Kupfer (Cu2+, Cu)

Kupfer ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Bestimmte Enzyme, das sind Stoffe, die im Organismus chemische Vorgänge bewirken, würden ohne Kupfer nicht funktionieren.
Die Gesamtkonzentration im menschlichen Körper beträgt allerdings nur etwa 0,10 - 0,15 Gramm. Pro Tag sollten ca. 1,0 - 1,5 Milligramm Kupfer zugeführt werden. Es ist in Leber, Eigelb und Fisch enthalten.
So ist Kupfer beteiligt an der:
- Bildung von Bindegewebe und Blut
- Funktion des Nervensystems
Kupfer wird im Dünndarm in den Körper aufgenommen. An ein Bluteiweiß (Albumin) gebunden wird es zur Leber transportiert. Von der Leber wird Kupfer mit Hilfe eines anderen Eiweißes (Coeruloplasmin) zu den jeweiligen Wirkorten transportiert.
Coeruloplasmin ist ein so genanntes Akute-Phase-Protein, das bei Entzündungsprozessen im Körper erhöht sein kann. Der Tagesbedarf von Kupfer beträgt ca. 1 bis 2,5 mg.
Kupfer findet sich vor allem in:
- Vollgetreide
- Fleisch
- Innereien
- Gemüse
- Nüssen
- Kakao und Schokolade
Wann wird Kupfer bestimmt?
Kupfer wird nicht routinemäßig bestimmt. Bei unklaren Lebererkrankungen (z. B. Gelbfärbung der Haut und der Augen) und bei Veränderungen des Nervensystems (z. B. Steifheit der Muskulatur, Zittern) kann die Messung des Kupfergehalts im Blut und im Urin helfen, eine seltene Störung des Kupferstoffwechsels (Morbus Wilson oder hepatolentikuläre Degeneration) zu entdecken.
Woraus wird Kupfer bestimmt?
Kupfer wird im Blut und in seltenen Fällen auch im Urin bestimmt.
Referenz- / Normalwerte
- Männer: 79-131 µg/dl alte Einheit; 12,4-20,6 µmol/l SI-Einheit
- Frauen: 74-122 µg/dl alte Einheit; 11,6-19,2 µmol/l SI-Einheit
In welchen Fällen ist der Kupferspiegel zu niedrig?
Ernährungsbedingt z. B. durch künstliche Ernährung vor allem bei Säuglingen kann der Kupferspiegel zu niedrig sein.
Morbus Wilson
Bei Morbus Wilson, einer seltenen, angeborenen Kupferstoffwechselstörung, kann die krankhafte Speicherung von Kupfer in der Leber bis zum Leberversagen führen (Gelbfärbung der Haut und Augen). Ablagerungen im Gehirn können zu Zittern und anderen Bewegungsstörungen führen. Es können auch psychische Veränderungen auftreten. Bei vielen Patienten findet sich ein rotbrauner Ring um die Regenbogenhaut (Kayser-Fleischer Ring). Die Erkrankung zeigt sich meist vor dem 40. Lebensjahr.
Menkes Syndrom
Das Menkes-Syndrom ist eine noch seltenere Krankheit, die sich bereits im Säuglingsalter äußert. Sie tritt nur bei Jungen auf und geht mit schweren Gehirnschäden einher.
In welchen Fällen ist der Kupferspiegel zu hoch?
- Im letzten Drittel der Schwangerschaft
- Bei der Einnahme von weiblichen Sexualhormonen, wobei die Östrogene in der Pille wirken.
- Des Weiteren kann ein erhöhter Blutkupferspiegel hinweisend sein auf entzündliche Erkrankungen und bestimmte Tumoren.
Autoren:
Nora Henk, Christian Rous
Redaktionelle Bearbeitung:
Oliver Maric