Tattoo-Entfernung

Ein Tattoo hält in der Regel ein Leben lang, und das oft gegen den Willen seines Trägers: Was in der Teenagerzeit noch "cool“ war, ist später manchmal peinlich, und auch eintätowierte Namen können ein oder zwei Jahrzehnte später nicht mehr aktuell sein. Besonders Tattoos, die sich an sichtbaren Stellen wie Schulter, Hals oder Unterarm befinden, möchte man oft gerne wieder entfernen.
In der Schönheitsmedizin gibt es einige effektive Möglichkeiten, Tätowierungen wieder zu entfernen. Der Erfolg einer Behandlung hängt jedoch stark von der Anzahl der Sitzungen ab, die man für die Tattooentfernung in Kauf nimmt, sowie von der Menge und der Art der für das Tattoo verwendeten Farbstoffe. Generell gilt: Die Entfernung eines Tattoos erfordert wesentlich mehr Zeit und Geld als das Stechen!
Wie kann ein Tattoo wirksam entfernt werden?
Tattoos können mithilfe eines Lasers entfernt werden, der Lichtenergie an die Haut abgibt. Die Wellenlänge des Laserlichts ist so abgestimmt, dass das Licht ausschließlich vom Farbstoff in der Haut aufgenommen wird, jedoch von der restlichen Haut durchgelassen wird.
Die Impulse des Lasers zerlegen die Farbpigmente in kleinste Einzelteile, sodass diese über das natürliche Filtersystem der Haut (Lymphsystem) abtransportiert werden können. Das Laserlicht wird in kurzen und sehr intensiven Impulsen abgegeben, um den Farbstoff in der Haut bestmöglich zu zerstören.
Es gibt verschiedene Arten von Laser, die zur Tattooentfernung eingesetzt werden:
- Q-switched Laser (Varianten/Wellenlängen: Ruby, Nd:YAG, KTP, Alexandrit)
- Erbium-Laser
- CO2-Laser
Die Behandlung sollte immer durch einen erfahrenen Hautarzt erfolgen.
Was zurückbleibt, ist eine oberflächliche Hautkruste, die nach und nach abheilt. Im Regelfall wird vor der kompletten Entfernung des Tattoos ein kleines Hautareal auf die Verträglichkeit und Erfolgsaussicht der Behandlung geprüft.
Wie lange dauert eine Tattooentfernung?
Die Anzahl der notwendigen Behandlungen ist individuell verschieden. Bei kleineren Tattoos reichen meist drei bis fünf Sitzungen, bei großflächigen gestochenen Tattoos sollte man acht bis zwölf Termine einrechnen. Eine Sitzung dauert durchschnittlich eine halbe bis ganze Stunde. Der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Sitzungen beträgt mindestens vier Wochen.
Wer übernimmt die Kosten für eine Tattooentfernung?
Die Kosten müssen selbst getragen werden und werden grundsätzlich nicht von der Krankenkasse übernommen.




Wovon hängt ab, ob ein Tattoo vollständig entfernt werden kann?
In den meisten Fällen können Tattoos vollständig entfernt werden. Der Erfolg hängt stark von der Art und Menge des verwendeten Farbstoffes und seiner Eindringtiefe in die Haut ab.
- Blaue, schwarze und rote Farbstoffe lassen sich am besten entfernen.
- Orange und violette Farben lassen sich weniger gut entfernen.
- Am schwierigsten sind die Farben Gelb und Grün zu entfernen.
Derzeit sind mehr als 400 verschiedene Farbstoffe im Einsatz, von denen keiner offiziell zugelassen ist. Das macht es für den Behandelnden umso schwieriger, die geeignete Wellenlänge für den Laser zu finden. Bei manchen Tattoos bleiben daher Umrisse bzw. Flecken zurück.
In jedem Fall ist es für eine vollständige und effektive Tattooentfernung notwendig, dass alle Termine eingehalten und die Anweisungen bezüglich Wundbehandlung und Sonnenschutz befolgt werden.
Ist eine Tattooentfernung schmerzhaft?
Die Tattooentfernung gilt als nicht schmerzhafte Behandlung. Da jedoch die Schmerzempfindung von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist und auch von der jeweiligen Körperstelle abhängt, kann es vorkommen, dass man das Laserlicht als leichtes Stechen empfindet. Bei Bedarf kann vom behandelnden Arzt eine Salbe zur oberflächlichen Betäubung aufgetragen werden.
+++ Mehr zum Thema: Schmerz +++
Welche Auswirkungen hat die Tattooentfernung auf die Haut?
Blutungen und Bläschen
Nach der Behandlung können an der gelaserten Stelle punktartige Blutungen und Bläschen auftreten. Die behandelten Hautareale sollten in den folgenden Tagen mit einer antibakteriellen Wundsalbe behandelt werden, bis sich die Kruste löst. In manchen Fällen wird zusätzlich ein Verband angelegt.
Hygienemaßnahmen
Die Wunde sollte immer sauber gehalten und nicht geschrubbt werden. Duschen ist schon ab dem ersten Tag nach der Behandlung möglich. Achten Sie unbedingt auf einen guten Sonnenschutz.
Verbrennungen und Narben
Die häufigsten Nebenwirkungen der Tattooentfernung sind das Auftreten von Verbrennungen sowie die Bildung von Narben.
++ Mehr zum Thema: Behandlung von Verbrennungen ++
Helle Flecken auf der Haut
Gelegentlich finden sich zudem hellere Hautflecken (Hypopigmentierung), weil die Pigmentierung der Haut durch die Lasereinwirkung unregelmäßig geworden ist. Das kann passieren, wenn mit falschen Wellenlängen gelasert wird oder ein Unerfahrener die Behandlung durchführt. Allerdings treten diese Effekte nur in etwa 5% der Fälle auf.
Man kann sich nach der Tattooentfernung sogar an derselben Stelle ein neues Tattoo stechen lassen, wobei man jedoch eine gewisse Schonzeit einhalten sollte.
Autoren:
Myriam Weber
Medizinisches Review:
Dr. Rolf Fröhlich, Univ. Prof. Dr. Andreas Steiner
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag.(FH) Silvia Hecher, MSc
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