PUVA
Bei der PUVA wird die Haut zunächst mit einem Lichtsensibilisator (Psoralen) behandelt. Dieser Naturstoff sensibilisiert die Haut für die nachfolgende Bestrahlung. Erst dann schliesst sich eine UV-A-Phototherapie an. Lesen Sie alles über die PUVA, wie das Verfahren funktioniert und welche Risiken es birgt.
Was ist eine PUVA?
PUVA steht für Psoralen und UV-A-Phototherapie und ist eine Variante der Lichttherapie. Hierbei sensibilisiert das Psoralen, ein Naturstoff der in ätherischen Ölen verschiedener Pflanzen vorkommt, die Haut und macht sie empfindlicher für die anschliessende UV-A-Bestrahlung. Es gibt zwei Formen:
Topische PUVA-Therapie
Bei der topischen PUVA-Therapie werden nur die betroffenen Hautareale mit dem Psoralen behandelt. Kleinere Stellen bestreicht man mit einer Psoralen-haltigen Creme, die unter einer Folie einzieht. Eine Alternative bietet die Bade-PUVA, bei dem sich das Psoralen im Warmwasserbad während des Badens in der Haut anreichert.
Systemische PUVA-Therapie
Bei der systemischen PUVA-Therapie verteilt sich das Psoralen über den gesamten Körper. Dazu nimmt der Patient zwei Stunden vor der UV-A-Bestrahlung Psoralen-Tabletten ein.
Wann macht man eine PUVA?
Die PUVA ist eine der effektivsten Formen der Lichttherapie. Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis) und Knötchenflechte (Lichen ruber) sprechen besonders auf die Creme- oder Bade-PUVA an. Die systemische PUVA wird vor allem beim chronisch-kutanem T-Zell-Lymphom und der Weissfleckenkrankheit (Vitiligo) verwendet. Auch andere dermatologische Krankheiten ziehen möglicherweise einen Nutzen aus dieser Form der Lichttherapie. Akne gehört jedoch trotz gegenläufiger Meinungen nicht dazu.
Was macht man bei einer PUVA?
Vor der eigentlichen PUVA-Therapie schliesst der Arzt eine erhöhte Lichtempfindlichkeit durch Medikamente oder bösartige Hauttumoren aus. Ausserdem ermittelt er die sogenannte minimale phototoxische Dosis (MPD). Sie gibt an, ab welcher UV-Dosis die Haut mit Photosensibilisator eine Rötung zeigt. Nachdem das Psoralen seine Wirkung entfaltet hat, wird in der ersten Sitzung nur mit 20 bis 30 Prozent der MPD bestrahlt und die Dosis langsam gesteigert. Während der gesamten UV-A-Phototherapie ist es nötig, eine spezielle Brille zum Schutz der Augen zu tragen. Behandelt wird immer an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit einem Tag Pause. In der Regel sind zehn bis 30 Sitzungen notwendig.
Welche Risiken birgt eine PUVA?
Die PUVA ist eine sehr wirksame aber auch intensive Lichttherapie. Haut und Augen sollten während und nach der Behandlung aufgrund folgender Risiken besonders geschützt werden:
- möglicherweise krebserzeugende Wirkung durch das UV-Licht
- phototoxische Reaktion – eine Art Sonnenbrand durch die verstärkte Lichtsensibilität
- Lichtalterung der Haut
- Sonnenbrände
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis) und Hornhautentzündung (Keratitis)
- Leberflecke (Lentigines)
Was muss ich nach einer PUVA beachten?
Die Haut ist bei der topischen PUVA noch für etwa drei bis vier Stunden und bei der systemischen PUVA für mindestens zwölf Stunden durch das Psoralen sehr sensibel. Ein konsequenter Hautschutz und das Tragen einer Schutzbrille gegen UV-Strahlung sind nach der Behandlung auch in geschlossenen Räumen notwendig, da UV-Licht auch durch Fensterglas dringen kann.
Autoren- & Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
- Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie LMU: Photodiagnostik und Phototherapie; www.klinikum.uni-muenchen.de; (Abruf 28.08.2015)
- Moll, I.: Duale Reihe Dermatologie, Thieme-Verlag, 7. Auflage, 201
- Zollner, T.: Atopische Dermatitis: mit 51 Tabellen, Thieme-Verlag, 1. Auflage, 2002