Corona: Österreich verschärft Maßnahmen
Angesichts zahlreicher Reisewarnungen zieht es viele deutsche Urlauber ins Nachbarland Österreich. Doch auch dort steigen die Ansteckungszahlen zum Teil deutlich. Nun zieht Österreich die Konsequenzen und weitet seine Massnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus aus.
Strengere Maskenpflicht
Von Montag an muss ausnahmslos in allen Geschäften ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Das gilt auch für Beschäftigte in Lokalen. Ausserdem dürfen Speisen und Getränke in Innenbereichen nur noch an Sitzplätzen serviert werden. Auf dem Weg zum Tisch oder zur Toilette wird ebenfalls eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen. Überdies gilt die Maskenpflicht weiterhin in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Auch im Eventbereich gibt es neue Regeln: Bei Veranstaltungen sind draussen nur noch 3000 Besucher statt derzeit bis zu 10 000 erlaubt. In Innenräumen sind nur noch 1500 statt 5000, ohne zugewiesene Plätze nur 50 Gäste zugelassen. Kinder müssen in der Schule ausserhalb ihrer Klassenzimmer Maske tragen.
Bei Bedarf nachschärfen
„Ich weiss, dass viele es noch nicht glauben, aber es wird wieder ernst. Die Zahlen sind in den letzten Wochen stetig angestiegen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag. „Wir haben in anderen Ländern erlebt, wie schnell es gehen kann.“ Kurz kündigte an, die Massnahmen bei Bedarf nachzuschärfen.
"Wir wollen halbwegs gut durch den Winter kommen", so Kurz weiter. Die neuen Massnahmen sollen am Montag um null Uhr in Kraft treten und so lange gelten, bis "die Bundesregierung die Notwendigkeit sieht, dass sie verschärft oder wieder zurückgenommen werden." Die Regierung gehe davon aus, dass die Regelungen auch über den gesamten Winter Bestand hätten "und womöglich darüber hinaus."
Corona-Ampel vermehrt auf Gelb
Am Freitag wurden in Österreich 580 neue Fälle gemeldet, am Vortag waren es 664. Vor zwei Wochen hatte die Zahl täglicher Neuinfektionen noch etwa halb so hoch gelegen. Fast 5000 Menschen gelten als erkrankt, mehr als die Hälfte davon in Wien. Die vergangene Woche eingeführte Corona-Ampel bewertet die meisten Regionen abseits der Ballungsräume mit der niedrigsten Stufe Grün. Kriterien sind auch die Auslastung von Krankenhäusern und die Zahl der Tests.
Am Freitag wurde in sieben österreichischen Regionen die Infektions-Ampel auf Gelb gestellt. Demnach gilt in Wien, Graz, Innsbruck (Stadt), Wiener Neustadt (Niederösterreich) sowie in den Bezirken Korneuburg, Kufstein und Schwaz in Tirol ein mittleres Risiko, sich mit Sars-CoV-2 anzustecken. (ft/dpa)
Autoren- & Quelleninformationen
- Deutsche Presse-Agentur (dpa)
- Salzburger Nachrichten: "Verschärfte Corona-Regeln in Österreich bis Frühjahr 2021 in Kraft?", unter: www.sn.at (Abrufdatum: 11.09.2020)