Coronavirus: Bayern verbietet Großveranstaltungen
Um eine weitere Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern, verbietet das bayerische Gesundheitsministerium Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern.
Die Anordnung tritt am 11. März um 12 Uhr in Kraft und ist vorerst bis einschliesslich 19. April 2020 gültig. Nach der Absage einzelner Konzerte und Sportveranstaltungen vor leeren Zuschauerrängen legt die Landesregierung den Umgang mit Grossveranstaltungen damit fest.
Das Verbot diene dem Zweck, eine Ausbreitung von Covid-19 zeitlich und räumlich zu verlangsamen und in der gegenwärtigen Lage insbesondere von der noch anhaltenden Grippewelle zu entkoppeln, so die Anordnung. Eine zeitlich langsamere Ausbreitung habe den Vorteil, dass die medizinischen Versorgungssysteme über einen grösseren Zeitraum in Anspruch genommen werden und die punktuelle Belastung geringer bzw. eine Überlastung vermieden wird.
Grossveranstaltungen steigern Infektionsrisiko
Bei Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern ist davon auszugehen, dass die folgenden, eine Weiterverbreitung von COVID-19 begünstigenden Sachverhalte in stärkerem Masse vorliegen als bei kleineren Veranstaltungen:
- Räumliche Nähe der Teilnehmer
- Überregionale Auswirkungen: Mehr Menschen aus Nachbarregionen, anderen Bundesländern oder mit internationaler Herkunft die Veranstaltung besuchen die Veranstaltung.
- Eine Kontaktpersonennachverfolgung und daraus folgende Massnahmen sind für den Fall, dass ein Teilnehmer im Nachhinein positiv auf SARS-CoV-2 getestet wird, kaum möglich.
- Es ist wahrscheinlicher, dass Personen aus Krankenversorgung, Öffentlichem Gesundheitsdienst sowie Innerer Sicherheit und Ordnung oder Risikopersonen unter den Teilnehmern sind. Diese gilt es besonders zu schützen.
Hygiene-Massnahmen können die Risiken einer Ansteckung bei Grossveranstaltungen nicht ausreichend senken.
Autoren- & Quelleninformationen
- Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege: Allgemeinverfügung des StMGP zum Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern, 11.03.2020