FSME-Gebiete

Von 
und , Medizinredakteurin und Biologin
Dr. med. Fabian Dupont

Fabian Dupont ist freier Autor in der NetDoktor-Medizinredaktion. Der Humanmediziner ist bereits für wissenschaftliche Arbeiten unter anderem Belgien, Spanien, Ruanda, die USA, Großbritannien, Südafrika, Neuseeland und die Schweiz. Schwerpunkt seiner Doktorarbeit war die Tropen-Neurologie, sein besonderes Interesse gilt aber der internationalen Gesundheitswissenschaft (Public Health) und der verständlichen Vermittlung medizinischer Sachverhalte.

Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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Die gesamte Schweiz – mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin – gilt als FSME-Gebiet. Hier ist das Risiko, sich über Zeckenstiche mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) anzustecken, besonders hoch. Doch nicht nur in der Schweiz, sondern auch in verschiedenen europäischen Ländern besteht das Risiko, sich mit FSME anzustecken. Mehr über FSME-Gebiete in der Schweiz und im Ausland erfahren Sie hier!

Zecken-Warn-Schild

FSME-Gebiete: Schweiz

Die FSME-Risikogebiete in der Schweiz haben sich ausgeweitet und auch die Fallzahlen sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Seit 2005 schwankt die Zahl an Erkrankungsfällen in der Schweiz jährlich zwischen 100 und 250. Nur die Kantone Genf und Tessin blieben bisher weitgehend verschont. Daher gilt die gesamte Schweiz mit Ausnahme dieser beiden Kantone als FSME-Risikogebiet.

Um das FSME-Geschehen in der Schweiz überwachen zu können, gibt es eine Meldepflicht: Alle Patienten, bei denen das FSME-Virus nachgewiesen wurde, werden dem Gesundheitsamt namentlich gemeldet. Von dort gelangen die Daten zum obligatorischen Meldesystem für Infektionskrankheiten, das auf Basis aller verfügbaren Informationen die FSME-Lage in der Schweiz fortlaufend bewertet und gegebenenfalls neue FSME-Gebiete ausweist.

FSME-Gebiete: Ausland

FSME-Gebiete finden sich nicht nur in der Schweiz, sondern auch in vielen anderen Ländern. Dazu zählen vor allem:

  • Deutschland
  • Österreich
  • Polen
  • Tschechische Republik
  • Slowakische Republik
  • baltische Länder (Estland, Lettland, Litauen)
  • Russland
  • Schweden (in südlichen und mittleren Landesteilen)
  • Norwegen (Südküste)
  • Finnland
  • Dänemark (Seeland, Bornholm)
  • Ungarn
  • Kroatien
  • Slowenien
  • Albanien

Vereinzelte Fälle von FSME-Erkrankungen werden in Frankreich (Elsass), Italien (Trentino) und Griechenland beobachtet.

Geringe Infektionsgefahr

Kein beziehungsweise ein nur sehr geringes Ansteckungsrisiko für FSME besteht nach derzeitiger Kenntnis in:

  • Belgien
  • Bulgarien
  • Griechenland
  • Grossbritannien
  • Irland
  • Italien
  • Luxemburg
  • Niederlande
  • Rumänien
  • Spanien

Ein Ansteckungsrisiko besteht unter Umständen auch in bisher FSME-freien Gebieten, da sich FSME-Verbreitungsgebiete stetig verändern.

FSME-Risiko hängt von Jahreszeit ab

Zecken werden ab einer Umgebungstemperatur von sechs bis acht Grad aktiv. Ausserdem brauchen sie eine hohe lokale Luftfeuchtigkeit (grösser als 80 Prozent). Die FSME-Überträger mögen es also warm und feucht. Das Ansteckungsrisiko für FSME in einem FSME-Gebiet hängt damit von der Jahreszeit ab: Am häufigsten treten FSME-Infektionen im Frühjahr und Sommer auf, manchmal auch noch im Herbst. Fällt der Winter in einem FSME-Gebiet sehr milde aus, kann es auch in dieser Jahreszeit zu vereinzelten FSME-Infektionen kommen.

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Vorlage:
Melanie Iris Zimmermann
Autoren:
Dr. med. Fabian Dupont
Dr. med.  Fabian Dupont

Fabian Dupont ist freier Autor in der NetDoktor-Medizinredaktion. Der Humanmediziner ist bereits für wissenschaftliche Arbeiten unter anderem Belgien, Spanien, Ruanda, die USA, Großbritannien, Südafrika, Neuseeland und die Schweiz. Schwerpunkt seiner Doktorarbeit war die Tropen-Neurologie, sein besonderes Interesse gilt aber der internationalen Gesundheitswissenschaft (Public Health) und der verständlichen Vermittlung medizinischer Sachverhalte.

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

ICD-Codes:
Z24A84
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES): Infos zu Zecken & Krankheiten, unter: www.ages.at (Abrufdatum: 02.03.2023)
  • Beauté, J. et al.: Tick-borne encephalitis in Europe, 2012 to 2016, Euro Surveillance November 2018; 23(45); doi: 10.2807/1560-7917.ES.2018.23.45.1800201
  • Bundesamt für Gesundheit (BAG): Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 02.03.2023)
  • Bundesamt für Gesundheit (BAG): Zeckenübertragene Krankheiten – Lagebericht Schweiz, unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 02.03.2023)
  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Anzeigepflichtige Krankheiten in Österreich (2020), unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 02.03.2023)
  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 02.03.2023)
  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Rechtliche Grundlagen und Meldung übertragbarer Krankheiten, unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 02.03.2023)
  • Epidemiologisches Bulletin 09/2023: FSME-Risikogebiete in Deutschland, Robert Koch-Institut, 02. März 2023, unter: www.rki.de (Abrufdatum: 02.03.2023)
  • European Centre for Disease Prevention and Control, ECDC: Tick-borne encephalitis, unter: www.ecdc.europa.eu (Abrufdatum: 02.03.2023)
  • S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Stand: Januar 2020, unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 02.03.2023)
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