Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.
Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik 2019, BZgA-Forschungsbericht, Juli 2020
Gahr M et al.: Increasing Proportion of Cannabinoid-Associated Psychotic Disorders: Results of a Single-Center Analysis of Treatment Data From 2011 to 2019. J Clin Psychopharmacol. Nov/Dez 2020, doi: 10.1097/JCP.0000000000001278
Gefährliche Entwicklungen auf dem Rauschgiftmarkt - Warnung vor Cannabisprodukten mit synthetischen Cannabinoiden, Pressmitteilung, Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, 28.04.2021
Marta Di Forti et al. : The contribution of cannabis use to variation in the incidence of psychotic disorder across Europe (EU-GEI): a multicentre case-control study, Lancet Psychiatry, 19. Mai 2019, doi: 10.1016/S2215-0366(19)30048-3
Matthew D. Albaugh et al.: Association of Cannabis Use During Adolescence With Neurodevelopment, JAMA Psychiatry, 16. Jun 2021, doi:10.1001/jamapsychiatry.2021.1258
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Cannabislegalisierung: Pro und Contra
Cannabis ist eine Droge – und sie ist nicht ungefährlich. Der enthaltene psychoaktive Stoff THC kann psychisch und körperlich abhängig machen. Da Cannabis meist geraucht wird, schädigt es zudem auch Lunge und Gefässe. Zudem leiden Konsumenten häufiger unter Depressionen und Angststörungen – und sie entwickeln öfter Psychosen. Mit den gesundheitlichen Risiken liegt somit ein dickes Contra-Argument gegen die Legalisierung von Cannabis auf dem Tisch.
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Suchtgefahr höher als erwartet
Tatsächlich ist die Suchtgefahr höher, als vielen bewusst ist. Etwa jeder zehnte regelmässige Konsument wird Untersuchungen zufolge abhängig. Die Gefahr ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen, denn die Produkte enthalten heute höhere Mengen THC. Damit ist auch ihr Abhängigkeitspotenzial höher.
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Auslöser für Psychosen
Etwa ein Prozent der Konsumenten entwickelt eine Psychose. Eine europaweite Studie zeigte, dass Personen, die täglich Cannabis konsumierten, dreimal so häufig psychotische Schübe hatten wie Menschen ohne Kontakt zu Cannabis. Allerdings scheint dies nur Personen zu betreffen, die eine entsprechende Veranlagung mitbringen.
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Für junge Menschen besonders riskant
Gegner betonen den Jugendschutzaspekt: Tatsächlich ist Cannabis besonders für junge Menschen riskant. Sie werden schneller abhängig und auch das Risiko für Psychosen scheint für sie besonders hoch. Zudem sind ihre Gehirne noch nicht vollständig ausgereift. Je jünger der Konsument, desto eher verändert Cannabis die Hirnstruktur und damit auch das Verhalten. Eine Tendenz zu impulsivem Verhalten und schlechtere Konzentrationsfähigkeit könnten die Folge sein.
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Legale Drogen sind genauso gefährlich
Andererseits ist die Gefährlichkeit einer Substanz kein KO-Kriterium für eine Legalisierung, wie der Umgang mit Zigaretten und Alkohol belegt, argumentieren Befürworter. Dass diese extrem gesundheitsschädlich sind und stark süchtig machen können, ist schon lange klar. Hinzu kommt die hohe Belastung der Mitmenschen durch suchtkranke Angehörige, alkoholisierte Gewalt und Alkoholfahrten.
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Durch die Freigabe steigen Konsum und Schäden
Gegner finden: Das sei kein gutes Argument, um noch einer weiteren gesundheitsschädlichen Substanz die Tür in die Legalität zu öffnen. Die Legalisierung von Cannabis setze ein falsches Signal – dadurch werde die Droge normalisiert und verharmlost. Mit der Legalität würden langfristig mutmasslich mehr Menschen Cannabis konsumieren – und damit auch mehr Menschen Schäden erleiden. Das gelte auch für junge Menschen, selbst wenn diese offiziell von der Freigabe ausgenommen wären.
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Verbote bewirken wenig
Dagegen halten die Befürworter, dass ein Verbot kein geeignetes Mittel ist, um den Konsum niedrig zu halten. In den letzten Jahrzehnten ist er auch so deutlich gestiegen. Wirksamer sei eine intensive Aufklärung über die Risiken des Konsums.Das hat zwar bei Drogen wie Alkohol und Nikotin auch nicht wirklich funktioniert, allerdings könnte die Gefahr, morgen in der Psychiatrie zu landen abschreckender wirken als eine Krebserkrankung in 20 Jahren.
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Mehr Kontrolle, mehr Sicherheit?
Befürworter gehen davon aus, dass mit der Legalisierung der Konsum sicherer wird. Konsumenten könnten so geprüfte, qualitativ hochwertige Produkte mit kontrolliertem THC-Gehalt erhalten. Illegale Cannabisprodukte hingegen enthalten häufig riskante synthetische Cannabinoide. Zudem soll durch die Legalisierung der Schwarzmarkt ein Stück weit ausgetrocknet werden.
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Kein Kontakt zur kriminellen Dealerszene nötig
Ein weiteres Argument der Befürworter: Wer Cannabis nicht mehr über Dealer beziehen muss, bekommt beim Kauf auch keine härteren Drogen angeboten. Gegner hingegen fürchten, das Cannabis unabhängig davon eine Einstiegsdroge sein könnte, die die Hemmschwelle für härtere Drogen senkt. Allerdings ist diese Hypothese umstritten.
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Individuelle Freiheit
Befürworter argumentieren mit der individuellen Freiheit: Erwachsene sollten das Recht haben, selbst zu entscheiden, was sie konsumieren möchten, solange sie dabei keine anderen gefährden – ob Alkohol, Nikotin oder eben Cannabis.
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Entkriminalisierung von Konsumenten
Ein wichtiges, nicht-medizinisches Argument in der Diskussion ist die Entkriminalisierung von Konsumenten. Der Besitz und die Weitergabe von Cannabis ist in Deutschland grundsätzlich strafbar, auch zum Eigenbedarf. (In Österreich und der Schweiz sind kleine Mengen straffrei.) Abhängig von der Menge und vom THC-Gehalt können auch Haftstrafen verhängt werden. Gerade jungen Menschen kann die Legalisierung ersparen, dass sie sich den Lebenslauf verbauen. Ob das auch mit einer Entlastung der Justiz verbunden wäre, ist allerdings strittig.