Corona-Abstrich nicht immer zuverlässig
Eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 lässt sich nicht immer über einen Rachenabstrich nachweisen. Bei Verdacht müssen dann weitere Tests folgen.
Diese gängige Form des Testens könne selbst bei einer Corona-Infektion negativ ausfallen, berichten Mediziner des Universitätsklinikums Freiburg in der "Deutschen Medizinischen Wochenschrift" (DMW). Dies zeige ein Infizierter aus Freiburg, bei dem drei Rachenabstriche negativ ausgefallen seien. Die Experten empfehlen daher die Analyse weiterer Proben aus dem Stuhl oder aus tiefem Atemwegssekret, wenn der übliche Abstrich trotz begründetem Verdacht wiederholt negativ ausfalle.
Corona-Infektion über Atemwegssekret nachgewiesen
In dem speziellen Fall geht es den Angaben zufolge um einen 46 Jahre alten Patienten, der mit Husten und Fieber an die Freiburger Uniklinik kam. Die Symptome bestanden zu diesem Zeitpunkt bereits eine Woche lang. Nach den drei negativ ausgefallenen Rachenabstrichen wiesen die Mediziner die Virusgene schliesslich in ausgehusteten Atemwegssekreten nach, dem sogenannten Sputum.
Zu diesem Zeitpunkt war der Patient bereits ohne Beschwerden. Obwohl er mit Übergewicht, Bluthochdruck, hohen Blutfettwerten und einem erhöhten Blutzucker gleich mehrere Risikofaktoren aufwies, habe er die Infektion ohne grössere Komplikationen überstanden.
Der Abstrich aus Mund, Nase oder Rachen ist gängige Praxis, um eine Corona-Infektion nachzuweisen. Zwischenzeitlich mehren sich jedoch Hinweise, dass diese Methode nicht immer zuverlässig ist, sagte der Mediziner Daniel Hornuss von der Uniklinik Freiburg. Wenn Laborwerte und die Befunde in der Computertomographie auf Covid-19 hinwiesen, sollte daher der Gentest an anderen Biomaterialien wie Sputum, tiefen Atemwegssekreten oder Stuhl versucht werden, raten Hornuss und seine Kollegen.
Sars-CoV-2 vermehrt sich zu Beginn der Infektion vor allem im Nasen-Rachenraum. Daher wird dort ein Abstrich genommen, der das Virus nachweisen kann. Im weiteren Verlauf nimmt die Virendichte dort aber schnell wieder deutlich ab. (ca/dpa)
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- Deutsche Presse-Agentur