Frau, die Salz auf Spiegeleier gibt

Bluthochdruck: Salzsparen wirkt binnen einer Woche

Von , Medizinredakteurin
Christiane Fux

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

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Salz treibt den Blutdruck in die Höhe. Grund dafür ist das darin enthaltene Natrium. Menschen mit Bluthochdruck sollen daher davon möglichst wenig konsumieren. Doch hilft eine Salzreduktion zusätzlich, wenn man bereits Blutdrucksenker einnimmt? Und wie wirkt sie sich auf Menschen mit normalen Werten aus?

Untersucht haben das Forschende der University of Alabama. Sie teilten 213 Personen zwischen 50 und 70 Jahren nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen ein:

Die Teilnehmenden der einen Gruppe nahmen zusätzlich zu ihrer normalen Ernährung 2200 mg Natrium pro Tag zu sich.

Die Teilnehmenden der zweiten Gruppe hielten sich an eine streng natriumarme Diät mit maximal 500 mg Natrium täglich. Das ist sogar noch deutlich weniger, als die American Heart Association empfiehlt (maximal 1500 mg Natrium pro Tag).

Eine Woche streng salzarm essen

Nach einer Woche wechselten die teilnehmenden Männer und Frauen in die jeweils andere Gruppe. Für die Kontrolle der Blutdruckwerte trugen die Teilnehmenden an den Tagen vor Kontrollterminen Blutdruckmessgeräte und sammelten 24 Stunden lang ihren Urin. Dieser gibt Aufschluss über den tatsächlichen Salzkonsum.

Das Ergebnis: Bei 72 Prozent der Teilnehmer sank der systolische (“obere”) Blutdruckwert durch die natriumarme Diät um durchschnittlich 6 mm Hg im Vergleich zu den Messwerten vor Studienbeginn. Im Vergleich zu der sehr natriumreichen Diät war der Rückgang mit 7 bis 8 mmHg noch etwas mehr. „Das entspricht in etwa dem Effekt eines blutdrucksenkenden Medikamentes“, sagt Deepak Gupta, einer der Hauptautoren der Studie.

Salzsparen wirkt zusätzlich zu Blutdrucksenkern

Reichlich Salz im Essen bindet auch mehr Wasser im Körper. Dadurch erhöht sich die Menge des Blutes in den Gefässen. Entsprechend steigt auch der Druck.

"Die Wirkung der Natriumreduktion auf die Senkung des Blutdrucks war bei fast allen Personen gleich gut", so der Wissenschaftler. Das galt sowohl für Personen mit unbehandeltem Bluthochdruck als auch für jene, die bereits entsprechende Medikamente einnahmen. Doch auch bei Menschen mit normalen Werten senkte die Diät den Blutdruck im gleichen Masse.

Umgekehrt bestätigt die Studie jedoch auch, dass jeder vierte Mensch nicht auf eine salzarme Ernährung anspricht. Wenn diese auch nach ein bis zwei Wochen nicht anschlägt, bringt weiteres strenges Salzsparen nichts.

Verstecktes Salz in Lebensmitteln

Zurückhaltung bei der Salzzufuhr ist auch gar nicht so einfach: Salz steckt in fast allen Lebensmitteln. Allein 100 Gramm Brot enthalten nach einer Recherche der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zwischen 0,78 und 1,68 Gramm Salz. 100 Gramm Goudakäse enthalten rund 2,8 Gramm. Dabei entspricht 1 Gramm Salz etwa 0,4 Gramm Natrium.

Vor allem Fertigprodukte sind meist besonders stark gesalzen. Wer selbst kocht, hat die Salzzufuhr deshalb besser im Griff. Noch besser gelingt das Salzsparen, wenn Sie statt Natrium- Kaliumsalz zum Kochen verwenden. Dies ist allerdings um einiges teurer als das gängige natriumhaltige Kochsalz.

Tipps zum Salzsparen finden Sie auch in unserer Bildergalerie:

Autoren- & Quelleninformationen

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Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Quellen:
  • Deepak K. Gupta et al. : Effect of Dietary Sodium on Blood PressureA Crossover Trial, JAMA, 11. Nov 2023, doi:10.1001/jama.2023.23651
  • Salzquellen: Hier versteckt sich das meiste Salz, Verbraucherzentrale NRW, 24. Juni 2022, www.verbraucherzentrale.de , Abruf 08.12.2023
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