Dengue-Fieber-Impfung

Von , Studentin der Humanmedizin
Julia Kerkhoff

Julia Kerkhoff studiert Humanmedizin am Medizincampus Oberfranken in Bayreuth. Sie interessiert sich vor allem für das Fachgebiet der Kinderheilkunde, beschäftigt sich aber auch eingehend mit der allgemeinen Krankheitslehre und Krankheitsprävention. Seit 2023 schreibt sie für NetDoktor und möchte mit ihrer Leidenschaft für das Wunderwerk Mensch Leserinnen und Leser für Gesundheitsthemen begeistern.

Alle NetDoktor.ch-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft.

Die Impfung gegen das Dengue-Fieber schützt wirksam, aber nicht zu 100 Prozent vor einer Infektion mit dem Dengue-Virus. In der Schweiz ist bisher keine Impfung gegen das Dengue-Fieber zugelassen. Wie eine Impfung in anderen europäischen Ländern abläuft und wer sich impfen lassen kann, lesen Sie hier.

Mann lässt sich beim Arzt impfen

Wer sollte sich impfen lassen?

In anderen europäischen Ländern gibt es inzwischen zwei zugelassene Impfstoffe: Dengvaxia und Qdenga. Beides sind sogenannte Lebendimpfstoffe.

In Betracht kommt eine Dengue-Fieber-Impfung besonders für Menschen, die in Endemiegebiete reisen möchten und bereits eine Erkrankung mit dem Dengue-Fieber durchgemacht haben. Die Impfung schützt hier vor einer eventuell schwerer verlaufenden Zweitinfektion.

Weil es keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Dengue-Virus in der Schweiz gibt, empfiehlt das schweizerische Bundesamt für Gesundheit Reisenden als beste Vorbeugemassnahme, auf Mückenschutz zu achten (z.B. langärmelige und mit Insektiziden behandelte weite Kleidung, Moskitonetz über dem Bett).

Wie läuft die Dengue-Fieber-Impfung ab?

Je nach Impfstoff sind zwei bis drei Impfdosen notwendig, um einen vollständigen Impfschutz zu erhalten.

Dengvaxia wird dreimal verabreicht, jeweils in einem Abstand von mindestens sechs Monaten. Für einen Impfschutz mit dem Impfstoff Qdenga sind nur zwei Impfdosen notwendig. Sie werden in einem Abstand von drei Monaten gespritzt.

Dengue-Fieber Impfung: Nebenwirkungen

Zu den Nebenwirkungen der Dengue-Fieber-Impfung gehören allgemeine Impfreaktionen. Diese umfassen zum Beispiel Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle.

Störungen des Nervensystems, der Nieren und des Harntraktes wurden in Studien zwar beobachtet, stehen aber nicht in kausalem Zusammenhang mit der Impfstoffgabe.

Nach der Impfung mit dem Qdenga-Impfstoff kommt es bei einigen Geimpften zu einer sogenannten Impfvirämie. Betroffene berichten von Kopf-, Gelenk- und Gliederschmerzen, Fieber und Hautausschlägen. Die Symptome zeigen sich etwa sieben bis 14 Tage nach der ersten Impfung. Geimpfte, die vorher keine Dengue-Virus-Infektion durchgemacht haben, waren davon deutlich häufiger betroffen.

Diese Impfvirämie heisst in Fachkreisen „Impf-Dengue“. Durch die Symptome, die einer Dengue-Infektion ähneln, ist eine Abgrenzung zu einer akuten Erkrankung am Dengue-Fieber schwierig. Treten die Beschwerden ein bis zwei Wochen nach einer Impfung gegen das Dengue-Fieber auf und fehlt ein Kontakt mit dem Virus, handelt es sich wahrscheinlich um Impf-Dengue.

Weitere Informationen zur Diagnostik von Dengue-Fieber lesen Sie im zugehörigen Text.

Autoren- & Quelleninformationen

Jetzt einblenden
Datum :
Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Julia Kerkhoff studiert Humanmedizin am Medizincampus Oberfranken in Bayreuth. Sie interessiert sich vor allem für das Fachgebiet der Kinderheilkunde, beschäftigt sich aber auch eingehend mit der allgemeinen Krankheitslehre und Krankheitsprävention. Seit 2023 schreibt sie für NetDoktor und möchte mit ihrer Leidenschaft für das Wunderwerk Mensch Leserinnen und Leser für Gesundheitsthemen begeistern.

ICD-Codes:
A97
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Dengue-Fieber, unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 26.02.2024)
  • Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Impfplan Österreich 2023/2024 (Stand: 05.09.2023), unter: www.sozialministerium.at (Abrufdatum: 26.02.2024)
  • Gelbe Liste: Dengue-Impfung, unter: www.gelbe-liste.de (Abrufdatum: 26.02.2024)
  • Paul-Ehrlich-Institut: Denguefieber-Impfstoffe, unter: www.pei.de (Abrufdatum: 26.02.2024)
  • Robert-Koch-Institut (RKI): Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Dengue und zur Impfung (Stand: 30.11.2023), unter: www.rki.de (Abrufdatum: 26.02.2024)
  • Robert-Koch-Institut (RKI): Epidemiologisches Bulletin (Stand 30.11.2023), unter: www.rki.de (Abrufdatum: 26.02.2024)
  • Robert-Koch-Institut (RKI): Pressemitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG) zur Empfehlung des Dengue-Impfstoffes Qdenga (Stand: 30.11.2023), unter: www.rki.de (Abrufdatum: 26.02.2024)
  • Schweizerische Eidgenossenschaft: Dengue-Fieber, unter: www.bag.admin.ch (Abrufdatum: 26.02.2024)
Teilen Sie Ihre Meinung mit uns
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie NetDoktor einem Freund oder Kollegen empfehlen?
Mit einem Klick beantworten
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
0 - sehr unwahrscheinlich
10 - sehr wahrscheinlich