Geschwollene Füße
Langes Sitzen oder Stehen, warme Temperaturen oder unbequeme Schuhe: Viele Menschen leiden gelegentlich an geschwollenen Füssen. Oft sind sie harmlos, aber nicht immer. Lesen Sie hier, was schnell dagegen hilft und welche Ursachen sie haben können.
Was hilft bei geschwollenen Füssen?
Besonders nach einem langen Tag auf den Beinen sind am Abend häufig die Füsse dick und fühlen sich schwer an. Auch die Haut dort spannt unangenehm. Was tun, wenn die Füsse mal wieder anschwellen?
Bequeme Schuhe
Achten Sie auf bequeme und luftige Schuhe. In Sneakers staut sich schnell die Luft. Auch hohe Schuhe haben oft geschwollene Füsse zur Folge. Luftige, flache Sandalen beugen dagegen gerade im Sommer geschwollenen Füssen durch Wassereinlagerungen vor.
Kompressionsstrümpfe
Die engen Strümpfe üben leichten Druck auf die Beinvenen aus, unterstützen den Bluttransport aus den Beinen zum Herzen und verhindern Wassereinlagerungen in den Füssen.
Salbe gegen geschwollene Füsse
Cremes mit bestimmten Inhaltsstoffen verschaffen ebenfalls oft Linderung bei geschwollenen Füssen. Salben mit Latschenkiefer fördern beispielsweise die Durchblutung. Aescin, der Extrakt der Rosskastanie, wirkt venenstärkend. Er ist unter anderem oft in sogenannter Pferdesalbe enthalten, die geschwollene Füsse kühlt, vitalisiert und sie so abschwellen lässt.
Bewegung
Ursache für dicke Füsse ist unter anderem Bewegungsmangel. Wer viel sitzt oder steht, fördert die Wasseransammlung in den Füssen. Regelmässige Bewegung kurbelt den Blutkreislauf an. Die Flüssigkeit wird so besser aus dem Gewebe abtransportiert. Anstrengende Aktivitäten wie Joggen verlegen Betroffene im Sommer besser in die kühleren Abendstunden oder vermeiden es ganz.
Bei hohen Temperaturen stellt der Körper die Gefässe weit und die Blutzirkulation verlangsamt sich – das Risiko für geschwollene Füsse ist dann höher. Moderates Laufen oder Spaziergehen eignet sich gut, um den Schwellungen in den Füssen entgegenzuwirken.
Gesunde Ernährung
Beugen Sie Übergewicht und einer damit verbundenen Venenschwäche vor: Sind die Venen geschwächt, transportieren sie das Blut nicht mehr einwandfrei zum Herzen zurück. Das begünstigt unter anderem Ödeme in den Füssen. Ernähren Sie sich daher gesund. Das bedeutet: ausreichend Obst, Gemüse und Eiweiss zu sich zu nehmen.
Eine übermässig salzreiche Ernährung begünstigt unter Umständen Wassereinlagerungen. Streichen Sie Salz aber nicht ganz vom Speiseplan. Im Gegenteil: Ihr Körper bekommt bei der Aufnahme von Salz wichtige Elektrolyte. Mehr als sechs Gramm pro Tag sollten es laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung nicht sein.
Ausreichend trinken
Wer ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, kurbelt seinen Stoffwechsel an und beugt Wassereinlagerungen und geschwollenen Füssen vor. Am besten sind zwischen 1,5 und 2 Litern täglich. In den Sommermonaten dürfen es mehr sein. Gut eignet sich Wasser oder ungesüsster Tee. Brennnesseltee wirkt zudem entwässernd und lindert die Beschwerden zusätzlich.
Welche Hausmittel können bei geschwollenen Füssen helfen?
Sorgen Sie selbst mit einfachen Mitteln dafür, dass das überflüssige Wasser in den Füssen möglichst schnell wieder verschwindet. Probieren Sie zum Beispiel einmal die folgenden Tipps.
- Beine hochlegen: Sie entlasten die Füsse häufig schon, wenn Sie die Beine hochlegen. Angestautes Blut und Flüssigkeit werden so besser abtransportiert. Folglich schwellen die Füsse ab. Das ist auch der Grund, warum geschwollene Füsse nach längerem Liegen am Morgen bei ansonsten gesunden Menschen selten vorkommen.
- Füsse und Beine kühlen: Eine erfrischende Dusche oder ein kaltes Fussbad helfen gegen dicke Füsse und schwere Beine, indem sie die Blutgefässe verengen und die eingelagerte Flüssigkeit besser abtransportieren. Das Fussbad sollte höchstens 15 bis 18 Grad warm sein, das Wasser bis zu den Waden reichen. Bleiben Sie zirka 30 bis 60 Sekunden im Wasser. Auch das sogenannte Wassertreten, auch Kneippen genannt, hilft gegen dicke Füsse. Dafür benötigen Sie eine Badewanne oder einen grossen Eimer, der Ihnen bis zur Wade reicht.
Füllen Sie die Wanne oder den Eimer mit kaltem Wasser, steigen Sie mit beiden Beinen hinein. Nun treten Sie für etwa zwei Minuten auf der Stelle. Vorsicht: Achten Sie dabei auf eine rutschfeste Unterlage und halten Sie sich zur Sicherheit fest.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema „Kneipp-Kur“.
- Massagen: Um den verlangsamten Blutfluss in den Füssen wieder zu aktivieren, helfen Massagen. Streichen Sie dafür Ihre Füsse mit leichtem Druck. Massieren Sie immer in Richtung des Herzens, um den Blutfluss richtig zu lenken. Bei chronischen Schwellungen ist eventuell eine regelmässige Lymphdrainage bei einem Physiotherapeuten sinnvoll.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema „Fussmassage“.
- Helfer aus der Natur: Auch die Natur hält Mittel bereit, die gegen geschwollene Füsse helfen. Vor allem Lebensmittel mit entwässernder Wirkung stehen im Ruf, den unangenehmen Ödemen vorzubeugen. Dazu gehören beispielsweise Brennnessel, Artischocke, Fenchel, Ingwer, Wassermelone, Knoblauch und Gurke. Weil er die Blutzirkulation anregt, gilt auch Apfelessig als Hausmittel gegen geschwollene Füsse
Allerdings ist die Wirkung der Lebensmittel wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Manche Menschen finden sie hilfreich, andere spüren keinen Effekt.
Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn Ihre Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Welche Ursachen haben geschwollene Füsse?
Was geschwollene Füsse bedeuten und wofür sie ein Signal sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Geschwollene Füsse haben unterschiedliche Gründe. In den meisten Fällen sind die Schwellungen harmlos. Wir haben die häufigsten Ursachen für Sie zusammengefasst.
Schwangerschaft und andere hormonelle Veränderungen
Hormonelle Veränderungen wie beispielsweise eine Schwangerschaft bringen häufig geschwollene Gliedmassen mit sich. Neben Armen und Beinen sind auch die Füsse betroffen. Grund dafür ist, dass der Körper vermehrt Flüssigkeit speichert und diese aus den Gefässen in das umliegende Gewebe übertritt. Diese Ödeme sind in der Regel harmlos.
Warme Temperaturen
Kommt es vermehrt bei Wärme oder Hitze zu angeschwollenen Füssen, ist die Ursache harmlos: Um seine reguläre Körpertemperatur auch in den Sommermonaten konstant zu halten, stellt der Körper seine Blutgefässe weit – die Blutzirkulation wird so verlangsamt. In der Folge schwellen vor allem die Füsse und Hände leicht an.
Falsche Schuhe
Ein ganzer Tag in High Heels, Pumps oder engen Turnschuhen führt manchmal zu Wasseransammlungen in den Füssen. Gönnen Sie Ihren Füssen daher eine Pause.
Übergewicht
Bei Menschen mit starkem Übergewicht begünstigen zwei Faktoren geschwollene Füsse: Durch die zusätzlichen Kilos ist eventuell der Rückfluss des Blutes zum Herzen beeinträchtigt – das Blut staut sich. Zusätzlich führen die überschüssigen Fettzellen im Körper dazu, dass vermehrt Wasser in das umliegende Gewebe austritt. Das Lymphsystem ist dann überlastet und transportiert die Flüssigkeit nicht ab.
Lange Reisen
Auf langen Reisen im Auto, Zug oder Flugzeug sind die Bewegungsmöglichkeiten oft eingeschränkt – häufig sitzen Sie stundenlang. Diese Position führt dazu, dass sich Blut und Lymphflüssigkeit anstauen. Der Schwerkraft geschuldet macht sich das an den Füssen und Knöcheln besonders deutlich bemerkbar.
Bei gesunden Menschen ist dieses Phänomen weniger ausgeprägt und verschwindet meist kurze Zeit nach der Reise. Haben Sie jedoch eine Venenschwäche, können die Schwellungen ausgeprägter sein. Die Gefahr einer Thrombose, also einer Durchblutungsstörung aufgrund eines Blutgerinnsels, ist dann höher. Sprechen Sie daher vor langen Reisen mit Ihrem Arzt.
Alkohol
Auch der Genuss von Hochprozentigem kann Ursache für geschwollene Füsse sein. Durch Alkohol weiten sich die Blutgefässe, der Druck, mit dem sie das Blut hindurchpumpen, sinkt und das Blut staut sich. Durch diesen Rückstau fühlen sich die Beine dick und schwer an.
Medikamente
Geschwollene Füsse durch Arzneimittel? Ja, verschiedene Medikamente können als Nebenwirkung Ödeme hervorrufen. Dazu gehören beispielsweise Antidepressiva, Mittel gegen Bluthochdruck, Kortison oder Entzündungshemmer. Haben Sie den Verdacht, dass Ihre geschwollenen Füsse auf die Einnahme eines pharmazeutischen Mittels zurückzuführen sind, sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt über mögliche Alternativen.
Verletzungen oder Entzündungen
Verletzungen, Verbrennungen oder Entzündungen lassen die Gefässwände durchlässiger werden. So können Wassereinlagerungen im umliegenden Gewebe einfacher entstehen. Ist nur ein Fuss geschwollen, der rechte oder der linke, und lässt sich ausschliessen, dass der Knöchel gebrochen ist, sind weitere Möglichkeiten für den einseitig geschwollenen Fuss
- allergische Reaktionen auf Insektenstiche
- eine Sehnenentzündung
- Gicht
Auch bei einer Thrombose ist das Bein oder der Fuss nur einseitig geschwollen. Es kommt ausserdem zu bläulichen Verfärbungen und einem Hitzegefühl. Bei Verdacht auf eine Thrombose sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren, damit er diese mögliche Ursache für geschwollene Füsse bestätigen oder ausschliessen kann.
Sind die Fusszehen rot und geschwollen, deutet dies mitunter auf eine Zehenentzündung hin. Auch im Zusammenhang mit einer Coronaerkrankung liess sich das Phänomen vereinzelt feststellen – in diesem Fall „Covid-Zeh“ genannt.
Chronisches Venenleiden
Sind die Venenklappen schwach, können Sie nicht mehr richtig schliessen. Das verhindert, dass das Blut wieder zurück zum Herzen fliessen kann. Es staut sich dann besonders stark in Beinen und Füssen. Gerade hinter geschwollenen Füssen im Alter steht oft eine schwindende Venenfunktion beziehungsweise eine daraus resultierende Venenschwäche.
Andere Erkrankungen
Geschwollene Füsse, vor allem bei älteren Menschen, sind mitunter ein Anzeichen für eine Herzinsuffizienz. Manchmal sind auch Kreislaufprobleme die Ursache für dicke Füsse im Alter. In selteneren Fällen sind geschwollene Füsse eine Begleiterscheinung einer Erkrankung. So lassen eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Herzschwäche, Nieren- oder Lebererkrankungen die Beine und auch Füsse anschwellen – mitunter schon morgens und plötzlich.
Sind Ihre Füsse immer wieder dick, sollten Sie die Ursache mit einem Arzt abklären.
Thrombose: Bei diesen Symptomen sofort zum Arzt
Kommt der Blutfluss in den Venen zum Stocken, kann sich ein Blutpfropf, auch Thrombus genannt, bilden. Er verhindert den Blutfluss oder verschliesst das Gefäss vollkommen. Es kommt zum Venenverschluss, einer Thrombose.
Typische Anzeichen einer Thrombose sind:
- Schwellungen eines Fusses und Beins
- unerklärliche Schmerzen im Bein
- bläuliche Verfärbungen
- Hitzegefühl an einem Bein
- Schmerzen beim Auftreten
Bei Verdacht auf eine Thrombose sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
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- Cleveland Clinic: Edema, unter: https://my.clevelandclinic.org (Abrufdatum 14.2.2023)
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- Venenzentrum Bellevue Zürich: Venenleiden und Medikamente, unter: www.venenzentrum-bellevue-zuerich.ch (Abrufdatum 17.2.2023)