Behandlung von Morbus Bechterew

Morbus Bechterew ist noch nicht heilbar. Durch eine frühzeitige Therapie jedoch können sowohl die Beschwerden gelindert als auch das Fortschreiten der Erkrankung verzögert werden.
Je früher Morbus Bechterew diagnostiziert und entsprechend behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Abhängig vom Ausmaß der Entzündungen und Verknöcherungen kommen unterschiedliche Behandlungsformen zum Einsatz, häufig auch in Kombination.
+++ Mehr zum Thema: Wie wird Morbus Bechterew diagnostiziert? +++
Physiotherapie
Regelmäßige Physiotherapie ist die wichtigste Säule in der Therapie von Morbus Bechterew. Sie soll die Beweglichkeit erhalten, Versteifungen und Fehlstellungen vermeiden und wenig beanspruchte Muskeln stärken. Wärmebehandlungen (Moor- oder Fangobäder) und Massagen können den Erfolg der Physiotherapie noch verstärken.
Medikamente
- Antirheumatika/COX-2-Präparate
In der medikamentösen Therapie von Morbus Bechterew kommen in erster Linie kortisonfreie Antirheumatika zum Einsatz. Im Gegensatz zu reinen Schmerzmitteln wirken Antirheumatika nicht nur schmerzlindernd, sondern bekämpfen auch die Entzündung.
Sie verhindern eine schmerzbedingte Schonhaltung und ermöglichen in vielen Fällen erst die physikalische Therapie. Antirheumatika sind üblicherweise gut verträglich. Besonders empfindlichen Personen wird die vorherige Einnahme eines Magenschutzpräparats empfohlen. Werden Antirheumatika nicht gut vertragen, sind sogenannte COX-2-Präparate eine Alternative.
- Biologika
Kann mit Antirheumatika keine ausreichende Reduktion der Krankheitsaktivität erzielt werden, sind Biologika das Mittel der Wahl. Sie regulieren die Aktivität des Immunsystems, indem sie die Entzündungsprozesse eindämmen. Diese innovativen Medikamente werden seit fast 20 Jahren erfolgreich eingesetzt.
- Kortison
Kortison kommt nur in seltenen Fällen, wie etwa bei besonders schweren Schüben oder bei Entzündung der Regenbogenhaut, zum Einsatz.
- Weitere Medikamente
In manchen Fällen werden auch reine Schmerzmittel und/oder muskelentspannende Präparate verschrieben.
Operation
Dank moderner Therapiemöglichkeiten sind Operationen heutzutage kaum noch erforderlich.
Selbsthilfegruppen
Der Kontakt zu Selbsthilfegruppen kann dazu beitragen, den Umgang mit der eigenen Erkrankung zu erleichtern.
Anpassung des Lebensstils
Ausgewogene, zucker- und fettreduzierte Ernährung, regelmäßige sanfte sportliche Betätigung (Nordic Walking, Schwimmen) sowie der Verzicht auf Nikotin und Alkohol beeinflussen den Therapieerfolg positiv.
+++ Mehr zum Thema: Morbus Bechterew +++
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Medizinisches Review:
Dr. Thomas Schwingenschlögl
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Julia Wild
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