko besteht unter Umständen auch in bisher FSME-freien Gebieten, da sich FSME-Verbreitungsgebiete stetig verändern.
FSME-Risiko hängt von Jahreszeit ab
Zecken werden ab einer Umgebungstemperatur von sechs bis acht Grad aktiv. Ausserdem brauchen sie eine hohe lokale Luftfeuchtigkeit (grösser als 80 Prozent). Die FSME-Überträger mögen es also warm und feucht. Das Ansteckungsrisiko für FSME in einem FSME-Gebiet hängt damit von der Jahreszeit ab: Am häufigsten treten FSME-Infektionen im Frühjahr und Sommer auf, manchmal auch noch im Herbst. Fällt der Winter in einem FSME-Gebiet sehr milde aus, kann es auch in dieser Jahreszeit zu vereinzelten FSME-Infektionen kommen.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES): Infos zu Zecken & Krankheiten, unter: www.ages.at (Abrufdatum: 02.03.2023)
- Beauté, J. et al.: Tick-borne encephalitis in Europe, 2012 to 2016, Euro Surveillance November 2018; 23(45); doi: 10.2807/1560-7917.ES.2018.23.45.1800201
- Bundesamt für Gesundheit (BAG): Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 02.03.2023)
- Bundesamt für Gesundheit (BAG): Zeckenübertragene Krankheiten – Lagebericht Schweiz, unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 02.03.2023)
- Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Anzeigepflichtige Krankheiten in Österreich (2020), unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 02.03.2023)
- Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 02.03.2023)
- Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Rechtliche Grundlagen und Meldung übertragbarer Krankheiten, unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 02.03.2023)
- Epidemiologisches Bulletin 09/2023: FSME-Risikogebiete in Deutschland, Robert Koch-Institut, 02. März 2023, unter: www.rki.de (Abrufdatum: 02.03.2023)
- European Centre for Disease Prevention and Control, ECDC: Tick-borne encephalitis, unter: www.ecdc.europa.eu (Abrufdatum: 02.03.2023)
- S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Stand: Januar 2020, unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 02.03.2023)