Vitamin K – Lebensmittel mit hohem Gehalt
Ein für die Blutgerinnung wichtiges Vitamin ist Vitamin K. Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs sind sehr gute Quellen dafür, besonders grüne Gemüsesorten. Sie liefern die Variante Vitamin K1. Daneben gibt es noch das von Darmbakterien produzierte Vitamin K2. Erfahren Sie hier mehr über den Gehalt von Vitamin K in Lebensmitteln und deren richtige Zubereitung.
In welchen Lebensmitteln steckt Vitamin K?
Lebensmittel mit Vitamin K sind vorwiegend pflanzlichen Ursprungs. So zählen vor allem Gemüsesorten wie grüne Blattsalate und grüne Kohlsorten zu den Vitamin-K-reichen Lebensmitteln. Dazu gehören beispielsweise Brokkoli und Grünkohl. Auch Kräuter wie Schnittlauch, Algen und Pflanzenöle sind gute Quellen für Vitamin K1.
Daneben kommt in der Natur noch die Variante Vitamin K2 vor. Sie kann vom menschlichen Körper besser resorbiert werden als Vitamin K1. Lebensmittel, die bei uns auf den Tisch kommen, enthalten aber nur geringe Mengen an K2, zum Beispiel Fleisch, Eier und Milchprodukte. Eine ergiebige, aber hierzulande kaum bekannte Quelle mit hohem Vitamin-K2-Vorkommen ist Natto, ein Sojabohnenprodukt aus Japan.
Hier eine Tabelle über ausgewählte Lebensmittel mit Vitamin K.
Vitamin-K-Lebensmittel | Vitamin K-Gehalt in Mikrogramm pro 100 Gramm |
Obst/Gemüse (roh) | |
Apfelsine | 3,8 |
Avocado | 19 |
Birne | 4,9 |
Blumenkohl | 57 |
Brokkoli | 270 |
Chinakohl | 80 |
Erdbeeren | 5,0 |
Grünkohl | 817 |
Knollensellerie | 41 |
Kopfsalat | 109 |
Natto | 70 |
Petersilie | 360-790 |
Pflaumen | 8,3 |
Rosenkohl | 236 |
Schnittlauch | 380 |
Spinat | 305 |
Spirulina-Alge | 70 |
Weintrauben | 15 |
Milchprodukte | |
Chester/Cheddar, 50% Fett i.Tr. | 2,3 |
Emmentaler, 45% Fett i.Tr. | 2,6 |
Magerquark | 1,0 |
Kräuterfrischkäse | 30 |
Speisequark, 40% Fett i.Tr. | 50 |
Trinkmilch, 3,5% / 1,5% Fett | 0,5 / 0,1 |
Fische, Meerestiere | |
Flunder | 3 |
Hering (Atlantik) | 25 |
Kabeljau | 1,3 |
Scholle | 1,2 |
Seelachs | 1,6 |
Sprotte | 21 |
Fleisch, Geflügel, Wurst | |
Hühnerleber | 80 |
Kalbsleber | 88 |
Rindfleisch (Muskel) | 12 |
Schweinefleisch (Muskel) | 18 |
Fette und Öle | |
Butter | 7 |
Kürbiskernöl | 112 |
Olivenöl | 33 |
Rapsöl | 150 |
Traubenkernöl | 280 |
So decken Sie Ihren Bedarf an Vitamin K
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um den Bedarf an Vitamin K zu decken. Wie viel Vitamin K ein Mensch täglich benötigt, ist individuell verschieden. Die Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene je nach Geschlecht eine Tagesdosis zwischen 60 und 80 Mikrogramm.
Pro Tag nimmt jeder Mensch durchschnittlich 400 Mikrogramm Vitamin K über Lebensmittel auf -– also deutlich mehr als die empfohlene Menge. Davon verbraucht wird etwa die Hälfte. Da es sich jedoch zu zirka 90 Prozent um das schlechter resorbierbare Vitamin K1 handelt, ist es wichtig, regelmässig Vitamin K-Lebensmittel in den Speiseplan einzubauen. Dann ist ein Vitamin-K-Mangel bei gesunden Erwachsenen leicht zu vermeiden.
Die empfohlene Menge von rund 60 bis 80 Mikrogramm pro Tag steckt zum Beispiel in:
- 100 Gramm Knollensellerie und einer Avocado
- 50 Gramm Rosenkohl/Kohlsprossen
- 200 Gramm Seelachs mit ca. 40 Gramm Rosenkohl/Kohlsprossen
- 150 Gramm Speisequark/Speisetopfen
Vitamin K: Lebensmittel-Lagerung und Zubereitung
Vitamin K ist sehr empfindlich gegenüber Licht. Deshalb sollten Sie Vitamin K-haltige Lebensmittel dunkel lagern. Sauerstoff und Hitze machen dem Vitamin dagegen nichts aus. Die Verluste beim Kochen sind gering.
Sind Vitamin-K-Präparate notwendig und sinnvoll?
Bei gesunden Menschen entwickelt sich im Allgemeinen kein Mangel an Vitamin K. Lebensmittel, die relevante Mengen davon enthalten, kommen hierzulande meist regelmässig auf den Tisch, sodass die Bedarfsdeckung kein Problem darstellt.
Ein Vitamin-K-Mangel kann aber entstehen, wenn jemand an einer Aufnahmestörung leidet. Das kommt zum Beispiel bei chronischen Erkrankungen des Verdauungstrakts oder bei langer Antibiotika-Einnahme vor. Dann kann es sinnvoll sein, Präparate mit Vitamin K einzunehmen, um eine Störung der Blutgerinnung zu verhindern.
Neugeborene erhalten unmittelbar nach der Geburt, zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag sowie zwischen der vierten und fünften Lebenswoche Vitamin K - als Tropfen in den Mund. Der Grund: Babys sind in den ersten Monaten unterversorgt - sie besitzen noch keinen ausreichenden Vitamin-K-Speicher und die Muttermilch enthält nur geringe Mengen des Vitamins.
Ein Mangel kann aber das Risiko für Hirn-, Haut- und Darmblutungen erhöhen. Deshalb sind die Vitamin-K-Tropfen für Säuglinge sehr wichtig.
Welche Aufgaben hat Vitamin K im Körper?
Vitamin K spielt eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung. Ausserdem ist es wichtig für gesunde Knochen. Die Bedeutung von Vitamin K hängt auch davon ab, ob es sich zum Beispiel um Vitamin K1 oder K2 handelt.
Welche Aufgaben Vitamin K im Körper noch hat und wie hoch der empfohlene Tagesbedarf ist, lesen Sie in unserem Beitrag Vitamin K.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE): "Warum und in welcher Form brauchen Säuglinge zusätzlich Vitamin K?", unter www.gesund-ins-leben.de (Abrufdatum: 17.10.2023)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): "Referenzwerte - Vitamin K", unter: www.dge.de (Abrufdatum: 17.10.2023)
- Elmfada, I. et al.: Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle, Gräfe und Unzer Verlag, 2. Auflage, 2015
- Koula-Jenik, H. et al.: Leitfaden Ernährungsmedizin, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 2006
- Leitlinie der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Prophylaxe von Vitamin-K-Mangel-Blutungen, Stand: 2016, derzeit in Überarbeitung, unter: www.register.awmf.org (Abrufdatum: 17.10.2023)
- National Institutes of Health (NIH): Vitamin K - Fact Sheet for Health Professionals, Stand: 29.03.2021, unter https://ods.od.nih.gov (Abrufdatum: 17.10.2023)