Bisphosphonate
Bisphosphonate hemmen die Funktion von Osteoklasten und wirken so dem Abbau von Knochen entgegen. Osteoklasten sind Zellen, die bei den ständigen Umbauprozessen im Knochen die Aufgabe des Abbaus haben.
Die Medikamente erhöhen nachweislich die Knochendichte. Sie können in Tablettenform, mit einer Spritze oder mittels Infusion verabreicht werden.
Bisphosphonate werden bei Osteoporose bei Männern sowie bei Frauen nach der Menopause (postmenopausale Osteoporose) eingesetzt, wenn die Gabe von Vitamin D und Kalzium nicht ausreicht, um den Knochen stabil zu halten. Auch wenn unter der Therapie mit Glukokortikoiden (z.B. Kortison) eine Osteoporose als Nebenwirkung auftritt (Glukokortikoid-induzierte Osteoporose), werden Bisphosphonate verabreicht.
Bisphosphonate in Tablettenform
Zur oralen Einnahme stehen derzeit die zwei Substanzen Alendronsäure und Risedronsäure zur Verfügung. Je nach Dosierung und Substanz gibt es Tabletten, die täglich oder einmal wöchentlich eingenommen werden.
Bisphosphonat-Spritzen und –Infusionen (intravenöse Therapie)
Zur intravenösen Therapie stehen die Bisphosphonate Zoledronat und Ibandronat zur Verfügung.
- Zoledronat wird durch eine 15-minütige Kurzinfusion einmal pro Jahr verabreicht.
- Ibandronat wird alle drei Monate in eine Vene injiziert.
Dauer der Behandlung
Die Einnahme von Bisphosphonaten ist bei der unkomplizierten Osteoporose (z.B. keine Knochenbrüche unter der Therapie) und bei geringem Sturzrisiko auf drei bis fünf Jahre beschränkt.
Bei hohem Risiko für osteoporosebedingte Brüche entscheidet ein Facharzt über das weitere therapeutische Vorgehen.
Nebenwirkungen der Bisphosphonate
Als unerwünschte Nebenwirkungen treten bei Bisphosphonaten, die in Tablettenform eingenommen werden, in erster Linie Reizungen der Schleimhaut der Speiseröhre auf, die sich in Form von Sodbrennen, saurem Aufstoßen, Magenschmerzen und Übelkeit bemerkbar machen können. Durch die richtige Einnahme der Medikamente lassen sich diese Probleme allerdings oft in den Griff bekommen. Die Tablette wird nach dem Aufstehen mit einem Glas Wasser eingenommen. Danach muss man mindestens 30 Minuten sitzen oder stehen, damit die Speiseröhre nicht zu lange in Kontakt mit dem Bisphosphonat kommt. Zusätzlich darf man in dieser Zeit weder andere Medikamente noch Nahrung oder Flüssigkeiten zu sich nehmen.
Andere mögliche Nebenwirkungen sind u. a. je nach Wirkstoff grippeähnliche Symptome und entzündliche Augenerkrankungen oder Knochenschmerzen. Das Auftreten von Knochennekrosen des Kiefers (Schädigung des Kieferknochens) unter Bisphosphonattherapie ist eine seltene Komplikation.
++ Mehr zum Thema: Behandlung von Osteoporose ++
Autoren:
Ulrich Kraft, Thomas Auinger
Medizinisches Review:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Ludwig Erlacher
Redaktionelle Bearbeitung:
Dr. med. Lisa Demel, Ulrike Keller