Parastomalhernie (parastomale Hernie)

Die Parastomalhernie ist eine Sonderform der Narbenhernie: Sie entsteht im Bereich dauerhaft angelegter künstlicher Ausgänge für Harn oder Stuhl (Stoma oder Anus praeter)
Parastomalhernien stellen eine sehr häufige Sonderform des Narbenbruches im Bereich dauerhaft angelegter künstlicher Ausgänge für Harn oder Stuhl (Stoma oder Anus praeter) dar. Die Beschwerdepalette reicht von kosmetischen Beeinträchtigungen über Bauch- und Rückenschmerzen sowie Stuhlentleerungsstörungen bis hin zu lebensbedrohlichen Darmeinklemmungen. Es gibt mehrere Verfahren zur Prävention und operativen Behandlung von Parastomalhernien mit Netzen. Neuerdings stehen zur Versorgung solcher Brüche speziell vorgeformte, tunnelförmige 3-D-Implantate zur Verfügung, welche bereits sehr erfolgreich sowohl laparoskopisch als auch offen in spezialisierten Zentren implantiert werden.
Die moderne Hernienchirurgie erfordert aufgrund zunehmender Komplexität der Fälle und Verbreitung mannigfaltiger Techniken, Netzmaterialien und Fixationselementen ein hohes Maß an Spezialisierung. Nur wenige Chirurgen bzw. Kliniken beherrschen alle Techniken. Heutzutage ist nur ein ausgewiesener Spezialist in der Lage, aus der Vielzahl von Behandlungsmethoden die individuell richtige für den jeweiligen Patienten auszuwählen und korrekt durchzuführen. Patienten können an der Zertifizierung von Hernienzentren erkennen, dass ein hohes Maß an Spezialisierung, Kompetenz und Erfahrung im Bereich der jeweiligen Fachabteilung nachweislich vorliegt.
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Autoren:
OA Priv.-Doz. Dr. Gernot Köhler, MSc. MBA
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Astrid Leitner
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