Trockene Füße

Von , Redakteurin
und , Online-Medizinredakteurin
Miriam Steinbach

Miriam Steinbach studierte Soziologie und Psychologie in Heidelberg. Anschließend absolvierte sie ein journalistisches Volontariat in Karlsruhe und schrieb Texte für ein Gesundheits- und Lifestyle-Magazin. Ihr großes Interesse an digitaler Gesundheit führte sie 2019 zur NetDoktor/mylife-Gruppe. Bei NetDoktor bringt sie seitdem ihre medizinredaktionelle Expertise vor allem im Bereich Alternativmedizin ein.

Miriam Dietz

Miriam Dietz hat in Heidelberg Deutsche Philologie, Politikwissenschaft und mittlere und neuere Geschichte studiert. Danach absolvierte sie ihr Print-Volontariat bei einer Tageszeitung in Pforzheim. Hier spezialisierte sie sich innerhalb einer Online-Redaktion und im Bereich digitale Medien. Seit 2016 ist Miriam Dietz als Online-Medizinredakteurin tätig.

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Trockene Füsse fühlen sich nicht nur unangenehm an, sondern sind auch anfälliger für Infektionen und Entzündungen. Lesen Sie hier, welche Pflege bei trockenen Füssen hilft und was Sie zur Vorbeugung tun können.

Creme auf trockene Fuesse

Was tun bei trockenen Füssen?

Spannt Ihre Haut an den Füssen, ist spröde, juckt oder löst sich bereits ab? Dann benötigt sie vor allem eins: Feuchtigkeit. Ansonsten bilden sich mit der Zeit Risse, die die Gefahr von Entzündungen und Infektionen erhöhen. Fussbäder und Fusscreme helfen, trockene Stellen an den Füssen wieder geschmeidiger zu machen.

Feuchtigkeit durch ein Fussbad

Ein pflegendes Fussbad mit ölhaltigem Zusatz beruhigt und entspannt die gestresste Haut. Die optimale Temperatur für das Wasser liegt zwischen 36 und 38 Grad. Gut geeignet als pflegender Zusatz ist Lavendelöl. Geben Sie davon fünf Tropfen in die Schüssel mit warmem Wasser. Baden Sie Ihre Füsse für etwa fünf Minuten darin. Trocknen Sie sie danach gründlich ab, besonders zwischen den Zehen.

Auch ein Fussbad aus warmem Wasser, 60 Milliliter Essig und wenigen Tropfen Olivenöl macht die Haut an den Füssen weich. Alternativ bringt häufig ein Bad mit Glycerin, Meersalz, Zitronensaft und Rosenwasser Besserung. Glycerin ist in der Apotheke erhältlich.

Haben Sie raue Stellen an den Füssen und überlegen Sie, diese nach dem Fussbad mit einem Bimsstein oder einem Hornhauthobel zu entfernen, schauen Sie genau, ob es tatsächlich Hornhaut ist. Wenn es lediglich trockene Haut ist, verwenden Sie besser nur Fusscreme. Ansonsten trocknet die Haut noch mehr aus und intakte Hautschichten werden beschädigt.

Feuchtigkeit durch Fusscremes

Bei sehr trockener Haut an den Füssen verwenden viele Betroffene Pflegeprodukte, die stark fettend sind. Das Problem: Die Cremes ziehen schlecht ein und führen schnell zu einem Hin- und Herrutschen im Schuh. Paraffinhaltige Cremes oder Vaseline decken die Haut ausserdem mit einem Fettmantel zu. Dadurch kann sie dann nicht mehr atmen. Um die Füsse mit Feuchtigkeit zu versorgen, ist es sinnvoll, bei der Wahl der Cremes oder Lotions darauf achten, dass sie vor allem feuchtigkeitsspendende Essenzen enthalten. Folgende Inhaltsstoffe sind passend:

  • Urea
  • Kamille
  • Aloe Vera
  • Jojoba
  • Sonnenhut
  • Hirschtalg
  • Wollfett

Wichtig ist es ausserdem, dass die Pflegeprodukte alkoholfrei sind, sonst trocknen sie die Haut zusätzlich aus.
Tragen Sie die Fusscreme oder die Lotion nach dem Waschen oder nach einem Fussbad grosszügig auf. Lassen Sie das Pflegeprodukt gründlich einziehen. Das ist über Nacht am besten möglich. Ziehen Sie dazu nach dem Eincremen Baumwollsocken an.

Wie kommt es zu trockenen Füssen?

Die Ursachen für trockene Füsse sind unterschiedlich. Es gibt innere und äussere Faktoren, die dazu beitragen. Zu den inneren Gründen gehören:

  • Die fehlenden Talgdrüsen an den Füssen sorgen grundsätzlich für ein höheres Risiko, dass es zu spröden Stellen kommt.
  • Manche Menschen neigen aus genetischen Gründen verstärkt zu trockener Haut.
  • Mit steigendem Alter speichert die Haut immer weniger Feuchtigkeit.

Dazu kommen verschiedene äussere Faktoren:

  • Heisses Duschen, Sonnenbaden und häufiges Waschen mit Seife strapazieren die Haut.
  • Luftundurchlässige Schuhe sorgen für ein feuchtes Klima, dadurch quillt die Hornhaut auf. Das wiederum beeinträchtigt die Hautschutzbarriere und führt zu trockener Haut.
  • Heizungsluft ist in der kalten Jahreszeit ein Risikofaktor für trockene Haut.
  • Eine niedrige Luftfeuchtigkeit in Wohn- oder Arbeitsräumen begünstigt ebenfalls trockene Haut an den Füssen.

Es gibt ausserdem Krankheiten, die zu spröder und trockener Haut führen. Dazu gehören unter anderem

  • Diabetes
  • Schuppenflechte
  • Ekzeme
  • Schilddrüsenerkrankungen

Auch ein Nährstoffmangel, wie etwa zu wenig Zink, kann sich negativ auf die Haut auswirken. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit beispielsweise viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Kernen.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema „Vitamine für die Haut“.

Welche Hausmittel helfen gegen trockene Füsse?

Damit extrem trockene Füsse mit Feuchtigkeit in Berührung kommen und die Haut ihre Elastizität nicht verliert, sind verschiedene Hausmittel hilfreich. Jedoch liegen für die Wirkungen keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse vor.

Oliven- und Kokosöl

Kokosöl schützt die Haut und macht sie weich und geschmeidig. Es eignet sich gut zur Behandlung von Hautbeschwerden und lindert beispielsweise Spannungsgefühle und lästigen Juckreiz.

Eine Salbe mit Kokosöl, Honig und ätherischen Ölen wirkt pflegend bei trockener Haut. Mischen Sie dazu

  • 100 g Kokosöl
  • 60 g Sheabutter
  • 2 EL Honig
  • 5–10 Tropfen ätherisches Lavendelöl
  • 5–10 Tropfen ätherisches Teebaumöl

Schmelzen Sie das Kokosöl und die Sheabutter über einem Wasserbad. Geben Sie den Honig und ätherische Öle dazu und verrühren Sie alles. Lassen Sie die Mischung abkühlen, bis sie milchig wird und schlagen Sie mit einem Stabmixer alles cremig auf. Füllen Sie danach die Mixtur in ein Glas und bewahren Sie sie kühl auf.

Honig und Sahne

Sahne und Honig spenden Ihrer trockenen Haut Feuchtigkeit. Honigauflagen wirken darüber hinaus entzündungshemmend und desinfizierend. Mischen Sie deshalb zwei Esslöffel saure Sahne mit einem Esslöffel Honig und fügen Sie so viele Weizenkeimflocken hinzu, bis ein dickflüssiger Brei entsteht. Verreiben Sie ihn auf den trockenen Stellen und lassen Sie ihn 15 Minuten einwirken.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn Ihre Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Diese Symptome deuten auf trockene Füsse hin

Trockene Füsse können alle Menschen treffen – zu jeder Jahreszeit. Denn die Haut an den Füssen ist besonders anfällig fürs Austrocknen. Der Grund: Von Natur aus sind unsere Füsse mit wenigen Talgdrüsen ausgestattet. An den Fusssohlen fehlen sie komplett. Stattdessen versorgen Schweissdrüsen die Haut mit Feuchtigkeit. Zu spröden Stellen und Rissen kommt es, wenn die Haut zu wenig Feuchtigkeit bekommt.

Besonders anfällige Stellen für trockene Haut sind Fersen, Ballen und Zehen. Typische Anzeichen, dass es der Haut an Feuchtigkeit fehlt, sind folgende:

  • Spannungsgefühl
  • schuppige Stellen
  • raue und spröde Haut
  • Juckreiz
  • Risse

Trockene Füsse sind in den meisten Fällen ein kosmetisches Problem und kein medizinisches. Pflegen Sie sie aber immer, da sonst Hautstellen einreissen können.

So beugen Sie trockenen Füssen vor

Wenn Sie im Alltag auf einige Dinge achten, beugen Sie trockenen Füssen vor.

  • Duschen oder baden Sie nicht zu heiss und reinigen Sie Ihre Füsse immer mit lauwarmem Wasser.
  • Achten Sie bei Ihren Schuhen darauf, dass sie atmungsaktiv sind. Wenn es möglich ist: Laufen Sie barfuss.
  • Vermeiden Sie es, zu kleine oder zu enge Schuhe zu tragen. Das übt sonst unnötigen Druck auf die Füsse aus.
  • In der kalten Jahreszeit schützen Sie mit Wollsocken Ihre Füsse.
  • Alkohol und Nikotin schaden der Haut und entziehen ihr Feuchtigkeit. Ein Verzicht darauf tut Ihrem Körper gut.
  • Cremen Sie Ihre Füsse regelmässig ein.

Folgen von trockenen Füssen

Bei trockener Haut an den Füssen ist die natürliche Hautbarriere geschwächt. Ist sie sehr trocken, kommt es zu Rissen. Dadurch dringen Erreger leichter in unseren Organismus ein. Fusspilz und Schrunden sind zwei Krankheiten, die durch trockene Füsse begünstigt werden.

Fusspilz

Fusspilz entsteht durch Fadenpilze, sogenannte Dermatophyten. Diese Erreger befinden sich grundsätzlich auf unserer Haut, können jedoch keinen Schaden anrichten, solange die Schutzschicht intakt ist. Verstärkt sind sie in feucht-warmer Umgebung anzutreffen – beispielsweise im Schwimmbad und in der Sauna. Haben Sie kleine Risse in den Füssen, haben die Erreger leichtes Spiel. Gut gepflegte Füsse sind deshalb robuster gegenüber Fusspilz.

Schrunden

Üben Sie beim Stehen oder Gehen Druck und Reibung auf die trockenen Stellen aus, bildet sich verstärkt Hornhaut. Damit schützt sich die Haut. Geht das über einen längeren Zeitraum, entstehen möglicherweise Risse durch alle Schichten der Epidermis. Sogenannte Schrunden bilden sich. Ein Besuch beim Podologen ist dann zu empfehlen.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema "Schrunden“.

Wann zum Arzt?

Grundsätzlich sind trockene und raue Füsse ein kosmetisches Problem. Ein Arztbesuch ist deshalb nur notwendig, wenn es zu Komplikationen kommt. Beispielsweise dann, wenn tiefere Risse entstehen. Selbstständig wächst die Haut in diesem Fall nur selten wieder zusammen. Ausserdem nisten sich dort schnell Bakterien ein. Auch wer an Diabetes mellitus erkrankt ist, holt sich am besten bei trockenen Füssen den Rat eines Experten. Aufgrund der Zuckerkrankheit bindet die Haut Wasser nicht mehr so gut. Eine Folge: extrem trockene Haut an den Füssen.

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autoren:

Miriam Steinbach studierte Soziologie und Psychologie in Heidelberg. Anschließend absolvierte sie ein journalistisches Volontariat in Karlsruhe und schrieb Texte für ein Gesundheits- und Lifestyle-Magazin. Ihr großes Interesse an digitaler Gesundheit führte sie 2019 zur NetDoktor/mylife-Gruppe. Bei NetDoktor bringt sie seitdem ihre medizinredaktionelle Expertise vor allem im Bereich Alternativmedizin ein.

Miriam Dietz
Miriam Dietz

Miriam Dietz hat in Heidelberg Deutsche Philologie, Politikwissenschaft und mittlere und neuere Geschichte studiert. Danach absolvierte sie ihr Print-Volontariat bei einer Tageszeitung in Pforzheim. Hier spezialisierte sie sich innerhalb einer Online-Redaktion und im Bereich digitale Medien. Seit 2016 ist Miriam Dietz als Online-Medizinredakteurin tätig.

Quellen:
  • Agar Wilson, L.: „Kokosöl“ , Südwest Verlag, 2017
  • Brandt, I. (Hrsg.): "Pflegetechniken heute", Urban & Fischer, 2010
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, unter: www.dge.de (Abrufdatum 10.2.2023)
  • Glutsch V. et al.: Zink und Haut: ein Update, in: J Dtsch Dermatol Ges. 2019; 17(6), S. 589-596, doi: 10.1111/ddg.13811_g
  • Grünewald, K.: "Theorie der medizinischen Fußbehandlung. Band 1: Ein Fachbuch für Podologie", Neuer Merkur, 2002.
  • Moll, I.: "Dermatologie", Thieme, 2010
  • Ruck, H. (Hrsg): "Handbuch für die medizinische Fußpflege. Grundlagen und Praxis der Podologie", Hippokrates, 2005
  • Sterry, W. (Hrsg.): "Checkliste Dermatologie", Thieme, 2010
  • Zittlau, J.; Kriegisch, N.; Heinke, D.: „Die besten Hausmittel von A bis Z.“ Randomhouse, 2020
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