E 500: Natriumcarbonat
Es ist ein vielseitiger Küchenhelfer: Natriumcarbonat ist ein Salz der Kohlensäure. Der Lebensmittel-Zusatzstoff trägt die europäische Zulassungsnummer E 500. Dazu gehören sowohl Natriumcarbonat (Soda) als auch Natriumhydrogencarbonat (Natron) sowie Mischungen der beiden. Natriumcarbonat wird vor allem als Backtriebmittel geschätzt. Erfahren Sie hier in welchen Produkten es steckt und ob es gesundheitsschädlich ist.
Was ist Natriumcarbonat?
Natriumcarbonat ist ein kristallines, weisses Pulvers vor. Gewonnen wird es zum einen aus Mineralien, die in natürlicher Form in sogenannten Sodaseen und ausgetrockneten Lagerstätten in Amerika und Afrika vorkommen. Sie werden dort abgebaut. Da die Mineralien in der Regel verunreinigt sind, werden die Ausgangsminerale vor Transport und Weiterverwendung bearbeitet und danach in kristallwasserfreies, gereinigtes Soda überführt.
Neben der Sodagewinnung aus natürlichen Quellen wird Natriumcarbonat zum anderen auch chemisch hergestellt, indem Ammoniak und Kohlendioxid in eine gesättigte Natriumchlorid-Lösung eingeleitet werden.
Dieser unter E 500 zusammengefasste Zusatzstoff besteht genau genommen aus mehreren unterschiedlichen Natriumcarbonaten mit verschiedenen Eigenschaften:
- Soda (E 500i; Na2CO3, Natriumcarbonat, Dinatriumcarbonat),
- Natron (E 500ii; Na2HCO3, Natriumbicarbonat, Natriumhydrogencarbonat)
- Natriumsesquicarbonat (E 500iii; Mischkristall aus Soda und Natron)
Ist Natriumcarbonat verwendet?
Natriumcarbonat wird in der Lebensmittelindustrie als Säureregulator, Backtriebmittel und Trägerstoff eingesetzt. Natron und Soda sind gängige Küchenhelfer.
Natron dient als Backtriebmittel und ist Bestandteil von Backpulver. Es eignet sich ideal für diesen Zweck, da es bereits bei vergleichsweisen geringen Temperaturen wie 60 Grad CO2 abgibt und in Sesquicarbonat übergeht, das wiederum zusammen mit einer schwachen Säure Kohlendioxid freisetzt. Durch das entstehende Gas vergrössert sich das Teigvolumen, er „geht auf“ und wird locker.
Soda wird häufig verwendet, um den Säuregrad von Trinkwasser zu regulieren. Da es zudem an sich unlösliche Lebensmittelbestandteile löslich macht (aufschliesst), wird es in Kakao zur Erhöhung der Farbintensität oder in Kaffee-Ersatz als Aufschlussmittel verwendet.
Soda verhindert zusammen mit Natron und Dinatriumphosphat die Gerinnung von Kondensmilch. In Schmelz-, Kochkäse oder Brühwurst ist Natriumcarbonat als Dispergiermittel zugelassen, das bedeutet, es unterstützt die optimale Durchmischung von mindestens zwei an sich nicht mischbaren Komponenten.
Natriumcarbonat darf auch Bio-Produkten zugesetzt werden, zumindest für solche pflanzlichen Ursprungs. Sollen tierischen Produkten ist das nur in Ausnahmefällen erlaubt – etwa bei Sauerrahmbutter.
Unter anderem findet sich E 500 in folgenden Nahrungsmittelprodukten:
- Backpulver
- Sauerrahmbutter
- Tafelwasser
- Schmelz-/Koch-/Sauerrahmkäse
- Brühwurst
- Kakao- und Kakaoerzeugnisse (z. B. Schokolade)
- Kaffee-Ersatz/Kaffeezusätze
- Brausepulver
Auch in Reinigungsmitteln können Soda und Natron enthalten sein.
Natriumcarbonat bedenklich?
Natriumcarbonat kann in direktem Kontakt mit Haut oder Augen Irritationen auslösen. Generell gilt Natriumcarbonat aber als gesundheitlich unbedenklich. Es darf so viel von dem Zusatzstoff zugesetzt werden wie notwendig ist, um beim jeweiligen Produkt eine gewisse Eigenschaft zu erreichen (quantum satis).
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- European Food Safety Authority (EFSA) / Panel on Food Contact Materials, Enzymes, Flavourings and Processing Aids: Scientific Opinion on the safety assessment of the active substances, sodium erythorbate
- Forschungsinstitut für biologischen Landbau: FiBL-Fachdossiers zum Projekt 08OE0514: Alternativen zum Einsatz von Zusatzstoffen in der Verarbeitung von biologischen Lebensmitteln
- Nordic Council of Ministers: Food Additives in Europe 2000- Status of safety assessments of food additives presently permitted in the EU; Januar 2002
- Zusatzstoffe online: "Natriumcarbonat", www.zusatzstoffe-online.de (letzter Aufruf: 14.03.2022)