Behandlung der Osteoporose

Die Therapie der Osteoporose beruht auf mehreren Säulen, die individuell an jeden Patienten angepasst werden.
Kurzfassung:
- Osteoporose bleibt lange Zeit unbemerkt und verursacht keine Schmerzen.
- Osteoporose kann rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
- Die Behandlung einer Osteoporose wird individuell an jeden Patienten angepasst.
- Die Basistherapie besteht aus einer Versorgung mit Kalzium und Vitamin D.
- In schweren Fällen werden Medikamente eingesetzt.
- Physiotherapeutische Maßnahmen sind fixer Bestandteil der Therapie.
- Bei Vorliegen einer sekundären Osteoporose erfolgt zusätzlich die Behandlung der Grunderkrankung.
Basistherapie
Die Basistherapie eines jeden Osteoporosepatienten umfasst eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D. Bei Frauen und Männern ab dem 60. Lebensjahr wird eine tägliche Kalziumaufnahme von 1.000 mg empfohlen, in der Regel kann der Bedarf problemlos über die Nahrung gedeckt werden. Die körpereigene Produktion von Vitamin D ist abhängig von der Sonnenexposition. Da die Aufnahme über die Nahrung für gewöhnlich nur gering ist, kann Vitamin D3 (Cholecalciferol 800 IE täglich) auch in Form von Tropfen oder Tabletten zugeführt werden.
+++ Mehr zum Thema: Vitamin D-Mangel +++
Medikamente
Ab einem T-Score von -3 wird – zusätzlich zur Basistherapie – eine medikamentöse Behandlung eingeleitet. Bei Patienten mit Werten zwischen -2,5 und -3 entscheidet der Einzelfall über eine medikamentöse Therapie.
Zur medikamentösen Therapie stehen unterschiedliche Präparate zur Verfügung: Sie verhindern entweder den weiteren Knochenabbau oder sie unterstützen den Knochenaufbau. Ziel der Therapie ist, das Frakturrisiko zu reduzieren.
• Bisphosphonate
• Denosumab
• Raloxifen
• Strontiumranelat
• Parathormon (Teriparatid)
• Östrogene (sind in Österreich zur Behandlung der Osteoporose nicht zugelassen)
Physiotherapie
Mithilfe der Physiotherapie können Schmerzen vermieden und die Mobilität der Patienten verbessert werden. Ein Training der großen Muskelgruppen an Armen, Beinen, Bauch und Rücken zwei- bis dreimal pro Woche hat besonders positive Effekte auf die Knochenfestigkeit. Gleichzeitig wird das Gleichgewicht verbessert und das Sturzrisiko vermindert.
Schmerztherapie
Bei mäßigen Beschwerden werden nicht-steroidale Antirheumatika, wie z.B. Diclofenac und Ibuprofen, Paracetamol und Metamizol, eingesetzt: Sie führen zu einer raschen Schmerzlinderung und haben zudem eine entzündungshemmende Wirkung. Für den dauerhaften Einsatz sind sie jedoch wegen ihrer Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt nicht geeignet. Bei sehr starken Schmerzen ist auch die kurzfristige Einnahme schwach oder stark wirksamer Opioide möglich.
Behandlung der Grunderkrankung
Bei Vorliegen einer sekundären Osteoporose erfolgt zusätzlich die Behandlung der Grunderkrankung.
+++ Mehr zum Thema: Primäre und sekundäre Osteoporose +++
Allgemeine Maßnahmen
- vermehrte körperliche Aktivität
- Reduktion des Nikotin- und Alkoholkonsums
- normaler BMI
- Kalzium- und Vitamin-D-reiche Ernährung
+++ Mehr zum Thema: Osteoporose vorbeugen +++
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Medizinisches Review:
Dr. Thomas Schwingenschlögl
Redaktionelle Bearbeitung:
Nicole Kolisch
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