Behandlung von Rückenschmerzen

Für die Behandlung von Rückenschmerzen ist es wichtig, zwischen spezifischen Rückenschmerzen, bei denen eine klare Ursache für die Schmerzen festgestellt wurde, und unspezifischen Rückenschmerzen zu unterscheiden.
Bei Vorliegen einer Grunderkrankung als Auslöser der Schmerzen erfolgt eine entsprechende Behandlung derselben. Lässt sich keine auslösende Grunderkrankung feststellen, spricht man von unspezifischem Rückenschmerz.
++ Mehr zum Thema: Rückenschmerzen - Ursachen, Symptome, Formen ++
Therapeutische Möglichkeiten bei unspezifischem Rückenschmerz
Die Therapie erfolgt bei unspezifischen Rückenschmerzen symptomatisch, das heißt, sie orientiert sich am Charakter und der Intensität des Schmerzes und eventuell vorliegenden Bewegungs- und Funktionseinschränkungen.
Neben einer medikamentösen Therapie zur Schmerzlinderung hat Bewegung als therapeutische Maßnahme einen hohen Stellenwert in der Behandlung von Rückenschmerzen, denn Rückenschmerzen führen häufig zu Schon- bzw. Fehlhaltungen der Wirbelsäule und einer eingeschränkten Bewegung im Alltag.
Dies endet oft in einem „Teufelskreis“: Durch zu wenig Bewegung wird die Muskulatur des Rückens geschwächt und kann die Wirbelsäule nicht mehr ausreichend stützen bzw. entlasten. Dadurch kann es in der Folge zu weiteren Haltungsschäden, ungünstigen Druckbelastungen der Wirbelsäule oder zusätzlichen Verspannungen der Muskulatur und letztlich einer Zunahme der Schmerzen kommen.
Bewegung zur Linderung von Rückenschmerzen
Ausreichende Bewegung im Alltag, gezielte Bewegungsübungen und Muskelaufbautraining stellen deshalb wesentliche Behandlungsmaßnahmen bei unspezifischen Rückenschmerzen dar. Die Aktivierung der Betroffenen steht im Vordergrund – eine erfolgreiche Therapie erfordert daher vom Patienten die Bereitschaft zur aktiven Mithilfe.
Daneben gibt es einige therapeutische Maßnahmen, die bei der Behandlung unspezifischer Rückenschmerzen zusätzlich hilfreich sein können.
++ Mehr zum Thema: Therapie des akuten Rückenschmerzes ++
Gefahr der Chronifizierung von Rückenschmerzen
Akute Rückenschmerzen gehen mit der Gefahr einer Chronifizierung einher. Das bedeutet, dass die Beschwerden länger als sechs Wochen bestehen bleiben oder wiederkehren. Es gibt einige Risikofaktoren, die eine Chronifizierung von Schmerzen begünstigen. Dazu zählen unter anderem:
- reduzierte körperliche Aktivität aufgrund der Schmerzen
- Rückzug von sozialen Aktivitäten, Depressivität
- Arbeitsunfähigkeit
- pessimistische Grundeinstellung bzw. inadäquater Umgang mit den Schmerzen, z.B. aufgrund der Angst, dass eine ernsthafte Krankheit als Ursache dahinterstecken könnte.
++ Mehr zum Thema: Therapie des chronischen Rückenschmerzes ++
Für den Erfolg der Therapie ist es wichtig, solche zusätzlichen Belastungsfaktoren frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen wie eine Psychotherapie einzuleiten. Daher sollte der jeweilige Behandlungsplan optimalerweise so früh wie möglich in Zusammenarbeit mit Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen erstellt werden.
++ Mehr zum Thema: Rehabilitation bei Rückenschmerzen ++
In folgendem Video erhalten Sie interessante Fakten zum Thema "Rückenschmerzen":
Autoren:
Dr.med. Kerstin Lehermayr
Medizinisches Review:
Dr.med.univ. Christof Pabinger
Redaktionelle Bearbeitung:
Philip Pfleger
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