Magengeschwür Behandlung

In den meisten Fällen kann ein Magengeschwür konservativ behandelt werden, eine Operation ist nur sehr selten notwendig.
Konservative Therapie
In den meisten Fällen kann ein Magengeschwür konservativ, also mit Medikamenten und Umstellung des Lebensstils, behandelt werden. Dies bedeutet:
- Meiden von Kaffee, Alkohol und Nikotin
- Ggf. schleimhautschädigende Medikamente absetzen
- Einleitung einer hochdosierten Protonenpumpenhemmer (PPI)-Therapie: hemmen die Säureproduktion des Magens
- Wenn H. pylori nachgewiesen wurde: Beginn einer ausreichend langen antibiotischen Therapie (Eradikationstherapie)
Ziel der sogenannten Eradikationstherapie ist die vollständige Beseitigung des Keimes.
Aufgrund der Resistenzentwicklung von H. pylori ändert sich das antibiotische Regime ständig. Derzeit werden als Standardtherapie Amoxicillin, Clarithromycin und Metronidazol gemeinsam mit einem PPI in der Früh und am Abend für 14 Tage eingenommen. Durch Zugabe eines Probiotikums wird der Erfolg noch etwas gesteigert. Im Falle einer Allergie sind Abwandlungen notwendig.
Frühestens vier Wochen nach der letzten Antibiotikaeinnahme sollte der H.-pylori-Status erhoben werden. Bei nicht zufriedenstellender Ersteradikation kann auf ein anderes Antibiotika-Therapieschema gewechselt werden. Ein Kombinationspräparat aus Tetrazyklin und Metronidazol muss derzeit chefärztlich bewilligt werden. Auch kann aus einer Gewebeprobe eine H.-pylori-Kultur, also eine Resistenzbestimmung des Keimes auf Antibiotika wie bei einer Harnkultur, angefertigt und dann zielgerichtet behandelt werden.
In jedem Fall sollte bei einem Magengeschwür endoskopisch nach spätestens zwölf Wochen kontrolliert werden, ob das Geschwür zur Abheilung gebracht wurde.
Operation
Eine Operation ist dank moderner Behandlungsmethoden nur noch extrem selten notwendig. Diese erfolgt bei endoskopisch nicht beherrschbaren Komplikationen (unstillbare Blutung, Perforation), nicht abheilenden Geschwüren oder bei Malignitätsverdacht.
+++ Mehr zum Thema: Magengeschwür +++
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Medizinisches Review:
Dr. Rainer Watzak
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Julia Wild
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