Krebsdrama um Ex-Torwart Koch – auf welche Warnzeichen achten?

Warum ist Bauchspeicheldrüsenkrebs so tückisch?

Die Heilungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs stehen eher schlecht: Durchschnittlich elf Prozent der Betroffenen überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Damit gehört das Pankreaskarzinom neben dem Mesotheliom (einem seltenen Tumor des Weichteilgewebes) zu den tödlichsten Krebserkrankungen.

Das liegt vor allem daran, dass bösartige Tumore der Bauchspeicheldrüse häufig erst spät Beschwerden verursachen. Wenn Betroffene dann zum Arzt gehen, ist es für eine potenziell Heilung bringende Operation oft schon zu spät. Verfahren wie Chemotherapie, Bestrahlung sowie palliative Behandlungen können in späten Stadien helfen, die Lebensqualität zu verbessern und Symptome zu lindern.

Auf welche Warnzeichen achten?

Doch es kommt vor, dass sich ein Pankreaskarzinom bereits in frühen Stadien bemerkbar macht. Folgende Symptome sind beispielsweise möglich:

• neu auftretende Oberbauch- oder Rückenschmerzen
• Appetitlosigkeit
• unerklärliche Gewichtsabnahme
• Übelkeit
• neu auftretender Diabetes mellitus Typ 2
• Gelbsucht
• heller, glänzender, „klebriger“ Stuhlgang (Fettstuhl)

Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können folgende Beschwerden auftreten:

• unspezifische Schmerzen
• Verdauungsprobleme
• Bauchwassersucht (Aszites)
• Bauchspeicheldrüsenentzündung
• Blutgerinnungsstörungen

Solche Symptome, insbesondere wenn sie neu auftreten oder über zwei bis vier Wochen anhalten, sollten Betroffene in der hausärztlichen Praxis abklären lassen.

Viele Risikofaktoren des Pankreaskarzinoms sind vermeidbar

In der Schweiz erkranken jedes Jahr etwa 1600 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Männer sind ungefähr gleich häufig betroffen wie Frauen.

Durch einen gesunden Lebensstil lassen sich viele Risikofaktoren für Bauchspeicheldrüsenkrebs vermeiden: Dazu zählen aktives und passives Rauchen, starkes Übergewicht (Adipositas) oder hoher Alkoholkonsum. Auch der übermässige Verzehr von verarbeitetem Fleisch, geräucherten oder gegrillten Speisen sowie Umweltschadstoffe wie Pestizide oder Kraftstoffdämpfe werden als mögliche Risikofaktoren diskutiert.

Bestimmte Vorerkrankungen (etwa Typ-2-Diabetes oder eine chronisch entzündete Bauchspeicheldrüse), eine familiäre Vorbelastung oder genetische Störungen erhöhen ebenfalls das Risiko.

Programme zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es nicht. Bestimmte Hochrisikopatienten – zum Beispiel solche mit genetischer oder familiärer Vorbelastung – können jedoch nach ärztlicher Rücksprache an strukturierten Beobachtungsprogrammen (Surveillance-Programmen) – etwa im Rahmen von Studien – teilnehmen.