Corona-Mutation: Dänemark tötet alle Nerze
In Dänemark müssen Millionen Nerze getötet werden. Auf den Farmen hat sich eine Mutation des Coronavirus ausgebreitet, die inzwischen zurück auf den Menschen gesprungen ist. Die Sorge ist gross, dass die veränderten Viren sich weltweit ausbreiten könnten - vor allem, da sie die Wirksamkeit künftiger Impfstoffe aushebeln könnte.
Ministerpräsidentin Mette Frederiksen gab die anstehenden Massnahmen zur Eindämmung am Mittwoch auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt.
Impfresistente Virenstämme?
Die Gesundheitsbehörden hätten festgestellt, dass sich die neuartige Form des Erregers nicht in gleichem Masse durch Antikörper hemmen lässt wie seine ursprüngliche Form, berichtet der Nachrichtensender n-tv. Damit stelle das Virus Gesundheitsminister Magnus Heunicke zufolge eine besondere Bedrohung dar.
„Wir riskieren, mit diesen Nerzmutationen einen resistenten Coronastamm zu bekommen. Das wäre eine Katastrophe“, warnte auch Peder Hvelplund, gesundheitspolitischer Sprecher der „Einheitsliste“.
Mehr als 15 Millionen Tiere müssen sterben
Dänemark ist der weltweit grösste Produzent von Nerzfellen. Betroffen sind mehr als 1100 Zuchtfarmen mit insgesamt 15 bis 17 Millionen Tieren. Das Keulen mittels transportabler Boxen, in die Kohlendioxid eingeleitet wird, kann sich allerdings längere Zeit hinziehen.
Auf 67 Farmen, in denen das Virus aufgetreten war oder die sich im näheren Umkreis befinden, wurden die Tiere bereits vergast. Nachdem sich nun auch 12 Menschen in Nordjütland angesteckt haben, muss der gesamte Bestand vernichtet werden. Die Züchter sollen für den Verlust vom Staat entschädigt werden.
Auch die Niederlande hatten nach ähnlichen Ausbrüchen von Corona bei Nerzen Anfang Juni beschlossen, alle Pelztiere auf den betroffenen Farmen zu töten. In Dänemark hatte man versucht, die Einschleppung des Virus mit umfassenden Sicherheitsmassnahmen zu verhindern. Wie sich nun zeigt, ohne Erfolg.
Autoren- & Quelleninformationen
- Deutsche Presse-Agentur (dpa)
- n-tv