Verkalkung in der Schultersehne

Frage: Ich habe in der rechten Schulter Schmerzen, wenn ich den Arm seitlich ausstrecke und hebe. Der Facharzt hat mir aufgrund eines Röntgenbildes gesagt, ich hätte eine Verkalkung im Bereich der Schulterknochen, die er operativ entfernen müsste, nachdem eine fünfmalige Injektion keinen Erfolg gebracht hat. Ich fürchte mich jedoch vor einem operativen Eingriff. Gibt es eine andere Möglichkeit, diesen Schmerz wegzubekommen?
Antwort:
Bei denen von Ihnen geschilderten Symptomen kann es sich um eine so genannte "Tendinosis calcarea", Verkalkung in einer Schultersehne, handeln.
Sollte dies der Fall sein, das muss Ihnen der Facharzt, der Sie behandelt, bestätigen, dann gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten:
Stoßwellentherapie
Das Kalkdepot wird mit Stoßwellen „beschossen“ Der Vorgang ist ähnlich wie bei einer Nierensteinzertrümmerung. Die zerkleinerten Kalkpartikel können vom Körper leichter abtransportiert werden und die Entzündung klingt ab.
Röntgenschwachbestrahlung
Bei dieser Behandlung wir die Schulter an drei bis fünf auf einander folgenden Tagen jeweils mit niedrig dosierter Radiotherapie behandelt. Die Bestrahlung dauert jeweils nur wenige Sekunden und ist völlig schmerzlos. Die Entzündung, die sich um den Kalkherd befindet, bildet sich zurück, dieser Umbauprozess kann für einige Tage eine Verstärkung der Beschwerden hervorrufen. Die Kalkablagerungen lösen sich zwar nicht völlig auf, aber der Entzündungsschmerz klingt ab.
Operative Entfernung des Kalkdepots
Über diese Möglichkeit wurden Sie bereits von Ihrem Arzt aufgeklärt. Ist der Kalkherd bereits verflüssigt, ist es ist auch möglich, in lokaler Betäubung mit einer dicken Hohlnadel in das Kalkdepot zu stechen und so das Abfließen Kalkes zu ermöglichen.
Autoren:
Dr. Gerhild Albrecht
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. (FH) Axel Beer
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