Juckende Füße
Bitte nicht kratzen: Juckende Füsse sind unangenehm – vor allem nachts. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Erfahren Sie hier, was gegen juckende Füsse sowie juckende Fusssohlen hilft und was die häufigsten Auslöser sind.
Was hilft gegen juckende Füsse?
Juckende Füsse und juckende Fusssohlen sind unangenehm – nicht nur tagsüber, sondern auch wenn es nachts dazu kommt und Sie deshalb nicht schlafen können. Wir haben die besten Tipps, was dagegen hilft.
Die richtige Pflege
Wenn Sie unter juckenden Füssen leiden, ist oft trockene Haut die Ursache. Achten Sie beim Duschen deshalb darauf, dass die Wassertemperatur nur lauwarm und nicht zu heiss ist. Verwenden Sie ausserdem pH-neutrale Duschgels. Nach dem Duschen oder Baden ist die Haut sehr pflegebedürftig. Zum Eincremen sind reichhaltige Lotionen gut geeignet. Greifen Sie zu Produkten mit folgenden Inhaltsstoffen:
- Harnstoff und Panthenol: Diese Wirkstoffe versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, fördern ihr Wasserbindevermögen und unterstützen die Wundheilung.
- Natürliche Öle wie beispielsweise Mandel- oder Jojobaöl: Sie versorgen juckende Stellen am Fuss mit Feuchtigkeit. Für den optimalen Effekt cremen Sie sie am Abend grosszügig ein und tragen Sie über Nacht Baumwollsocken. So ziehen die Wirkstoffe optimal in die Haut ein.
- Schwach dosiertes Hydrokortison: Bei akut juckenden Füssen sorgen leicht kortisonhaltige Cremes für Linderung. Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sprechen Sie zuvor aber mit einem Arzt darüber, bevor Sie diese Cremes anwenden.
Ausgewogene Ernährung
Möglicherweise steckt hinter einem Juckreiz an den Füssen ein Nährstoffmangel. Dann ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und gesunden Fetten wichtig.
- Vitamin E trägt laut Studien dazu bei, geschädigte und trockene Haut zu reparieren und elastischer zu machen. Es ist beispielsweise in Weizenkeimöl, Himbeeren, Wirsing, Tomaten und Mandeln enthalten.
- Biotin zählt zu den wasserlöslichen B-Vitaminen und wird auch Vitamin H oder Vitamin B7 genannt. Es ist bekannt für seine Schutzfunktion der Haut. Biotin steckt vor allem in Leber, Hülsenfrüchten, Nüssen, Pilzen und Spinat.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema „Vitamine für die Haut“.
Ausserdem ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken – am besten 1,3 bis 1,5 Liter am Tag. Wenn es heiss ist oder Sie Sport treiben, entsprechend mehr.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema „Wasser trinken".
Allergene vermeiden
Konservierungs- und Duftstoffe sind potenzielle Auslöser von Hautirritationen und juckenden Fusssohlen. Sie stecken unter anderem in Waschmittel, Weichspüler, Duschgel und Cremes. Aber auch bestimmte Lebens- oder Nahrungsmittel verursachen manchmal den Juckreiz. In diesen Fällen hilft es nur, die Allergene zu vermeiden. Sind Sie unsicher, welche genau zu den Juckreiz-Auslösern gehören, machen Sie am besten einen Allergietest beim Dermatologen.
Welche Hausmittel bei juckenden Füssen?
Um den ersten Juckreiz zu lindern, helfen häufig Hausmittel. Wir stellen Ihnen vor, was eventuell bei juckenden Füssen und juckenden Fusssohlen hilft.
- Kühlung der juckenden Stellen: Kühlpads oder in kaltes Wasser getauchte Tücher lindern Juckreiz und verhindern ausserdem das Verlangen, an der betroffenen Stelle zu kratzen. Umschläge mit Joghurt oder Quark haben sich ebenfalls bei juckenden Fusssohlen und Füssen bewährt. Tragen Sie das Lebensmittel auf ein Tuch auf und legen Sie dieses dann auf den Körperbereich, der juckt.
- Apfelessig ist ein weiteres geeignetes Hausmittel gegen juckende Stelle. Hintergrund ist: Er wirkt sich positiv auf den pH-Wert der Haut aus. Tragen Sie Apfelessig aber nicht unverdünnt auf ein Tuch, sondern mischen Sie ihn in gleichen Teilen mit Wasser.
- Feuchte Wickel mit kaltem Schwarztee sind ein Hausmittel, das ebenfalls bei juckenden Füssen positive Effekte zeigt. Geben Sie den abgekühlten Tee am besten auf ein Tuch und legen Sie dieses für 15 Minuten auf Ihre Füsse. Trocknen Sie sie danach ab und cremen Sie sie gut ein.
- Pflegende Fussbäder: Möglicherweise hilft ein Fussbad gegen Juckreiz an der Fusssohle oder an den Füssen. Gönnen Sie sich ein angenehm warmes Fussbad und versetzen Sie es für einen kühlenden Effekt mit Ölen von Pfefferminze, Lavendel oder Teebaum. Achten Sie darauf, dass das Wasser eine angenehme Temperatur hat. Zu heisse Bäder entziehen der Haut Feuchtigkeit und haben einen gegenteiligen Effekt. Cremen Sie Ihre Füsse nach dem Fussbad gut ein. Achtung: Einige Menschen reagieren empfindlich auf Teebaumöl. Testen Sie die Verträglichkeit zuvor an einer kleinen Stelle – beispielsweise in der Armbeuge.
Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn Ihre Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Warum jucken Füsse und Fusssohlen?
Juckende Füsse haben unterschiedliche Auslöser. Um festzustellen, was die genaue Ursache ist, versuchen Sie zu ermitteln, wann die Reizung auftritt:
- Ist sie abhängig von einer bestimmten Tageszeit oder vom Wetter? Haben Sie beispielsweise juckende Fusssohlen abends, nur nachts oder im Winter?
- Tritt das Jucken in Verbindung mit bestimmten Lebensmitteln, Pflegeprodukten oder Stoffen auf?
- Nehmen Sie Medikamente oder leiden Sie an einer chronischen Erkrankung?
Solche Faktoren sind erste Anhaltspunkte. Zu den häufigsten Gründen für juckende Füsse und Fusssohlen zählen:
Trockene Haut
Besonders in den kalten Monaten neigt die Haut am gesamten Körper zu Trockenheit – auch an den Füssen. Fehlen Fett und Feuchtigkeit, zieht sich die Haut zusammen und spannt. Erhält sie dann nicht ausreichend Pflege, schuppt sie sich und Juckreiz entsteht. Wer von Natur aus eine eher feuchtigkeitsarme Haut hat, cremt sie deshalb am besten vor allem im Herbst und Winter reichhaltig ein.
Aber nicht nur in der kalten Jahreszeit treten juckende Füsse auf. Auch bei Wärme ist ein lästiger Juckreiz möglich. Denn Hitze trocknet die Haut aus und ihr Schutzfilm baut sich ab.
Mechanische Reize
Viele Menschen, die Sport treiben, sind mit dem Phänomen juckender Fuss vertraut: Reibung durch Socken und Schuhe sowie das Schwitzen reizen die Nerven und führen zu Juckreiz. Zusätzlich entstehen durch die höhere Belastung Hornhaut und trockene Stellen, die juckende Füsse fördern.
Stress
Stress wirkt sich negativ auf unser Immunsystem aus. In manchen Fällen kommt es zu einer Überreaktion, die sich beispielsweise in entzündlichen Hautreaktionen zeigt. Neben Unreinheiten oder Akne ist auch Juckreiz typisch. Dieser tritt entweder am ganzen Körper oder lokal auf – beispielsweise an den Füssen. Typisch ist unter anderem ein Juckreiz an den Fusssohlen nachts.
Erkrankungen
Bei diesen Krankheiten sind juckende Füsse ein typisches Symptom:
- Neurodermitis
- Fusspilz
- Schuppenflechte
- Nieren-, Gallen- und Lebererkrankungen
- Fehlfunktion der Schilddrüse
- Diabetes
Medikamente
Manchmal sind auch Medikamente Auslöser von Juckreiz. Informieren Sie sich bei Einnahme eines neuen Mittels über die Nebenwirkungen und besprechen Sie diese mit Ihrem behandelnden Arzt.
Juckende Füsse – wann zum Arzt?
Lassen die Beschwerden über mehrere Tage nicht nach, ohne dass ein offensichtlicher Grund vorliegt, suchen Sie einen Hautarzt, also einen Dermatologen auf. Er kann schauen, ob es eventuell eine Allergie oder eine Erkrankung ist, die den Juckreiz auslöst und eine passende Therapie empfehlen.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Bittig, F.: Bildatlas Podologie, Thieme, 2017
- Bork, K., Bräuninger, W.: Hautkrankheiten in der Praxis, Schattauer, 2005
- Drucks, U. et. al.: Kosmetik 1, Cornelsen, 2014