Vor- und Nachsorge bei einer Brustverkleinerung

Eine zu große, herabhängende oder asymmetrische Brust kann das körperliche und seelische Wohlbefinden wesentlich stören. Ziel der Brustverkleinerung ist, eine zu große Brust wieder in die gewünschte und gesundheitlich verträgliche Form zu bringen.
Was vor der Operation zu beachten ist
- Medikamenteneinnahme
Ist aus medizinischen Gründen die Einnahme blutgerinnungshemmender oder blutverdünnender Medikamente notwendig, müssen diese rund zwei Wochen vor der Operation durch Heparinspritzen ersetzt werden.
Zahlreiche „harmlose“ Grippe- und Schmerzmittel führen zu einer Blutverdünnung, da sie Acetylsalicylsäure oder Acetylsalicylat enthalten. Medikamente, die Acetylsalicylsäure enthalten müssen mindestens zwei Wochen vor einer Operation abgesetzt werden, da bereits eine einzige Tablette die Blutstillung sehr negativ beeinflussen kann. Schilddrüsenhormontabletten, blutdrucksenkende Medikamente oder Herzmittel dürfen mit einem Schluck Wasser auch am Operationstag eingenommen werden.
- Rauchstopp
Rauchen reduziert die Durchblutung des Gewebes und kann daher die Wundheilung verzögern, bzw. Wundheilungsstörungen hervorrufen. Dies kann zu einem schlechteren ästhetischen Ergebnis führen. Experten empfehlen, mindestens zwei Wochen vor der Operation und für mindestens vier Wochen danach auf das Rauchen verzichten.
Was nach der Brustverkleinerung zu beachten ist
- Verband
Die Wunden werden bis zur Nahtentfernung mit sterilen Verbänden bedeckt, zur Ruhigstellung und Stützung wird ein straff sitzender BH oder ein Brust-Kompressionsverband für vier bis sechs Wochen Tag und Nacht angelegt. Um Spannungen an den Wundrändern zu vermeiden, kann die Wunde zusätzlich mit einem Nahtpflaster (Steristrip) verklebt werden. Wunddrains werden zwischen dem zweiten und vierten Tag nach der Operation entfernt.
- Nahtentfernung
Das Nahtmateriel wird je nach Nahttechnik zwischen dem zehnten und vierzehnten Tag entfernt.
- Thromboserisiko
Abhängig von der Ausgangssituation, von Vorerkrankungen sowie vom Umfang der Operation kann das Thromboserisiko erhöht sein. Dadurch kann eine Thrombosephrophylaxe über fünf bis zehn Tage notwendig sein.
- Schwellungen
In jedem Fall können nach dem Eingriff vorübergehend Blutergüsse, Schwellungen oder ein Spannungsgefühl Wochen lang – in seltenen Fällen mehrere Monate – andauern.
- Gefühlsstörungen
Nach Eingriffen ist es normal, dass für eine gewisse Zeit eine Gefühlsminderung vorhanden ist, diese normalisiert sich meist nach einigen Monaten, selten können lokalisierte Restgefühlsstörungen zurückbleiben.
- Medikamenteneinnahme
Auch nach der Operation sollten folgende Medikamente für zwei Wochen nicht eingenommen werden: gerinnungshemmende oder blutverdünnende Medikamente sowie Grippe- und Schmerzmittel, die Acetylsalicylsäure enthalten.
- Allgemeine Maßnahmen
In den ersten vier bis sechs Wochen ist darauf zu achten, hauptsächlich in Rücken- oder leichter Seitenlage schlafen, jeglicher Druck auf die Brust ist zu vermeiden.Duschen und Baden ist erst nach Entfernung des Nahtmaterials wieder erlaubt. Heiße Bäder, Sauna, Infrarotkabine oder Sonnenbäder sollten vermieden werden. Eine UV-Bestrahlung der Haut (Sonne, Solarium) ist erst nach dem Verschwinden sämtlicher Blutergüsse erlaubt. Narben dürfen erst der UV-Strahlung ausgesetzt werden, wenn sie nicht mehr gerötet sind, da es sonst zu einer Pigmentierung kommt. Narben können durch Gewand, Camouflage oder Sonnencremen mit hohem Lichtschutzfaktor (Sun Blocker) vor der Sonne geschützt werden.
Sportliche Betätigung und körperliche Tätigkeiten, bei denen die Brustmuskulatur angespannt oder die Brust erschüttert wird - wie Laufen, Reiten oder Schwimmen - dürfen erst nach sechs Wochen durchgeführt werden.
- Endgültiges Ergebnis
Das endgültige Ergebnis kann jedoch erst nach drei bis sechs Monaten beurteilt werden.
++ Thema 1: Brustverkleinerung ++
++ Thema 3: Durchführung und Risiken bei einer Brustverkleinerung ++
Autoren:
Univ.-Doz. Dr. Helmut Hoflehner, Prim. Dr. Johann Umschaden
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Astrid Leitner
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