Magenspiegelung: Vorbereitung
Die Vorbereitung einer Magenspiegelung (Gastroskopie-Vorbereitung) soll sicherstellen, dass die Untersuchung ohne Probleme durchgeführt werden kann und aussagekräftige Befunde ergibt. Auch für kleine Eingriffe ist die Vorbereitung wichtig. Lesen Sie hier, was bei der Magenspiegelungs-Vorbereitung beachtet werden muss und mit welchen Massnahmen Sie als Patient die Untersuchung unterstützen können!
Essen vor der Magenspiegelung
Es ist wichtig, dass Sie zur Magenspiegelung nüchtern erscheinen. Das bedeutet, dass Sie für mindestens sechs Stunden keine Nahrung und Getränke wie Milch oder Kaffee mit Zucker zu sich nehmen dürfen. Entleert sich der Magen nur langsam oder besteht der Verdacht darauf, sind mindestens 12 Stunden Nüchternzeit nötig. Klares, kohlensäurefreies Wasser dürfen Sie bis maximal zwei Stunden vorher trinken.
Ein leerer Magen verhindert ein versehentliches Einatmen (Aspiration) von aufsteigendem Speisebrei während der Untersuchung, wodurch sich eine Lungenentzündung entwickeln könnte. Auch aussagekräftige Untersuchungsbefunde zur Magenschleimhaut können nur erhoben werden, wenn der Magen leer ist.
Rauchen vor der Magenspiegelung
Das Rauchen sollten Sie ab dem Vorabend unterlassen, da Nikotin die Produktion von Magensaft anregt. Das erschwert die Sicht und kann zu einem verfälschten Ergebnis führen. Magensaft kann wie Speisebrei bei der Untersuchung in den Rachen aufsteigen und versehentlich eingeatmet (aspiriert) werden (Pneumonierisiko).
Medikamente vor der Magenspiegelung
In der Regel müssen Medikamente vor einer Magenspiegelung nicht abgesetzt werden.
Da es allerdings bei therapeutischen Eingriffen zu kleinen, blutenden Verletzungen kommen kann, müssen Sie die Einnahme von blutverdünnenden Mitteln bereits Tage vor der Untersuchung mit Ihrem Arzt besprechen.
Zu den blutverdünnenden Medikamenten gehören unter anderem Acetylsalicylsäure (ASS, bekannter Handelsname Aspirin®), andere Thrombozytenaggregationshemmer wie Clopidogrel, bestimmte weitere Schmerzmedikamente sowie Gerinnungshemmer wie Heparin, Marcumar, Apixaban, Rivaroxaban oder Dabigatran.
Bei der Entnahme von Gewebeproben entstehen selten grössere Blutgefässverletzungen. Allerdings kann eine gehemmte Blutgerinnung auch bei kleineren Verletzungen zu einem verstärkten Blutverlust führen.
Die Abnahme einer Blutprobe zur Bestimmung der Gerinnungsfähigkeit hilft dem Arzt im Rahmen der Magenspiegelungs-Vorbereitung bei der Entscheidung über die Medikamenteneinnahme und gibt auch Hinweise auf eine bisher möglicherweise nicht entdeckte erbliche Blutgerinnungsstörung.
Informieren Sie den untersuchenden Arzt im Vorfeld über alle Medikamente, die Sie einnehmen. Dazu gehören auch pflanzliche Mittel sowie Präparate, die Sie rezeptfrei gekauft und eingenommen haben. Teilen Sie dem Arzt auch Ihre Vorerkrankungen und bekannte Allergien mit, sollte er diese nicht schon kennen.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Aufklärungsbogen Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, ÖGD), Stand: Februar 2021, unter: eref.thieme.de (Abrufdatum: 05.10.2022)
- Block, B. et al.: Der Gastroskopie-Trainer, Thieme-Verlag, 2. Auflage, 2005
- Helmreich-Becker, I. et Lohse, A.: Checkliste Gastroskopie: Ösophago-, Gastro-, Duodenoskopie – Checklisten der aktuellen Medizin, Thieme-Verlag, 1. Auflage, 1999
- Leitlinie der Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie, Stand: Januar 2014, korrigierte Version von 2015, derzeit in Überarbeitung, in: Zeitschrift für Gastroenterologie 2015; 53(08): 802-842; doi: 10.1055/s-0035-1553458
- Lüscher, T. et Steffel, J. (Hrsg.): Magen-Darm-Trakt, Springer Verlag, 2013
- U. Rosien, T. Berg, P. Layer (Hrsg.): Facharztwissen Gastroenterologie und Hepatologie, Urban & Fischer/Elsevier Verlag, 2. Auflage, 2021