Was hilft bei Übelkeit und Erbrechen?

Von , Medizinredakteurin und Biologin
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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Abhängig davon, wie stark die Beschwerden sind und was die (mutmassliche) Ursache ist, lassen sich Übelkeit und Erbrechen mit verschiedenen Medikamenten und alternativen Heilmethoden lindern. Lesen Sie hier ausserdem, was gegen Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft hilft.

Übelkeit

Medikamente gegen starke Übelkeit

In schweren Fällen von Übelkeit und Erbrechen hilft ein Antiemetikum (wie Metoclopramid). Das Mittel hilft schnell, beispielsweise bei Übelkeit und Erbrechen aufgrund von Migräne, starken Tumorschmerzen oder einer Chemotherapie. Ausserdem verordnet der Arzt dem Patienten gegebenenfalls Infusionen, um die verloren gegangene Flüssigkeit zu ersetzen.

Übelkeit tritt zudem als Nebenwirkung einiger Medikamente auf. Der Arzt ändert in diesem Fall die Dosierung oder verschreibt Ihnen ein besser verträgliches Präparat.

Sind Übelkeit und Erbrechen die Begleitsymptome einer Grunderkrankung, behandelt der Arzt diese. Meist verschwindet dann auch die Übelkeit.

Alternative Methoden gegen Übelkeit

Neben Medikamenten gibt es alternativ- und komplementärmedizinische Methoden, die bei Übelkeit und Erbrechen helfen sollen.

Akupressur bei Übelkeit

Ein wichtiger Akupressur-Punkt bei Übelkeit und Erbrechen ist Perikard 6. Er liegt zwischen den beiden tastbaren Beugesehnen auf der Innenseite des Unterarms, etwa zweieinhalb Querfinger von den Handgelenksfalten entfernt.

Drücken Sie an dieser Stelle mit der Zeigefingerkuppe etwa eine Minute lang vom Körper in Richtung Hand. Diese Druckpunktmassage soll Übelkeit und Erbrechen schnell vertreiben.

Die Wirksamkeit von Akupressur ist durch wissenschaftliche Studien nicht eindeutig belegt.

Homöopathie bei Übelkeit

Homöopathische Mittel, die gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden, sind zum Beispiel:

  • Cocculus D12 (bei Reisekrankheit)
  • Ipecacuanha D12 (bei anhaltender Übelkeit ohne belegte Zunge)
  • Colchicum D12 (wenn bereits der Anblick oder Geruch von Speisen oder der Gedanke an Essen Übelkeit und Erbrechen verursacht)

Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht belegt.

Schüssler-Salze

Beliebte Schüssler-Salze bei Übelkeit sind beispielsweise Nr. 4 Kaliumchloratum D6, Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6, Nr. 8 Natrium chloratum D6 und Nr. 11 Silicea D12 (eventuell mehrere in Kombination). Geht die Übelkeit mit Erbrechen, Magenschmerzen, Druckgefühl im Bauch und leichtem Fieber einher, ist Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 das Mittel der Wahl.

Bei Übelkeit und Erbrechen während einer Reise mit Auto, Schiff, Bus oder Bahn wird Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 empfohlen.

Das Konzept der Schüssler-Salze und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht belegt.

Was hilft gegen Übelkeit in der Schwangerschaft?

Mit den folgenden Tipps lässt sich Übelkeit in der Schwangerschaft lindern:

  • Nehmen Sie morgens noch im Bett ein kleines Frühstück zu sich.
  • Essen Sie tagsüber mehrere kleine, kohlenhydratreiche Mahlzeiten.
  • Meiden Sie stark gewürzte und fettige Speisen.
  • Verzichten Sie möglichst auf Kaffee, schwarzen Tee und kohlensäurehaltige Getränke.
  • Die orale Einnahme von Magnesium und Eisen ist oft nicht gut magenverträglich und verschlimmert in manchen Fällen die Symptome.
  • Mit frischem Ingwer sowie Vitamin B6 (Pyridoxin) lässt sich Übelkeit in der Schwangerschaft nachweislich lindern.

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Quellen:
  • Adler, G. et al.: Klinische Gastroenterologie und Stoffwechsel. Springer Verlag, 1. Auflage, 2000
  • Deinzer, H.: Notfälle und Sofortmaßnahmen für Heilpraktiker. Foitzick Verlag GmbH, 2. Auflage, 2014
  • Kämper, H.: Notfälle in der Heilpraktikerpraxis. Georg Thieme Verlag, 2010
  • Krieger, S.: Pathologie-Lehrbuch für Heilpraktiker. Georg Thieme Verlag, 6. Auflage, 2011
  • Reuter, H.: Differenzialdiagnose für Heilpraktiker. Foitzick Verlag GmbH, 1. Auflage, 2010
  • Schäffler, A. et al.: Medizin für Heilpraktiker. Georg Thieme Verlag, 2012
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