Untersuchungen bei Osteoporose

Bei Verdacht auf Osteoporose wird eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt.
Kurzfassung:
- Erhebung der Krankengeschichte
- Körperliche Untersuchung
- Röntgenuntersuchung
- Knochendichtemessung
- FRAX-Tool
- Quantitative Computertomografie
- Laboruntersuchung
Anamnese
Das Arzt-Patienten-Gespräch gibt erste Aufschlüsse über mögliche Risikofaktoren und die Wahrscheinlichkeit einer genetischen Veranlagung.
Klinische Untersuchungen
Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung wird neben dem Körpergewicht und der Größe der gesamte Bewegungsapparat (Wirbelsäulendeformationen, Muskelspannung und -kraft, Stabilität, Sturzgefährdung) beurteilt. Dabei wird auf Hinweise für vertebrale Frakturen wie Größenverlust, Tannenbaum-Phänomen, Rippen-Becken-Abstand < 2 cm und Rundrückenbildung untersucht. Besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Ausschluss von Erkrankungen, die eine sekundäre Osteoporose verursachen könnten.
+++ Mehr zum Thema: Primäre und sekundäre Osteoporose +++
Röntgen
Bei Verdacht auf Wirbelkörperbrüche erfolgt eine Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule.
Knochendichtemessung (DXA-Messung)
Mit der sogenannten DXA-Messung wird der Mineralgehalt des Knochens bestimmt. Die Messung gilt als Goldstandard in der Diagnose und wird an der Lendenwirbelsäule, am Oberschenkelhals und am gesamten Oberschenkelknochen (= Femur) durchgeführt. Die Beurteilung erfolgt anhand des T-Wertes: Dieser gibt an, wie die Knochendichte im Vergleich zu jener eines jungen gesunden Erwachsenen ist. Misst der T-Score -2,5 oder darunter, liegt eine Osteoporose vor. Werte zwischen -1,0 und -2,5 zeigen eine Osteopenie (Verminderung der Knochendichte) an.
FRAX-Tool
Bei diesem international eingesetzten „Fracture Risk Assessment Tool“ werden Ergebnisse der DXA-Knochendichtemessung mit klinischen Risikofaktoren kombiniert und damit das 10-Jahres-Frakturrisiko für Major-Osteoporosefrakturen und proximale Schenkelhalsfrakturen berechnet. Dies ermöglicht eine individuelle Vorhersage von Frakturen und hat Einfluss auf die Therapie.
Quantitative Computertomografie (qCT)
Die qCT wird – als Alternative zur Knochendichtemessung – nur bei Patienten mit Hüftprothesen und gleichzeitigen schwerwiegenden Abnutzungserscheinungen der Lendenwirbelsäule durchgeführt.
Laboruntersuchung
Blutuntersuchungen werden durchgeführt, um andere Stoffwechselstörungen zu erkennen und/oder eine sekundäre Osteoporose auszuschließen.
+++ Mehr zum Thema: Behandlung von Osteoporose +++
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Medizinisches Review:
Dr. Thomas Schwingenschlögl
Redaktionelle Bearbeitung:
Nicole Kolisch
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