Heilfasten

Als Fasten wird der freiwillige Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für eine begrenzte Zeit bezeichnet. Die tägliche Energieaufnahme durch nährstoffhaltige Getränke darf sich in der Regel zwischen 200 und 500 Kilokalorien bewegen.
Kurzfassung:
- Heilfasten bezeichnet den freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel.
- Das Fasten erfolgt auf begrenzte Zeit.
- Die tägliche Energieaufnahme liegt zwischen 200 und 500 Kilokalorien (kcal).
- Es gibt verschiedene Formen des Heilfastens.
Fasten und Heilfasten
Die Ärztegesellschaft Heilfasten & Ernährung e.V. (ÄGHE) unterscheidet zwei Formen von Fasten:
- Präventives Fasten (Kurzfasten für Gesunde; Dauer: 5–10 Fastentage)
Fasten ist in vielen Kulturen und Religionen seit Tausenden von Jahren gebräuchlich. Im Vordergrund steht dabei aber nicht die Gewichtsreduktion, sondern vielmehr die innere Einkehr und die damit verbundene mentale Neuorientierung. Fasten hat jedoch auch maßgeblichen Einfluss auf den Stoffwechselablauf im Körper: Die Ausscheidungsvorgänge über Darm, Leber, Nieren, Lunge und Haut werden durch den kontrollierten Nahrungsverzicht angeregt.
- Therapeutisches Fasten (Heilfasten; Dauer: mind. 10–21 Tage)
Heilfasten richtet sich an Personen mit einem klar definierten Krankheitsbild und damit verbundenen Therapiezielen. Es muss daher immer von einem Arzt begleitet werden. Fastentherapien finden in der Regel stationär statt, können aber auch ambulant durchgeführt werden.
Eine vom Arzt verordnete Fastenkur erfordert die aktive Mitarbeit des Patienten. Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Fasten ist daher der freie und feste Entschluss des Fastenden. Unfreiwilliges Fasten wäre stressbelastetes Hungern und daher kontraproduktiv für die Gesundung oder den Gesunderhalt.
Wie erfolgt die Fastenkur?
Folgende Regeln sollten beim Heilfasten eingehalten werden:
- Ausreichende kalorienfreie Flüssigkeitszufuhr über Mineralwasser oder Tee (mind. 2,5 Liter pro Tag)
- Aufnahme flüssiger Nahrungsmittel wie Gemüsebrühe, Obst- und Gemüsesäfte und Honig (max. 500 kcal pro Tag)
- Je nach Art der Fastenkur (Fasten nach Buchinger, F.X.-Mayr-Kur, Schrothkur) können noch weitere Nahrungsmittel bzw. entsprechend aufbereitete Schonkost aufgenommen werden.
Bei welchen Erkrankungen wird Heilfasten eingesetzt?
- Stoffwechselerkrankungen
- Chronisch-entzündliche Erkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Chronische Schmerzsyndrome
- Atopische Erkrankungen
- Psychosomatische Störungen
Bei welchen Erkrankungen darf nicht gefastet werden?
- Tumorerkrankungen
- AIDS
- Anorexia nervosa, Untergewicht
- Dekompensierte Hyperthyreose
- Fortgeschrittene zerebrovaskuläre Insuffizienz oder Demenz
- Fortgeschrittene Leber- oder Niereninsuffizienz
- Schwangerschaft und Stillzeit
Bei folgenden Risikoindikationen und Begleiterkrankungen darf die Fastenkur nur in enger Begleitung erfahrener Fastenärzte erfolgen:
- Psychosen
- Suchterkrankungen
- Netzhautablösung
- Diabetes Typ 1
- Fortgeschrittene koronare Herzerkrankung
- Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni
- Bösartige Tumorerkrankungen
Welche (vorübergehenden) Nebenwirkungen können beim Heilfasten auftreten?
Während des Fastens kann es unter Umständen zu körperlichen, aber auch seelischen Beschwerden kommen. Diese sind aber in der Regel vorübergehend und Ausdruck der plötzlichen Änderung der (Ess-)Gewohnheiten. Dennoch ist es ratsam, eine Fastenkur grundsätzlich nur unter fachlicher Anleitung durchzuführen.
Zu diesen Begleiterscheinungen kann es kommen:
- Kreislaufprobleme
- Leichte Unterzuckerung
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Muskelkrämpfe
- Vorübergehende Sehstörungen
Autoren:
Mag. Astrid Leitner
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Julia Wild
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