Hausmittel gegen Dehnungsstreifen
Die Klügere gibt nach – das gilt auch für die Haut. Wird sie überdehnt, entstehen feinste Risse im Gewebe, die sich als weissliche oder rot-blaue Streifen auf der Haut zeigen. Typisch sind Dehnungsstreifen etwa in der Schwangerschaft oder nach einer starken Gewichtszunahme. Leider sind die feinen Narben relativ hartnäckig. Folgende Hausmittel können jedoch ein wenig dazu beitragen, Dehnungsstreifen zu lindern oder ihnen vorzubeugen.
Vitamin A
Eine Vitamin A-Salbe kann sie ein wenig zurückgehen lassen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist von solchen Salben allerdings abzuraten, da sie möglicherweise dem (ungeborenen) Kind schaden.
Regelmässige Massage
Die klassische Zupfmassage, bei der man kleine Hautröllchen mit Daumen und Zeigefinger leicht nach oben wegzieht, soll die Durchblutung anregen und dem Bindegewebe guttun. Achtung: Schwangeren Frauen wird empfohlen, unbedingt den Bereich über dem Schambein auszusparen, da die Massage die Gebärmutter unter Umständen reizt und Wehen auslöst. Vier Wochen vor der Geburt ist es ratsam, die Haut nur noch einzuölen und nicht mehr zu massieren.
Einölen
Täglich angewendet, sollen Pflegeöle die Haut geschmeidig machen. In Drogerien und Apotheken gibt es verschiedene Produkte; manche sind auch speziell für die Anwendung in der Schwangerschaft deklariert. Als Hausmittel gegen Dehnungsstreifen sollen aber auch warmes Rizinusöl oder Ringelblumensalbe Hautrisse reparieren helfen. Manche Betroffenen versuchen zudem, ihr Bindegewebe mit speziellen Cellulite-Ölen zu festigen.
Microneedling
Bei dieser Behandlung ziehen Sie einen Roller mit feinen Nädelchen (Microneedle) über die Streifen. Dieser piekst mikroskopisch kleine Löcher in die Haut, woraufhin der Körper Kollagen ausschüttet, um die Wunden zu schliessen. Dieses Eiweiss stabilisiert unter anderem die Haut, dadurch sollen sich Dehnungsstreifen verringern lassen. Needling lässt sich zuhause oder bei einer Kosmetikerin durchführen, aber nicht öfter als einmal pro Woche.
Selbstbräuner
Wenn alles nichts hilft – und das ist möglich, da die Studienlage zur Wirksamkeit von Dehnungsstreifen-Hausmitteln dünn ist – lässt sich versuchen, die Streifen mit Selbstbräuner zu kaschieren. Er gleicht die Farbe der Haut und die der feinen Risse an. Halten Sie sich an die Anwendungshinweise des jeweiligen Produkts.
Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Bährle-Rapp, M.: Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege, Springer Verlag, 5. Auflage, 2020
- Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), unter: www.endokrinologie.net (Abrufdatum: 09.05.2022)
- Kautz, G.: Energie für die Haut. Springer-Verlag. 1. Auflage 2018