Corona: Reisewarnung für Teile Kroatiens
Auch in Kroatien haben sich zuletzt mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das beliebte Reiseziel betont, die Lage sei unter Kontrolle. Doch das Robert Koch-Institut ist anderer Meinung - das hat Folgen. Entwarnung gibt es hingegen für Luxemburg und Teile Rumäniens.
Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für Teile des Urlaubslands Kroatien ausgesprochen. Die Reisewarnung gilt für die beiden südlichen Verwaltungsbezirke, die sogenannten Gespanschaften Šibenik-Knin mit dem Nationalpark Krka sowie Split-Dalmatien mit der Hafenstadt Split und den Inseln Brac und Hvar. Zuvor hatte das Robert Koch-Institut (RKI) die Regionen als Risikogebiet eingestuft.
Zunehmendes Infektionsgeschehen
Zuletzt hatte Kroatien einen steilen Neuanstieg an Corona-Fällen registriert. Am Mittwoch meldeten die Behörden einen Höchstwert von 219 Fällen innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Damit gibt es in dem Land mit etwa 4,19 Millionen Einwohnern nun 1520 aktive Fälle.
„Das Covid-19-Infektionsaufkommen war in Kroatien über mehrere Wochen niedrig, nimmt zuletzt allerdings stark zu. In den Gespanschaften Šibenik-Knin und Split-Dalmatien liegen die Inzidenzen derzeit bei mehr als 50 Fällen pro 100 000 Einwohner auf sieben Tage“, betonte das Auswärtige Amt. Über die vergangenen 14 Tage steht diese Ziffer für ganz Kroatien bei 37,7.
Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel „Corona: Reisehinweis oder Risikogebiet“.
Deutsche Touristen für Kroatien wichtig
Die kroatische Tourismusbranche fürchtet eine weitreichende Reisewarnung der Bundesregierung. Diese „würde uns am härtesten treffen“, sagte der Direktor der kroatischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt, Romeo Draghicchio, der Deutschen Presseagentur. „Die Deutschen sind unsere Urlaubsgruppe Nummer eins.“
Derzeit hielten sich etwa 180 000 Urlauber aus Deutschland in dem EU-Land an der Adria auf, die meisten davon auf der nördlichen Halbinsel Istrien und an der Kvarner Bucht vor Rijeka. Dort gebe es nur wenige aktive Corona-Fälle.
Neue Massnahmen sollen helfen
Draghicchio zeigte sich zuversichtlich, dass mithilfe neuer Massnahmen die Zahlen bald wieder sinken. So müssen Clubs nun um Mitternacht schliessen. Ausserdem gelten Abstandsregeln sowie Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr sowie in geschlossenen öffentlichen Räumen.
Österreich und Italien haben bereits eine Reisewarnung für Kroatien verhängt. Am Donnerstag wollte das Nachbarland Slowenien ebenfalls eine Warnung aussprechen. „Die Situation in Kroatien verschlechtert sich dramatisch“, sagte der zuständige slowenische Regierungssprecher Jelko Kacin am Mittwoch.
Entwarnung für Luxemburg und Teile Rumäniens
Positive Nachrichten gibt es hingegen für Luxemburg: Das Auswärtige Amt hat die Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie aufgehoben. Luxemburg sei von der Lungenkrankheit Covid-19 vergleichsweise stark betroffen, aber kein Risikogebiet mehr, heisst es in den Reisehinweisen: „Nach zeitweiliger Überschreitung der Inzidenz von 50 Fällen pro 100 000 Einwohner auf sieben Tage, sind die Zahlen nun rückläufig und liegen unterhalb dieses Grenzwertes.“ Dementsprechend aktualisierte das Robert Koch-Institut die Liste aktueller Corona-Risikogebiete.
Auch die rumänischen Kreise Mehedinți, Ialomița sowie Timiș gehören nicht mehr dazu. Das Auswärtige Amt passte seine Teilreisewarnung für das südosteuropäische Land am Schwarzen Meer an. Neu hinzugekommen ist jedoch der Kreis Vâlcea in der Region Walachei. Wo noch Reisewarnungen gelten, lesen Sie hier. (ft/dpa)
Autoren- & Quelleninformationen
- Deutsche Presse-Agentur (dpa)