Spirale

Von , Ärztin
und , Redakteurin
Eva Rudolf-Müller

Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird.

Miriam Steinbach

Miriam Steinbach studierte Soziologie und Psychologie in Heidelberg. Anschließend absolvierte sie ein journalistisches Volontariat in Karlsruhe und schrieb Texte für ein Gesundheits- und Lifestyle-Magazin. Ihr großes Interesse an digitaler Gesundheit führte sie 2019 zur NetDoktor/mylife-Gruppe. Bei NetDoktor bringt sie seitdem ihre medizinredaktionelle Expertise vor allem im Bereich Alternativmedizin ein.

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Die Spirale, auch als Intrauterinpessar (IUP) bezeichnet, ist ein Mittel zur Empfängnisverhütung. Das T-förmige Kunststoff-Stäbchen, dessen Schaft mit Kupferdraht umwickelt ist, wird vom Frauenarzt während der letzten Tage der Menstruationsblutung in die Gebärmutter eingesetzt und kann bis zu fünf Jahre dort verbleiben. Lesen Sie hier mehr über das Verhütungsmittel Spirale.

Spirale

Was ist eine Spirale und wie wirkt sie?

Die Spirale ist ein kleines T-förmiges Stäbchen, das zwischen 2,5 und 3,5 Zentimeter gross ist. Der Frauenarzt setzt sie in die Gebärmutter (Uterus) einer Frau ein.

Verwendet werden heute Kupferspiralen, die am Schaft mit Kupferdraht umwickelt sind. Die langsam abgegebenen Kupfer-Ionen töten eingedrungene Spermien ab.

Durch das Intrauterinpessar verändert sich zudem die Schleimhaut der Gebärmutter, so dass sich eventuell befruchtete Eizellen nicht einnisten. Auf den Schleim am Muttermund wirkt sie sich so aus, dass Spermien schwerer eindringen.

Das Intrauterinpessar kann auch als „Spirale danach“ das Einnisten einer befruchteten Eizelle verhindern, wenn es innerhalb von drei Tagen nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingesetzt wird. Es kann danach in der Gebärmutter bleiben zur weiteren (regulären) Verhütung.

Woraus besteht die Kupferspirale?

Auf dem Markt sind Modelle, bei denen der Kupferdraht aus Silberkern oder Kupfer-Gold-Legierung besteht. Es gibt Vermutungen, dass durch einen Ionen-Austausch zwischen den Metallen die Anfälligkeit für Entzündungen und Scheidenpilze verringert werden. Das ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt.

Früher bestand das Stäbchen nur aus Kunststoff. In der Gebärmutter verursachte es als Fremdkörper eine sogenannte „sterile Entzündung“. Das verhinderte das Einnisten einer befruchteten Eizelle. Diese Art des Intrauterinpessars ist in Deutschland aber nicht mehr im Handel.

Hormonspirale

Eine Hormonspirale wirkt nicht über Kupfer-Ionen, sondern über das abgegebene Hormon Gestagen. Es hat eine lokal anti-östrogene Wirkung und wird kontinuierlich an die Gebärmutter abgegeben. Es sorgt unter anderem dafür, dass sich der Zervixschleim am Gebärmutterhals verdickt. Das erschwert Spermien das Eindringen.

Mehr darüber lesen Sie im Beitrag Hormonspirale.

Anwendung der Kupferspirale

Ihr Frauenarzt setzt Ihnen das Intrauterinpessar während der letzten Tage der Menstruation in die Gebärmutter ein. Auf diese Weise ist sicher, dass keine Schwangerschaft besteht. Ausserdem ist der Gebärmutterhals zu diesem Zeitpunkt leicht geöffnet und das Einlegen ist weniger zu spüren.

Mehr dazu lesen Sie im Beitrag Spirale einsetzen.

Wie sicher ist die Spirale?

Wie wirksam eine Verhütungsmethode vor einer Schwangerschaft schützt, wird mit dem Pearl-Index ausgedrückt: Er liegt bei der Kupferspirale zwischen 0,3 und 3. Das bedeutet: Wenn 100 Frauen ein Jahr lang mit der Kupferspirale verhüten, werden nur 0,3 bis drei von ihnen trotzdem schwanger.

Für wen eignet sich die Spirale?

Verhütung mittels Spirale bedeutet Langzeitverhütung – das Verhütungsmittel bleibt zwischen fünf bis zehn Jahre in der Gebärmutter. Somit eignet sie sich zum Beispiel für Frauen, die eine längerfristige Verhütung wollen, deren Familienplanung aber noch nicht abgeschlossen ist.

Infrage kommt das Intrauterinpessar auch für Frauen, die hormonelle Verhütungsmethoden nicht anwenden wollen oder aus medizinischen Gründen nicht anwenden dürfen.

Auch nach einer Geburt ist das IUP oft ein gutes Mittel zur Verhütung. Es sollte aber frühestens sechs bis acht Wochen nach der Entbindung gelegt werden, wenn sich die Gebärmutter zurückgebildet hat.

Wer starke Menstruationsblutungen hat, ist für die Kupferspirale aber weniger geeignet. Der Grund: Die Spirale verstärkt in manchen Fällen die Blutung zusätzlich.

Vorteile der Spirale

Die Spirale hat verschiedene Vorteile:

  • Die Verhütung ist über längere Zeit geregelt.
  • Der natürliche Zyklus bleibt erhalten.
  • Die Kupferspirale wirkt örtlich. Durch entstehen keine hormonellen Nebenwirkungen.

Nachteile der Spirale

Ganz ohne Nachteile ist die Spirale aber nicht.

  • Nebenwirkungen, die nach der Einlage der Kupferspirale auftreten, sind zum Beispiel Schmerzen. Besonders bei Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, treten sie manchmal auf. Auch Frauen mit einer kleinen Gebärmutter haben gelegentlich Beschwerden.
  • Oft verstärkt sich durch die Spirale die Menstruation. Auch die Schmerzen während der Monatsblutung nehmen in manchen Fällen zu.
  • Es kommt in den ersten Monaten häufig zu Zwischenblutungen.
  • Manchmal kommt es zu Unterleibsschmerzen. Mögliche Gründe: eine verrutschte Spirale oder eine Infektion. Ein Arztbesuch ist deshalb ratsam.
  • Je nach körperlicher Konstitution der Frau sind vaginale Untersuchungen mit Spirale schwieriger oder unmöglich. In diesen Fällen ist eine Spirale nicht zu empfehlen.
  • Anfangs passiert es gelegentlich, dass das IUP unbemerkt mit der Blutung ausgeschieden wird. Daher sollten Frauen seinen korrekten Sitz mithilfe des kleinen Sicherheitsfadens, der aus dem Muttermund in die Scheide reicht, regelmässig kontrollieren.
  • Das Intrauterinpessar erhöht ausserdem geringfügig das Risiko für eine Eileiterentzündungen. Zudem treten manchmal Ausfluss sowie Schmier- und Zwischenblutungen auf - besonders in den ersten Zyklen nach Einlage einer Kupferspirale.
  • Beim Einsetzen kommt es selten zu Verletzungen der Gebärmutterwand.
  • Wird eine Frau trotz Spirale schwanger, ist die Gefahr für eine Eileiterschwangerschaft etwas erhöht.

Schwanger trotz Spirale

Dass eine Frau schwanger trotz Spirale wird, kommt nur selten vor. Wird aber beispielsweise die Liegedauer der Spirale überschritten, besteht für Frauen das Risiko, schwanger trotz Spirale zu werden – der Vorrat an Kupferionen ist nach dieser Zeit nämlich aufgebraucht.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie im Beitrag Schwanger trotz Spirale.

Spirale entfernen

Um eine eingesetzte Spirale zu entfernen, zieht der Arzt sie an ihrem Faden, der in die Scheide reicht, vorsichtig heraus. Im Prinzip kann eine Frau danach sofort schwanger werden.

Kosten

Die Kosten für eine Kupferspirale sind je nach Modell unterschiedlich. Der Spektrum liegt zwischen 120 und 300 Euro. Inbegriffen in diesem Preis sind Beratung, Untersuchung und das Einlegen der Spirale.

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autoren:
Eva Rudolf-Müller
Eva Rudolf-Müller

Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird.

Miriam Steinbach studierte Soziologie und Psychologie in Heidelberg. Anschließend absolvierte sie ein journalistisches Volontariat in Karlsruhe und schrieb Texte für ein Gesundheits- und Lifestyle-Magazin. Ihr großes Interesse an digitaler Gesundheit führte sie 2019 zur NetDoktor/mylife-Gruppe. Bei NetDoktor bringt sie seitdem ihre medizinredaktionelle Expertise vor allem im Bereich Alternativmedizin ein.

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