E 202: Kaliumsorbat
Kaliumsorbat trägt die europäische Zulassungsnummer E 202. Es ist ein Abkömmling der Sorbinsäure und wird vielfach als Konservierungsstoff eingesetzt - unter anderem für Lebensmittel. Lesen Sie hier alles über Eigenschaften, Einsatz und Gefahren von Kaliumsorbat.
Was ist Kaliumsorbat?
Kaliumsorbat ist ein Salz der Sorbinsäure - wie Natriumsorbat (E 201) und Calciumsorbat (E 203). Zwar kommt es auch in der Natur vor, zum Beispiel in Vogelbeeren, meist wird es jedoch synthetisch hergestellt. Dies geschieht über einen mehrstufigen chemischen Prozess, für gewöhnlich werden dafür keine gentechnisch veränderten Organismen eingesetzt.
E 202 wird als Konservierungsstoff verwendet, da er recht geschmack- und geruchlos ist. Dadurch hat er den Vorteil, dass er die Eigenschaften des zugesetzten Produkts nicht beeinflusst.
Kaliumsorbat verhindert, dass sich Hefen und Schimmelpilze bilden und wirkt am besten in sauren Lebensmitteln.
Im Vergleich zur Sorbinsäure hat E 202 den Vorteil, dass er leichter löslich ist, sowohl in Wasser als auch in Fett. Kaliumsorbat ist vegan.
Wofür wird Kaliumsorbat verwendet?
Kaliumsorbat ist nur für bestimmte Lebensmittel und Kosmetikprodukte zugelassen – und auch nur in einer festgelegten Menge, die von Produkt zu Produkt variiert. Die European Food Safety Authority (Efsa) hat den Wert, der maximal aufgenommen werden sollte, auf drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gesenkt.
Es wird vor allem in drei Bereichen als Konservierungsstoff eingesetzt:
- Kosmetik: E 202 soll vor allem die Haltbarkeit von Haut- und Haarpflegeprodukten verlängern und Schimmelbildung verhindern.
- Weinherstellung: Hier wird Kaliumsorbat eingesetzt, um den Geschmack des Weins zu erhalten. Denn der Konservierungsstoff stoppt den Fermentierungsprozess. Auch Softdrinks, Säfte und Sodas enthalten oft E 202.
- Lebensmittel-Konservierung: Besonders bei Lebensmitteln, die bei Raumtemperatur gelagert werden oder vorgekocht sind, soll Kaliumsorbat verhindern, dass sie frühzeitig verderben.
In folgenden Lebensmitteln ist Kaliumsorbat enthalten:
- Datteln, Oliven
- getrockneter Rohschinken, getrocknete Rohwurst
- (Schmelz)Käse
- Margarine
- Fleisch-, Fisch-, Meerestierersatzprodukte
- Sirup
- Backwaren (z. B. abgepacktes Schnittbrot)
- Mayonnaise, Remoulade, Sojasosse
- Marmelade
- Joghurt, Speiseeis
Nicht zugesetzt werden darf E 202 Lebensmitteln, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften nicht mit bestimmten Zusatzstoffen versetzt werden dürfen. Für Biolebensmittel ist Kaliumsorbat beispielsweise nicht zugelassen.
Ist Kaliumsorbat schädlich?
Konservierungsstoffe sind notwendig, um die Haltbarkeit von bestimmten Lebensmitteln zu erhöhen und zu verhindern, dass Menschen über verdorbene Produkte gesundheitsschädliche Schimmel- oder Pilzsporen aufnehmen.
Zwei Laborstudien legen allerdings nahe, dass Kaliumsorbat schädlich und ungesund für den Körper sein könnte. Der Grund: Eventuell beeinflusst es die weissen Blutkörperchen und löst so vielleicht sogar Krebs aus. Stichhaltige wissenschaftliche Beweise gibt es dafür bisher aber nicht.
Derzeit sind nur Fälle vereinzelter allergischer Reaktionen oder Schleimhautreizungen bekannt, ansonsten gilt Kaliumsorbat als unbedenklich, da es über den Fettsäurestoffwechsel vom Körper komplett abgebaut wird.
Wer Kaliumsorbat auf jeden Fall meiden möchte, greift besser zu Frischware und liest bei abgepackten Lebensmitteln die Zutatenliste aufmerksam durch.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Aid Infodienst: Zusatzstoffe nach ihren E-Nummern (Stand: Januar 2015)
- European Food Safety Authority (Efsa): Scientific Opinion on the re-evaluation of sorbic acid (E 200), potassium sorbate (E 202) and calcium sorbate (E 203) as food additives; Juni 2015
- Internetportal zur Lebensmittelsicherheit der Bundesregierung: "Zusatzstoffe in Lebensmitteln", www.bundesregierung.de (letzter Abruf: 03.03.2022)
- Mamur S. et al.: Does potassium sorbate induce genotoxic or mutagenic effects in lymphocytes?; in: Toxicology in Vitro, April 2010