Wechseljahre: Blutungen
Zyklusstörungen sind die ersten Anzeichen der nahenden Wechseljahre: Blutungen dauern ungewöhnlich lang, fallen besonders stark aus oder kommen sehr unregelmässig. Wenn die Regelblutung zwölf Monate ausgeblieben ist, war die letzte Blutung sehr wahrscheinlich die sogenannte Menopause („letzte Regelblutung“). Lesen Sie hier, was für Blutungen es in den Wechseljahren gibt.
Was für Blutungen gibt es während der Wechseljahre?
Zyklusstörungen sind das wichtigste Anzeichen der Wechseljahre: Die Blutungen können in ihrer Häufigkeit und/oder ihrer Stärke variieren. Diese Unregelmässigkeiten der Menstruationsblutung sind von Frau zu Frau sehr unterschiedlich.
Ausserdem können sie sich auch mit der Zeit ändern. So haben manche Frauen besonders starke Blutungen zu Beginn der Wechseljahre, die mit der Zeit dann ungewöhnlich schwach werden.
Die wichtigsten Zyklusstörungen – die natürlich aus anderen Gründen auch schon vor den Wechseljahren auftreten können – sind:
Häufigere Blutungen
Bei vielen Frauen häufen sich die Blutungen in den Wechseljahren. Besonders zu Beginn der hormonellen Umstellung ist der Zyklus bei vielen Frauen verkürzt. Beträgt der zeitliche Abstand zwischen zwei Regelblutungen weniger als 25 Tage, sprechen Mediziner von Polymenorrhoe.
Seltenere Blutungen
Der Menstruationszyklus in den Wechseljahren kann sich auch verlängern, das heisst, die Regelblutungen treten nun in grösseren Abständen auf. Eine sogenannte Oligomenorrhoe liegt vor, wenn der Zeitabstand zwischen zwei Blutungen mehr als 35, aber weniger als 45 Tage beträgt.
Blutungen fallen manchmal aus
Bisweilen passiert es, dass eine Regelblutung ausbleibt. Mediziner nennen dies Amenorrhoe. Zwischendurch kann sich der Menstruationszyklus aber immer wieder einpendeln und eine Zeit lang sogar recht regelmässig sein.
Blutungen sind sehr schwach
Oft zeigt sich die Menstruation in Form von leichten, hellroten Blutungen in den Wechseljahren. Eine solche Schmierblutung ist eine ungewöhnlich schwache Blutung, die auch unabhängig vom regulären Menstruationszyklus auftreten kann.
Blutungen sind sehr stark
Bei manchen Frauen fallen die Blutungen in den Wechseljahren dagegen auffallend stark aus. Eine solche Hypermenorrhoe kann etwa auftreten, wenn die zeitlichen Abstände zwischen den Blutungen sich verlängern.
Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) hat dann länger Zeit, sich aufzubauen. Demensprechend mehr Gewebe muss dann ausgeschieden werden – es resultiert eine sehr starke Regelblutung.
Blutungen dauern lange an
Einige Frauen haben in den Wechseljahren lange Blutungen – länger als es normalerweise der Fall ist. Mediziner bezeichnen diese Form der Zyklusstörung als Menorrhagie.
Beschwerden vor den Blutungen
Vor Regelbeginn klagen manche Frauen über unangenehme Beschwerden wie Kopfschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen und leichte Reizbarkeit. Selbst wer vor den Wechseljahren nie solche Probleme hatte, kann nun darunter leiden.
Wechseljahre: Blutungen können auch krankhaft sein
Nicht alle Veränderungen der Blutungen in den Wechseljahren sind natürlich und beruhen auf der Hormonumstellung. Starke Blutungen können zum Beispiel auch durch ein Gebärmuttermyom entstehen (auch schon bei jüngeren Frauen). Das ist ein gutartiger Tumor, der (meist) in der Muskelschicht der Gebärmutter wächst.
Vorsicht geboten ist in der Postmenopause, dem letzten Abschnitt der Wechseljahre! Blutungen treten hier normalerweise gar nicht mehr auf, denn die Postmenopause beginnt ja ein Jahr nach der letzten Regelblutung (Menopause).
Blutungen nach dieser Zeit sind oft ein Warnzeichen für einen bösartigen Tumor.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Berufsverband der Frauenärzte e.V.: Wechseljahre & Wechseljahrsbeschwerden; www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 09.03.2021)
- Krogmann, A. & Frohn, B. (2016). Wechseljahre – ja natürlich! (3. Aufl.). Murnau a. Staffelsee, Deutschland: Mankau Verlag.
- Löseke, A. & Skibbe, X. (2021). Gynäkologie und Geburtshilfe für Pflegeberufe (4. Auflage). Stuttgart, Deutschland: Georg Thieme Verlag.