Softdrinks sind schädlich

So schädlich sind Softdrinks

Von , Medizinredakteurin
Lisa Vogel

Lisa Vogel hat Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach studiert und ihre journalistischen Kenntnisse im Masterstudiengang Multimediale Information und Kommunikation vertieft. Es folgte ein Volontariat in der NetDoktor-Redaktion. Seit September 2020 schreibt sie als freie Journalistin für NetDoktor.

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Wer regelmässig süsse Getränke trinkt, wird nicht nur dick, er erhöht auch sein Risiko für einen vorzeitigen Tod. Zucker und Süssstoff wirken sich dabei unterschiedlich aus – machen aber beide krank.

Ungesunde Dickmacher

Softdrinks gelten schon lange als ungesund. Sie steigern die Kalorienzufuhr, ohne satt zu machen und sind damit eine Mitursache für Fettleibigkeit und Diabetes mellitus Typ 2. Jetzt hat sich eine europäische Studie mit weiteren gesundheitlichen Folgen der gesüssten Getränke befasst.

Wissenschaftler werteten dazu die Daten von über 450.000 Personen aus zehn europäischen Ländern aus. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer lag bei 51 Jahren. Die Forscher begleiteten sie über 19 Jahre lang und stellten Fragen zu den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.

Zwei Softdrinks am Tag steigern das Krankheitsrisiko

Dabei kam heraus: Zum Studienbeginn gesunde Teilnehmer, die jeden Tag mehr als zwei Gläser (250 Milliliter) jedweder Art Softgetränke zu sich nahmen, hatten ein um acht Prozent höheres Risiko an einer Erkrankung zu sterben als Teilnehmer, die weniger als ein gesüsstes Getränk im Monat konsumierten.

Zu den Softdrinks zählten die Forscher Getränke wie Limonade, Cola, Säfte und Energydrinks – und zwar unabhängig davon, ob sie mit Zucker oder Süssstoff gesüsst worden waren.

Zucker schadet dem Darm, Süssstoff geht ans Herz

Sowohl zuckerhaltige Softdrinks als auch mit Zuckeraustauschstoffen gesüsste Getränke liessen das Krankheitsrisiko steigen - allerdings für unterschiedliche Erkrankungen. Mit Süssstoff gesüsste Softdrinks erhöhten vor allem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Getränke mit Zucker scheinen dagegen vor allem Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts zu begünstigen. Eine Verbindung zwischen süssen Getränken und Krebserkrankungen konnte diese Studie nicht herstellen.

Jeder Vierte trinkt Cola und Co.

Zuckerhaltige Getränke sind bei den Deutschen nach wie vor beliebt. Eine Studie der Techniker Krankenkasse ergab, dass 26 Prozent der 18- bis 39-Jährigen täglich oder mehrmals pro Woche gesüsste Durstlöscher trinken. Vor allem Männer greifen bei Cola und Co. gerne zu, 21 Prozent sogar regelmässig. Bei den Frauen ist das nur etwa jeder Zehnte.

Unter den Studenten ist der Anteil sogar noch höher: 28 Prozent der männlichen Studierenden trinken regelmässig Softgetränke. Von den Frauen sind es nur zehn Prozent.

Autoren- & Quelleninformationen

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Lisa Vogel hat Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach studiert und ihre journalistischen Kenntnisse im Masterstudiengang Multimediale Information und Kommunikation vertieft. Es folgte ein Volontariat in der NetDoktor-Redaktion. Seit September 2020 schreibt sie als freie Journalistin für NetDoktor.

Quellen:
  • Die Techniker: Pressemitteilung, Trinkstudie 2019, 23.08.2019
  • Mullee A, Romaguera D, Pearson-Stuttard J, et al. Association Between Soft Drink Consumption and Mortality in 10 European Countries. JAMA Intern Med. Published online September 03, 2019. doi:10.1001/jamainternmed.2019.2478
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