Vorsicht Überdosis! Wenn Lebensmittel gefährlich werden

Der Inhalt des eigenen Küchenschranks kann tödlich sein! Denn einige Lebensmittel und Gewürze sind in höheren Dosen schädlich. Besonders für Kinder kann das gefährlich werden. Einerseits sind bei ihnen bereits geringe Mengen kritisch, andererseits naschen sie gerne heimlich in Mamas Schubladen. Erfahren Sie hier, welche Lebensmittel Sie nur in geringen Mengen verzehren sollten.

Was wären Zimtsterne ohne Zimt. Man sollte sich beim Naschen jedoch zurückhalten. Zimt enthält Cumarin, das in grösseren Mengen leberschädigend ist und in Tierversuchen krebserregend wirkte. Besonders kritisch ist der Cassia-Zimt. Er enthält 3000 mg Cumarin pro kg. Mehr als 2 g des Zimtes sollte ein 60 kg schwerer Mensch nicht essen. Gesünder ist der cumarinärmere Ceylon-Zimt. Generell gelten bis zu 0,1 mg Cumarin pro kg Körpergewicht am Tag als unbedenklich.

Estragon, Basilikum, Anis, Sternanis, Piment, Muskatnuss, Lemongras, Bitterfenchel- und Süssfenchelfrüchte sowie einige andere Gewürze und Kräuter enthalten Estragol und Methyleugenol. Diese Stoffe wurden in verschiedenen Studien als krebserregend eingestuft. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz empfiehlt vorsorglich den regelmässigen Verzehr dieser Gewürze und Kräutertees, insbesondere Fencheltee, einzuschränken.

Wussten Sie, dass die Muskatnuss in hohen Dosen auch als Rauschdroge wirkt? Wer es mit dem würzen übertreibt, kann typische Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Kopfschmerzen, Herzrasen, Benommenheit aber auch Halluzinationen entwickeln. Mehrere Gramm können sogar lebensgefährlich sein. Besondere Vorsicht ist bei Kindern angeraten, da aufgrund ihrer geringen Körpermasse schon kleine Mengen gefährlich sind. Bewahren Sie die Nüsse daher immer sicher auf.

Süsse Mandeln sind gesund. Anders ist dies bei den äusserlich kaum zu unterscheidenden Bittermandeln. Roh sind diese hochgiftig. Sie enthalten den Stoff Amygdalin, der sich im Körper zu Blausäure verwandelt. Erhitzt man die Bittermandeln, verflüchtigt sich die Blausäure allerdings und man kann sie bedenkenlos essen. Je nach Körpergewicht können bei Kindern schon fünf bis zehn Bittermandeln zu schweren Vergiftungserscheinungen oder sogar dem Tod führen.

Ähnlich gefährlich wie Bittermandeln sind bittere Aprikosenkerne. Auch sie enthalten Amygdalin. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät Erwachsenen maximal zwei Kerne pro Tag zu essen oder ganz auf sie zu verzichten. Kinder sollten sie generell nicht verspeisen. Anders als bei Mandeln ist auch bei den als „süsse Aprikosenkernen“ vermarkteten Kernen Vorsicht angeraten. Sie enthalten zwar weniger Blausäure als die bitteren, aber teils auch bedenkliche Mengen.

Auch Lakritze sollten Sie nur in Massen essen. Grössere Mengen des enthaltenen Glycyrrhizin fördern nämlich Wassereinlagerungen, lassen den Blutdruck steigen und die Muskeln schwach werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt gesunden Menschen regelmässig nicht mehr als 50 bis 100 g täglich zu essen. Schwangeren, Diabetikern und Bluthochdruckpatienten rät sie auf den regelmässigen Verzehr von mehr als 50 g Lakritze pro Tag besser zu verzichten.

Safran wird aus den Blütennarben einer bestimmten Krokusart gewonnen. Die rötlichen Narben enthalten verschiedene chemische Stoffe. Diese können in höheren Dosen Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Herzrasen und Bewusstseinstrübungen hervorrufen. Der Konsum von mehreren Gramm Safran kann sogar tödlich sein. Besonders Schwangere sollten mit diesem Gewürz sparsam umgehen, denn es wirkt abortiv. Übrigens: Auch Petersilie kann eine Fehlgeburt auslösen.