Behandlung von Fieberblasen

Bei der Behandlung von Fieberblasen geht es in erster Linie um die Bekämpfung der Symptome. Eine Therapie, mit der sich das Virus aus dem Körper eliminieren lässt, existiert bisher nicht.
Kurzfassung:
- Fieberblasen sind mit Virostatika gut behandelbar.
- Besser noch ist die Vorbeugung von Infektionen durch Stärken des Immunsystems, u.a. durch ausgewogenen Ernährung, Vermeiden von Stress und ausreichend Bewegung.
Bei der Behandlung von Fieberblasen geht es in erster Linie um die Bekämpfung der Symptome. Eine Therapie, mit der sich das Virus aus dem Körper eliminieren lässt, existiert bisher nicht.
Die Behandlung sollte unbedingt beim ersten Anzeichen von „Parästhesie“ (Kribbelgefühl) und Bläschenbildung erfolgen, um Dauer und auch Schweregrad der Ausdehnung so gering wie möglich zu halten!
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Virustatika
Virustatika sind Medikamente, die die Vermehrung der Viren hemmen. Sie sind jedoch nicht in der Lage, das Virus aus dem Körper zu eliminieren.
Goldstandard ist die Einnahme von Virustatika über 5-7 Tage (also Tabletten oder Kapseln), zudem ist es sinnvoll, äußerlich eine Creme aufzutragen, die bakterielle Superinfektionen abhält, da Wunden generell eine erhöhte Infektionsgefahr mit Bakterien oder Pilzen darstellen.
Salben oder Cremes
Salben oder Cremes, die antivirale Substanzen wie Aciclovir, Famciclovir und Valaciclovir enthalten, sind das Mittel der Wahl. Um der Ausbreitung auf andere Bereiche des Körpers vorzubeugen, sollten sie immer mit einem Wattestäbchen auf die Lippe aufgetragen werden. Die Anwendung kann bis zu fünf Mal täglich über einen Zeitraum von bis zu sieben Tagen erfolgen.
Ein weiteres Virustatikum zur lokalen Behandlung von Fieberblasen ist Docosanol. Bei entsprechend früher Anwendung kann der Wirkstoff ein Übergreifen der Herpesviren auf noch gesunde Zellen verhindern. Auch der Wirkstoff Penciclovir wird erfolgreich eingesetzt.
Antivirale Medikamente sind umso effektiver, je früher sie angewendet werden. Idealerweise sollte daher gleich bei den ersten Anzeichen wie Kribbeln mit der Behandlung begonnen werden.
Tabletten
In Tablettenform eingenommen, ist die Wirkung antiviraler Medikamente stärker, aber nicht immer zufriedenstellend. Nimmt man orale Virustatika gleich bei den allerersten Anzeichen für eine Fieberblase – also dem bekannten Prickeln oder Ziehen auf der Lippe – ein, können die Bläschen dadurch ein paar Tage früher abheilen. In seltenen Fällen verursachen sie aber auch Nebenwirkungen wie Durchfall oder Kopfschmerzen.
Wenn man sehr häufig von Fieberblasen betroffen ist, kann eine langfristige Einnahme von Virustatika in Erwägung gezogen werden. Zu beachten ist, dass man während der Einnahme trotzdem Viren ausscheidet und somit andere anstecken kann.
Präparate mit Melissenextrakt, Zinksulfat und Zink-Heparin-Kombinationen
Präparate mit Melissenextrakt haben antivirale Eigenschaften: Sie schützen die Zellen vor dem Eindringen. Aufgrund dieses Wirkmechanismus ist die Anwendung nur zu Beginn der Erkrankung sinnvoll. Rechtzeitig angewendet lindern sie die Symptome und verkürzen die Krankheitsdauer. Zink trocknet die Bläschen aus und fördert damit die Wundheilung.
Lippenpflaster
Lippenpflaster auf Hydrokolloidbasis dämmen die äußerliche Verbreitung der Herpesviren ein und fördern den Heilungsprozess nach dem Prinzip der feuchten Wundheilung. Die Krankheitsdauer kann damit jedoch nicht reduziert werden.
Lasertherapie
Hier gibt es bisweilen keine eindeutigen Studienergebnisse, eine Behandlung, die die Entzündung eindämmt (IPL-Lasertherspie) kann allerdings zu rascherem Abheilen der Symptome führen.
Was sollte man selbst bei Lippenherpes beachten?
- Salben und Cremes nur mit Wattestäbchen berühren
- Regelmäßig Hände waschen
- Geschirr und Handtücher nicht mit anderen Personen gemeinsam nutzen
- Beim Oralverkehr Kondome oder Dental Dams verwenden
Wie kann man Fieberblasen vorbeugen?
Der Umstand, dass viele Virusträger nie an Fieberblasen erkranken, ist auf ein starkes Immunsystem zurückzuführen.
Zur Vorbeugung ist daher alles anzuraten, was das Immunsystem stärkt:
- Ausgewogene, gesunde Ernährung
- Regelmäßige Bewegung
- Genügend Schlaf
- UV-Schutz
- Vermeidung von Stress
Autoren:
Mag.(FH) Silvia Hecher, MSc, Sandra Tretter
Medizinisches Review:
ÖA Dr. med. Barbara Franz
Redaktionelle Bearbeitung:
Matthias Thalhammer, Dr. med. Lisa Demel, Tanja Unterberger, Bakk. phil., Mag. Astrid Leitner
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