Fettabsaugung (Liposuktion, Aspirationslipektomie)

Die Fettabsaugung zählt zu den am häufigsten durchgeführten plastisch – ästhetischen Operationen. Sie wird angewendet, um störende und unproportionale Fettablagerungen zu entfernen.
Eine Fettabsaugung kann grundsätzlich an jeder Körperregion durchgeführt werden. Die am häufigsten betroffenen Stellen für einen solchen Eingriff sind:
- Bauch
- Po
- Taille
- Oberschenkel
- Rücken
- Hals (Doppelkinn)
Diäten und Sport führen zwar zu einer Verringerung des Fettanteils, haben aber keinen Einfluss auf die proportionale Verteilung der genetisch angelegten Stammfettzellen. Eine Fettabsaugung kann hier helfen, die Form und Silhouette bestimmter Körperregionen zu modellieren. Sie ist jedoch kein Verfahren, um allgemeines Übergewicht zu beheben.
Die Fettabsaugung wird auch als Therapie des Lipödems eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine erblich bedingte Erkrankung, die mit einer überproportionalen Vermehrung von Fettgewebe vorwiegend an den unteren aber auch an den oberen Extremitäten einhergeht, wobei der Körperstamm meist schlank ist.
Die Erkrankung tritt fast ausschließlich bei Frauen auf. Kombinationen mit anderen Erkrankungen wie Lymphödem und krankhaftem Übergewicht sind möglich.
Operationsziele

Eine Fettabsaugung dient der gezielten Entfernung und Verkleinerung von örtlich begrenzten Fettgewebsdepots. Ziel ist eine harmonische Körperkontur am Rumpf und den Extremitäten. Die Obergrenze der absaugbaren Fettmenge liegt je nach Körperbau bei rund fünf Litern.
Obwohl ein großer Teil der Fettschicht reduziert werden kann, muss ein individueller Rest bleiben, um Unregelmäßigkeiten zu vermeiden. Das Bindegewebe, Nerven und Blutgefäße werden in der Regel durch den Absaugvorgang nicht zerstört.
Bei einer allgemeinen Gewichtszunahme können sich die verbliebenen Fettzellen vergrößern, dadurch kann die Fettschicht wieder an Dicke zunehmen, der Fettzuwachs erfolgt jedoch gleichmäßig verteilt über ganzen Körper und nicht nur an den „Problemzonen“. Ziel sollte es natürlich sein, nach einer Fettabsaugung das Gewicht zu „halten“.
++ Mehr zum Thema: Was tun vor und nach einer Fettabsaugung? ++
Durchführung der Fettabsaugung
Eine Fettabsaugung kann je nach Fettmenge und Anzahl der Regionen stationär, tagesklinisch oder ambulant durchgeführt werden und erfolgt in Lokalanästhesie bzw. Tumeszenz-Anästhesie mit oder ohne Sedierung (Dämmerschlaf) oder in Allgemeinnarkose.

Wet-Technik
Als Methode der ersten Wahl ist die Wet - Technik (Tumeszenz-Technik) anzusehen. Über kleine Einschnitte in die Haut wird zuerst ein flüssiges Gemisch aus Kochsalzlösung, einem Betäubungsmittel und Adrenalin großflächig im Fettgewebe verteilt.
Der Zusatz von Adrenalin bewirkt eine Verengung der kleinen Blutgefäße, wodurch der Blutverlust während des Eingriffes stark vermindert wird. Anschließend wird das Fettgewebe schonend mit einer dünnen Absaugkanüle abgesaugt. Die operativen Zugänge werden dann mit feinen Nähten verschlossen und die Wunden mit sterilen Verbänden bedeckt.
Verflüssigung
Es gibt auch spezielle Methoden, bei denen das Fettgewebe vor dem Absaugen durch Laser, Ultraschall oder Strom verflüssigt wird und dann nicht Fett sondern eine ölige Flüssigkeit abgesaugt wird.
Gibt es Alternativen zur Fettabsaugung?
Eine Fettabsaugung ist die einzige Möglichkeit größere Fettmengen gezielt an bestimmten Körperstellen zu entfernen und eine Formung am gesamten Körper durchzuführen. In den letzten Jahren sind viele Geräte auf den Markt gekommen, die durch äußere Einwirkung auf das Fettgewebe (Ultraschall, Kälte etc.) in begrenztem Ausmaß zu einer Fettreduktion führen können.
Durch die speziellen Aufsätze sind diese Geräte meist nur an bestimmten Körperregionen anwendbar, außerdem fehlen derzeit die Langzeiterfahrungen mit diesen Therapieformen.
Autoren:
Prim. Dr. Johann Umschaden, Univ.-Doz. Dr. Helmut Hoflehner
Redaktionelle Bearbeitung:
Mag. Astrid Leitner
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