Zähne selbst aufhellen

Von , Medizinjournalistin
Sabine Schrör

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

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Strahlend weisse Zähne stehen für Gesundheit, Schönheit und Erfolg. Deshalb greifen viele Menschen zu frei verkäuflichen Bleaching-Produkten. Andere vertrauen lieber auf Zahnweisspasta zum Zähne aufhellen. Hausmittel wie Backpulver sollen ebenfalls für weissere Zähne sorgen. Lesen Sie hier mehr über Nutzen und Risiken der verschiedenen Methoden, in Eigenregie die Zähne weisser zu machen!

Zähne selbst aufhellen

Zähne selber bleichen - so funktioniert es!

Apotheken und Drogeriemärkte bieten zahlreiche Bleaching-Produkte an, die die Zähne weisser machen sollen. Dazu gehören Gels, Lacke, Folien-Strips und vorgefertigte, mit Bleichmittel gefüllte Schienen. Doch wie werden Zähne weisser durch diese Mittel?

Wasserstoffperoxid und Karbamid hellen Zähne auf

Für den bleichenden Effekt sorgt der Wirkstoff Karbamidperoxid, der in allen Bleaching-Produkten enthalten ist. Er setzt sich zusammen aus Karbamid - einem geschmacksneutralen, farblosen Trägergel - und Wasserstoffperoxid (H2O2), das für weisse Zähne sorgt. Der Wirkstoff dringt in den Zahnschmelz ein und setzt Sauerstoffradikale frei, welche die Farbstoffe chemisch verändern (oxidieren). Die farbgebende Wirkung wird damit aufgehoben, weisse Zähne sind das Ergebnis.  

Alle beschriebenen Produkte für weisse Zähne wenden Sie selbst zuhause an. Vorübergehend können Ihre Zähne hinterher etwas empfindlicher auf Wärme und Kälte reagieren. Dies gibt sich jedoch normalerweise nach wenigen Stunden. Bei akkurater Anwendung, kariesfreien Zähnen und gesundem Zahnfleisch sind die Do-it-yourself-Produkte gesundheitlich unbedenklich.

Bis die frei verkäuflichen Bleaching-Mittel weisse Zähne machen, muss man sie allerdings rund vier Wochen lang täglich anwenden. Und auch dann bleibt das Ergebnis deutlich hinter dem des professionellen Bleachings beim Zahnarzt zurück. Denn das Karbamidperoxid in den Produkten zum Selbst-Aufhellen ist viel geringer konzentriert als im Bleichmittel, das der Zahnarzt anwendet, um weisse Zähne zu erzielen.

Bleaching - wann besser zum Zahnarzt?

Der Nachteil frei verkäuflicher Schienen und Folien-Strips für weisse Zähne ist, dass sie - anders als die vom Zahnarzt massgefertigten Bleaching-Schienen - nicht an Ihre individuelle Zahnform- und -stellung angepasst sind. Daher liegen sie gerade im Bereich der Seiten- und Backenzähne niemals völlig plan auf, so dass sie Ihr Gebiss nicht gleichmässig aufhellen können. Wer sich deshalb auf das Bleichen der Frontzähne beschränkt, wird meist auch nicht glücklich. Spätestens beim nächsten breiten Lächeln fällt der Farbunterschied auf.

Wenn Sie deshalb mehr an einem professionellen Bleaching beim Zahnarzt interessiert sind, lesen Sie den Beitrag Zähne bleichen.

Zahnweisspasta: Weisse Zähne ohne Bleaching?

Wer seine Zähne weiss bekommen möchte, ohne zu Bleaching-Produkten zu greifen, kann es mit Zahnweisspasta versuchen. Diese Produkte enthalten keine Bleichmittel, sondern Schleifkörper, die verfärbten Zahnschmelz minimal abschleifen und so für weissere Zähne sorgen sollen.

Wegen dieser Abriebwirkung galten die Cremes für weisse Zähne lange Zeit als nicht empfehlenswert. Doch moderne Zahnpasten für weisse Zähne enthalten weniger und feinere Schleifkörper als frühere Produkte. Wenn Sie damit nur gelegentlich die Zähne putzen, spricht nichts dagegen. Erwarten Sie aber nicht zu viel von der Spezialpasta – die aufhellende Wirkung ist minimal. Wirklich weisse Zähne erhalten Sie damit nicht.

Weisse Zähne: Hausmittel

Laien empfehlen häufig für das Zähnebleichen Hausmittel, mit denen sich angeblich die Zähne auf natürliche Weise aufhellen lassen:

  • Backpulver
  • Zitronensaft
  • Erdbeermus
  • Zigarrenasche

Backpulver gehört dabei zu den bekanntesten natürlichen Bleichmitteln für weisse Zähne. Aber wie bleicht Backpulver Zähne? Schädlich und zugleich wirksam ist das darin enthaltene Natriumhydrogencarbonat. Es schleift den Zahnschmelz und mit ihm die Verfärbungen ab.

Wird Backpulver wiederholt angewendet, schwindet aber der Zahnschmelz und das darunter liegende dunkle Zahnbein tritt hervor – schlecht für weisse Zähne. Ausserdem kann das aggressive Schleifen Karies begünstigen. Also: Finger weg vom Backpulver – Zähne lassen sich auch anders aufhellen.

Gleiches gilt auch für Zitronensaft und die anderen erwähnten Hausmittel. Zum Zähne aufhellen Backpulver, Zitronensaft, Erdbeermus oder Zigarrenasche zu benutzen, ist schlichtweg eines: ungünstig für die Zahngesundheit!

Weisse Zähne: Tipps und Tricks

Wenn Sie diese einfachen Tipps für weisse Zähne beachten, können Sie auf das künstliche Aufhellen verzichten:

  • Konsumieren Sie möglichst selten beziehungsweise nur in geringen Mengen färbende Nahrungs- und Genussmittel (Rotwein, Kaffee, Tee, Nikotin etc.).
  • Putzen Sie sich mindestens dreimal täglich gründlich die Zähne.
  • Lassen Sie Ihre Zähne zweimal jährlich in der Zahnarztpraxis professionell reinigen.
  • Verwenden Sie bei Bedarf ab und zu eine Zahnweisspasta mit geringem Schleifkörperanteil.

So sorgen Sie auf schonende Weise für gesunde weisse Zähne.

Warum Zähne aufhellen?

Wer regelmässig stark färbende Lebensmittel verzehrt oder aber raucht, sieht mit der Zeit die Spuren an den Zähnen: Die Farbpigmente lagern sich im Zahnschmelz ab, die Zähne werden dunkler. Hinzu kommt, dass der Zahnschmelz mit der Zeit durch Abrieb schwindet. Im Alter schimmert dann das darunter liegende, dunklere Zahnbein durch.

Aus medizinischer Sicht sind verfärbte Zähne kein Problem. Doch viele Menschen finden eine gelbe oder graue Färbung sowie Flecken auf den Zähnen schlichtweg unästhetisch und möchten etwas dagegen tun. Doch wie bekommt man weisse Zähne?

Zähne bleichen zu Hause – vorher den Zahnarzt fragen!

Ein Bleaching - also chemisches Bleichen - kann die Zähne deutlich aufhellen. Bevor Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie aber wissen: Bereits eine professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis kann Ihre Zähne heller machen. Wenn Ihnen das Ergebnis hinterher noch nicht reicht, könnte das chemische Zähne-Aufhellen eine Lösung sein.

Zuallererst sollten Sie aber Ihren Zahnarzt fragen, ob Ihre Zähne für das Bleichen überhaupt geeignet sind. Sie müssen frei von Karies sein, damit das Bleichmittel nicht in den Zahn eindringen und Schäden verursachen kann. Auch das Zahnfleisch muss gesund sein. Es darf nicht bluten und keine Taschen aufweisen. Freiliegende Zahnhälse können ebenfalls Probleme beim Zähne aufhellen verursachen.

Ausserdem sollte der Zahnarzt zuerst abklären, ob Ihre Zähne von aussen oder von innen heraus verfärbt sind. Denn auf eigene Faust können Sie selbst ausschliesslich externe Farbveränderungen aufhellen. Interne Verfärbungen im Zahnbein, wie sie zum Beispiel an wurzelbehandelten Zähnen auftreten, kann nur der Zahnarzt entfernen. Dazu spritzt er ein Bleichmittel direkt in den betroffenen Zahn.

Bitte beachten Sie, dass Sie Kronen und Brücken nicht aufhellen können. Sie behalten ihre Farbe, was nach dem Bleichen zu unschönen farblichen Differenzen führen kann.   

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Sabine Schrör
Sabine Schrör

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

Quellen:
  • Interview der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin e. V. (DGAZ) mit Wolfgang-M. Boer: "Thema: Bleaching", unter: www.dgaz.de (Abruf 21.03.2020)
  • Patienteninformation der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, KZBV: "Bleaching - Voraussetzungen, Verfahren, Nebenwirkungen und Kosten", unter: www.kzbv.de (Abruf 21.03.2020)
  • Patienteninformation des Medizinischen Dienstes der Zahnärzte (MDZ): "Bleaching", unter: www.mdz-online.de (Abruf 21.03.2020)
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