Die blaue Pille und ihre Nachahmer

Das Patent der Potenzpille Viagra des US-Pharmakonzern Pfizer ist nach 15 Jahren abgelaufen. Zahlreiche Firmen haben bereits Generika auf den Markt geworfen.
Vor 15 Jahren kam die blaue Pille auf den Markt, wobei diese für den Verbraucher eine teure Angelegenheit war und ist. So kostet eine Tablette mit 50 Milligramm rund 10 Euro.
Für Pfizer ist Viagra ein Milliardengeschäft: Allein im Vorjahr setzte der US-Pharmakonzern mit dem Mittel insgesamt 2,1 Milliarden Dollar (1,63 Mrd. Euro) um. Das Auslaufen des Patents bedeutet, dass auch andere Hersteller Produkte mit ähnlicher oder gleicher Wirkung auf den Markt bringen dürfen.
Für den Verbraucher wird es zukünftig auch günstigere Präparate zu kaufen geben. Generika-Firmen haben sich dies zum Geschäftsmodell gemacht: Diese warten bis der Patentschutz eines Medikaments ausläuft und bieten anschließend Kopien des Ursprungsprodukts an.
Die Generika-Firmen können die Nachahmer-Produkte günstiger anbieten, da die teilweise enormen Entwicklungskosten für die Medikamente entfallen.
Im Falle der Potenzpille hat das Auslaufen des Patents besondere Vorteile für den Verbraucher: Die Kassen erstatten die Kosten der Medikamente nicht, da diese als Life-Style-Produkt eingestuft werden.
Laut dem deutschen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sollen 28 Hersteller eine Zulassung bekommen haben. Auch der US-Pharmakonzern Pfizer, der das ursprüngliche Produkt mit dem Wirkstoff Sildenafil auf den Markt brachte, hat bereits ein Generika entwickelt. Dieses kostet nur ein Viertel des Originalprodukts.
In Österreich hat die Pharmafirma Gerot Lannach ein „Austro-Viagra“ auf den Markt gebracht. Das Unternehmen wird von Martin Bartenstein, ehemals Wirtschaftsminister, und seiner Frau geleitet.
Produkte, die den Wirkstoff Sildenafil enthalten, sind in Österreich, Deutschland und der Schweiz verschreibungspflichtig.
Autoren:
Helga Quirgst, MSc
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