Ernährung fürs Herz

Drei Ernährungsfehler vermeiden – und das Herz schützen!

Von , Online-Medizinredakteurin
Silke Stadler

Silke Stadler ist Online-Medizinredakteurin und seit 2023 Teil des Teams von NetDoktor und mylife.de. Ihre Leidenschaft für Gesundheits- und Ernährungsthemen entdeckte Silke bereits 2008 während eines Studiums der Ethnologie. Seit ihrem Magisterabschluss stehen daher nicht andere Kulturen, sondern Medizintexte im Zentrum ihres beruflichen Interesses.

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Forschende untersuchten den Zusammenhang zwischen bestimmten Ernährungsgewohnheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Todesfolge. Ihrer Einschätzung nach stellen drei Ernährungsfehler das grösste Risiko fürs Herz dar.

Suboptimale Ernährung verantwortlich für ein Drittel der Herz-Kreislauf-bedingten Todesfälle

In einer umfassenden Studie untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen 13 Ernährungsfaktoren und 13 verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (beispielsweise Koronare Herzkrankheit, Schlaganfall oder Herzinfarkt).

Die Forschenden analysierten dafür Daten der „Global Burden of Diseases Study“, die über einen Zeitraum von fast 30 Jahren – von 1990 bis 2019 – erhoben worden waren. Im Fokus standen die seinerzeit 54 Länder der europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Die Ergebnisse zeigen, dass im Jahr 2019 etwa 1,55 Millionen Menschen in der europäischen WHO-Region an ernährungsbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstarben. Demnach war mehr als ein Drittel aller Herz-Kreislauf-Todesfälle in dieser Region auf eine suboptimale Ernährung zurückzuführen.

Männer und Frauen waren ungefähr gleich häufig betroffen. Die häufigste Todesursache in all diesen Ländern waren ischämische Herzkrankheiten wie die Koronare Herzkrankheit (KHK).

Diese Ernährungsfehler sollten Sie vermeiden

Die Forschenden schätzen, dass rund die Hälfte der Todesfälle durch drei bestimmte Ernährungsfehler verursacht wurden. Wer diese Ernährungsgewohnheiten ändert, kann also viel dafür tun, das eigene Herz-Kreislauf-Risiko zu senken.

Zu wenig Vollkorn

326.755 der ernährungsbedingten Herz-Kreislauf-Todesfälle ging nach Einschätzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf das Konto einer vollkornarmen Ernährung.

Weil in Vollkornprodukten mehr Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe stecken, raten auch Fachgesellschaften für Ernährung dazu, Brot, Nudeln, Reis und Mehl in der Vollkornvariante zu bevorzugen.

Zu wenig Hülsenfrüchte

232.918 Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Todesfolge hätten nach Schätzung der Forschenden durch einen höheren Konsum von Hülsenfrüchten verhindert werden können.

Erbsen, Bohnen, Kichererbsen und Co. sind gute Ballaststofflieferanten und enthalten ausserdem viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Zu viel Salz

193.713 Herz-Kreislauf-Tode führten die Forschenden auf eine natriumreiche Ernährung zurück. Insbesondere Salz liefert dem Körper viel Natrium, das sich bei manchen Menschen negativ auf den Blutdruck auswirken kann.

Die WHO empfiehlt Erwachsenen, nicht mehr als fünf Gramm Speisesalz pro Tag zu verzehren. Dabei gilt es auch den Natriumgehalt in verarbeiteten Lebensmitteln zu berücksichtigen: Brot, Wurst, Käse, Fast Food, Fertiggerichte oder Essen vom Lieferservice enthalten häufig sehr viel Salz.

Pflanzliche Lebensmittel im Fokus einer ausgewogenen Ernährung

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für die Herzgesundheit. Insbesondere pflanzliche Lebensmittel stehen dabei im Mittelpunkt. Das deckt sich auch mit den Empfehlungen der Fachgesellschaften für Ernährung.

Demnach sollten Wasser, Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und pflanzliche Öle den Hauptbestandteil der Ernährung ausmachen. Tierische Produkte wie Milch und Milchprodukte, Eier, Fisch, Fleisch und Wurstwaren geniesst man besser nur in Massen. Mit zucker- und fettreichen Lebensmitteln wie Süssigkeiten, Knabbereien und Limonade sollte man sparsam umgehen und sie höchstens ab und zu und in kleinen Mengen verzehren.

Autoren- & Quelleninformationen

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Silke Stadler ist Online-Medizinredakteurin und seit 2023 Teil des Teams von NetDoktor und mylife.de. Ihre Leidenschaft für Gesundheits- und Ernährungsthemen entdeckte Silke bereits 2008 während eines Studiums der Ethnologie. Seit ihrem Magisterabschluss stehen daher nicht andere Kulturen, sondern Medizintexte im Zentrum ihres beruflichen Interesses.

Quellen:
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung: DGE-Empfehlungen, unter: www.dge.de (Abrufdatum: 07.05.2024)
  • Pörschmann, T. et al.: Cardiovascular mortality attributable to dietary risk factors in 54 countries in the WHO European Region from 1990 to 2019, in: Eur J Prev Cardiol 2024; doi: 10.1093/eurjpc/zwae136
  • Schweizer Gesellschaft für Ernährung: Schweizer Lebensmittelpyramide, unter: www.sge-ssn.ch (Abrufdatum: 07.05.2024)
  • Weltgesundheitsorganisation (WHO): Fünf Empfehlungen zur Reduzierung der Salzzufuhr für ein längeres und gesünderes Leben, unter: www.who.int (Abrufdatum: 07.05.2024)
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