Asthma: Kerzenqualm schlägt auf die Lunge

Reizungen und Entzündungen

„Unsere Studie zeigt, dass die Luftverschmutzung in Innenräumen durch Kochdunst und brennende Kerzen bei jungen Menschen mit leichtem Asthma gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Reizungen und Entzündungen auslösen können“, erklärt Studienleiterin Karin Rosenkilde Laursen von der Universität Aarhus. Unter anderem fanden die Forschenden Hinweise auf DNA-Schäden und Anzeichen von Entzündungen im Blut.

Kerzenqualm in der Klimakammer

Die Forschenden konnten für ihre Untersuchung 36 junge Asthmatiker gewinnen. In den Klimakammern der Universität Aarhus atmeten sie unter kontrollierten Bedingungen fünf Stunden lang Luft in unterschiedlicher Zusammensetzung ein: Neben reiner Luft war diese entweder mit Kochdünsten oder den Emissionen brennender Kerzen versetzt.

Die Teilnehmenden berichteten im Anschluss zu auftretenden Symptome einer Atemwegsreizung und zu ihrem allgemeinen Wohlbefinden. Ausserdem massen die Forschenden verschiedene Biomarker, die Veränderungen der Atemwege und Entzündungsreaktionen im Blut nachwiesen.

Beschwerden auch bei leichtem Asthma

„Selbst sehr junge Menschen mit leichtem Asthma können Beschwerden entwickeln, wenn der Raum beim Kochen oder beim Abbrennen von Kerzen nicht ausreichend gelüftet wird“, erklärt Rosenkilde. Das sei besorgniserregend, da junge Menschen normalerweise widerstandsfähiger seien als ältere.

„Auch wenn sich die Studie auf junge Asthmatiker konzentrierte, sind die Ergebnisse für uns alle interessant und relevant. Der Winter steht vor der Tür, eine Zeit, in der wir dazu neigen, viele Kerzen anzuzünden und beim Kochen vielleicht weniger häufig Türen und Fenster zu öffnen“, so die Forscherin.

Auch im Winter lüften!

Sie empfiehlt, beim Kochen und Abbrennen von Kerzen gut zu lüften. Das gelte nicht nur für Asthmatiker, sondern auch für gesunde Personen.

Denn im aufgeheizten Backofen, in einer heissen Pfanne oder im Feuer von Kerzenflammen entstehen ultrafeine Partikel und Gase, die gesundheitsschädlich sein können. Sie begünstigen Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen sowie Krebs.

In einer Folgestudie wollen die dänischen Wissenschaftler nun untersuchen, wie sich Haushaltsemissionen unmittelbar auf Personen mit gesunden Atemwegen auswirken.