Behandlung bei Nahrungsmittelunverträglichkeit

Die Behandlung einer Nahrungsmittelunverträglichkeit richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Ziel ist es, jene Ernährungsform zu finden, bei der die Beschwerden reduziert werden und die Lebensqualität verbessert wird.
Unverträglichkeiten gegen bestimmte Nahrungsmittel sind für die Betroffenen zwar unangenehm, können aber üblicherweise durch eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten gut behandelt werden. Die Therapie richtet sich dabei immer nach dem jeweiligen Auslöser der Beschwerden sowie der persönlichen Toleranzgrenze.
Ermittlung der persönlichen Toleranzschwelle
Wie viel des jeweils unverträglichen Nahrungsmittels verzehrt werden kann, ohne Beschwerden auszulösen, variiert stark. Um herauszufinden, wo die individuelle Toleranzschwelle liegt, wird der verursachende Nahrungsmittelbestandteil so lange gemieden, bis alle Symptome abklingen und sich die Darmflora vollständig erholt hat. Im nächsten Schritt werden einzelne Nahrungsmittel in ansteigender Dosis wieder zugeführt und deren Verträglichkeit getestet. Mit der Zeit können immer mehr Produkte dazukommen. So kann individuell festgestellt werden, welche Nahrungsmittel in welcher Menge vertragen werden. Letztendlich geht es darum, nur jene Lebensmittel zu essen, die keine Probleme bereiten.
Diätberatung
Eine ausführliche Diätberatung ist hilfreich und wichtig, um zu erfahren, welche Lebensmittel bei Unverträglichkeit zu Problemen führen können. Zudem sollte eine Diät oder eine Ernährungsumstellung nur unter fachlicher Anleitung und niemals im Selbstversuch durchgeführt werden.
Medikamentöse Behandlung
In manchen Fällen ist es nicht möglich, das die Beschwerden verursachende Lebensmittel einzuschränken oder wegzulassen. Auf Reisen oder bei Essenseinladungen können in der Apotheke erhältliche Präparate helfen, die Beschwerden zu lindern.
Aufbau der Darmflora
Die Zusammensetzung der Darmflora beeinflusst ebenfalls die individuelle Reaktion auf laktose- bzw. fruktosehaltige Nahrungsmittel. Durch die Einnahme sogenannter Probiotika –Nahrungsergänzungsmittel, die lebende Mikroorganismen enthalten –kann die Darmflora bis zu einem gewissen Grad verändert werden. Dies kann deutliche Verbesserungen der Beschwerden bringen.
+++ Mehr zum Thema: Laktoseintoleranz +++
Unterstützung der Darmbeweglichkeit
Auch die Darmbeweglichkeit kann das Beschwerdebild beeinflussen. Übermäßige Darmbewegungen werden von den Betroffenen oft als Krämpfe wahrgenommen. Hier helfen Medikamente, die die Beweglichkeit des Darms reduzieren. Bei einem Mangel an Darmaktivität und damit einhergehender Darmträgheit helfen sogenannte Prokinetika. Sie fördern die Darmbeweglichkeit und wirken zudem gegen Übelkeit.
+++ Mehr zum Thema: Histaminintoleranz +++
Autoren:
Dr.med. Kerstin Lehermayr, Dr. med. Stefanie Sperlich, Mag. Astrid Leitner
Medizinisches Review:
Univ. Prof. Dr. Reinhart Jarisch
Redaktionelle Bearbeitung:
Elisabeth Mondl, Dr. med. Christian Maté, Mag. Julia Wild
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