Reizmagen Behandlung
So unterschiedlich sich die Symptome eines Reizmagens beim jeweiligen Patienten äußern können, so individuell ist auch die entsprechende Therapie. Eine ursächliche Behandlung der funktionellen Dyspepsie gibt es nicht. Ganzen Text lesen
Die Therapie orientiert sich zunächst am dominanten Symptom. Um dieses definieren zu können, empfehlen Ärzte, über einige Wochen ein Symptomtagebuch inklusive Ernährungsprotokoll zu führen. In dieses werden die auftretenden Beschwerden, Zeitpunkt und Stärke des Auftretens, alle Mahlzeiten, die jeweilige Menge, Besonderheiten und die allgemeinen Lebensumstände eingetragen.
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Medikamente
- Prokinetika (Metoclopramid, Domperidon)
Sie unterstützen die Bewegung (Motilität) des Magens und beschleunigen damit dessen Entleerung. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen wird jedoch empfohlen, diese nicht länger als sechs bis acht Wochen einzusetzen.
- Säuresuppressive Therapien (Protonenpumpenhemmer, H2-Blocker)
Führen bei vielen Betroffenen zu einer Besserung der Symptomatik durch Neutralisierung bzw. Hemmung der Magensäureproduktion.
- Helicobacter-pylori-Eradikationstherapie
- Trizyklische Antidepressiva
Bringen die zuvor genannten Wirkstoffe keinen zufriedenstellenden Erfolg, können trizyklische Antidepressiva helfen, die Lebensqualität zu verbessern.
- Phytotherapeutika
Die Wirkung pflanzlicher Therapeutika (etwa Pfefferminze und Kümmel) ist noch nicht wissenschaftlich bewiesen, neueste Studien deuten aber auf eine positive Wirkung hin.
Unterstützende Maßnahmen
- Ernährung
Eine allgemeingültige Ernährungs- oder Diätempfehlung für Reizmagen-Betroffene gibt es nicht. Vielmehr muss jeder Patient selbst herausfinden, was im guttut und was nicht. Nicht nur die Lebensmittel selbst, sondern auch die Art ihrer Zubereitung kann eine Rolle spielen.
Bei einem Teil der Patienten führen folgende Umstellungen der Ernährungsgewohnheiten zu einer Besserung der Symptome:
- Scharfe, süße, stark gewürzte, sehr kalte oder heiße Speisen meiden
- Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag statt weniger großer
- Bewusst essen ohne Ablenkung, genug Zeit einplanen
- Psychische Belastungen verringern
Dauerhafter körperlicher oder seelischer Stress kann die typischen Reizmagensymptome begünstigen bzw. sogar auslösen.
- Stressvermeidung: Änderung der Lebensgewohnheiten
- Stressabbau: Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder progressive Muskelentspannung, Sport, Einplanen von bewussten Erholungsphasen
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Medizinisches Review:
Dr. Friedrich Anton Weiser
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Julia Wild
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