Häufige Fragen zu Kreislaufproblemen

Von , Medizinredakteurin
und , Arzt
Mag. Astrid Leitner

Astrid Leitner studierte in Wien Tiermedizin. Nach zehn Jahren in der veterinärmedizinischen Praxis und der Geburt ihrer Tochter wechselte sie – mehr zufällig – zum Medizinjournalismus. Schnell war klar: Das Interesse an medizinischen Themen und die Liebe zum Schreiben ergeben für sie die perfekte Kombination. Astrid Leitner lebt mit Tochter, Hund und Katze in Wien und Oberösterreich.

Florian Tiefenböck

Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.

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Wie lange hat man Kreislaufprobleme nach einer Vollnarkose?

Kreislaufprobleme nach einer Vollnarkose können von Person zu Person unterschiedlich lange anhalten. Das hängt unter anderem von der gesundheitlichen Verfassung der untersuchten Person, der Art und Dauer der Operation und der Reaktion auf das Narkosemittel ab. In der Regel klingen die Beschwerden innerhalb von 24 bis 48 Stunden ab. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn die Kreislaufprobleme anhalten.

Was kann der Grund für Kreislaufprobleme sein?

Kreislaufprobleme können durch verschiedene Gründe auftreten. Dazu gehören nicht genug Flüssigkeit, ein niedriger Blutdruck, Herzerkrankungen und Krankheiten, die den Stoffwechsel oder das Nervensystem betreffen. Manchmal stören Medikamente oder hormonelle Veränderungen den Kreislauf. Auch Stress, Bewegungs- und Schlafmangel, eine lange Nüchternzeit oder eine überreiche Mahlzeit wirken sich auf den Kreislauf aus. Vielen Menschen haben kurzzeitige Kreislaufprobleme, wenn sie sehr schnell aufstehen, etwa am Morgen aus dem Bett. Wenn Sie langanhaltende oder starke Kreislaufprobleme haben, suchen Sie frühzeitig einen Arzt auf. Haben Sie neben Kreislaufproblemen weitere Beschwerden wie Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder sehr hohes Fieber, sollten Sie umgehend medizinische Hilfe holen.

Was soll man bei Kreislaufproblemen essen?

Bei Kreislaufproblemen ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Eiweiss ratsam. Salzige Snacks können den Blutdruck kurzfristig erhöhen, sollten aber nur in Massen verzehrt werden. Achten Sie darauf, über den Tag verteilt genug zu essen und zu trinken. Vermeiden Sie Alkohol, Koffein und stark zuckerhaltige Speisen, da sie den Kreislauf belasten.

Wie äussern sich Kreislaufprobleme?

Kreislaufprobleme äussern sich zum Beispiel durch Schwindel, Müdigkeit, kalte Hände und Füsse, Schwitzen oder ein Ohnmachtsgefühl. Womöglich klopft das Herz sehr stark, schnell oder unregelmässig. In schweren Fällen können Atemnot, Brustschmerzen, Bewusstlosigkeit oder Verwirrtheit auftreten. Rufen Sie bei diesen Symptomen umgehend den Rettungsdienst.

Was hilft schnell bei Kreislaufproblemen?

Bei Kreislaufproblemen sollten Sie sich hinlegen, die Beine hochlegen, ausreichend Wasser trinken und eine zuckerhaltige Kleinigkeit essen. Bei leichten Beschwerden können Bewegung an der frischen Luft und leicht gesalzene Snacks helfen. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie häufige oder anhaltende Kreislaufprobleme haben oder weitere Beschwerden hinzukommen.

Welche Hausmittel helfen bei Kreislaufprobleme?

Bei Kreislaufproblemen können unterschiedliche Hausmittel helfen. Lagern Sie bei akuten Problemen die Beine hoch, das unterstützt den Blutfluss zurück zum Herzen. Alternativ können Sie es mit der 'Wadenpumpe' den Kreislauf anregen: Bewegen Sie Ihre Füsse auf und ab, damit sich die Wadenmuskeln anspannen und den Blutfluss unterstützen. Manchen hilft kaltes Wasser oder ein kühler Waschlappen auf der Stirn. Trinken Sie ausserdem ausreichend Wasser oder ungesüssten Tee, um den Blutdruck zu stabilisieren. Leichte körperliche Aktivitäten wie spazieren gehen, Dehnübungen oder Entspannungsübungen sind mitunter ebenfalls hilfreich. Suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf, wenn die Beschwerden anhalten.

Was hilft bei Kreislaufproblemen im Sommer?

Viele Kreislaufprobleme im Sommer können Sie vermeiden, indem Sie ausreichend trinken und so den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen ausgleichen. Essen Sie leicht und ausgewogen und bewegen Sie sich regelmässig, aber vermeiden Sie starke körperliche Anstrengung in der Hitze. Schützen Sie sich vor direkter Sonneneinstrahlung und tragen Sie lockere, helle Kleidung. Achten Sie auch auf regelmässige Pausen in kühlen Räumen oder im Schatten. Kalte Fussbäder, Ruhezeiten und ausreichend Schlaf verschaffen ebenfalls Linderung. Treten dennoch Kreislaufprobleme auf oder halten Sie an, suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Welche Medikamente helfen bei Kreislaufproblemen?

Welche Medikamente gegen Kreislaufprobleme helfen, hängt von deren Ursache ab. Bei leichten Kreislaufbeschwerden helfen manchen Menschen pflanzliche Arzneimittel, die zum Beispiel Weissdornextrakte enthalten. Bei niedrigem Blutdruck verschreibt der Arzt gegebenenfalls Fludrocortison oder Midodrin. Bei hohem Blutdruck oder Herzschwäche sind Betablocker, ACE-Hemmer und Entwässerungsmittel (Diuretika) üblich. Verursacht ein gestörter Herzrhythmus Kreislaufprobleme, können sogenannte Antiarrhythmika wie Kalziumkanalblocker oder Digoxin helfen. Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihren Ärzten. Sie werden geeignete Massnahmen mit Ihnen besprechen und nötige Medikamente verordnen.

Welche Vitamine bei Kreislaufproblemen?

Bei Kreislaufproblemen können die Vitamine B1, B6, B12, C und D hilfreich sein. Vitamin B12 unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen für den Sauerstofftransport. Vitamin C stärkt die Blutgefässe und fördert die Eisenaufnahme. Vitamin D wiederum trägt zur Muskel- und Knochengesundheit bei und kräftigt das Immunsystem. Sprechen Sie vor der Einnahme von Vitaminpräparaten mit Ihrem Arzt oder lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten.

Welcher Tee bei Kreislaufproblemen?

Tee aus Weissdornblättern mit Blüten, Rosmarin und Lavendelblüten können bei Kreislaufproblemen helfen. Darauf weist die jahrzehntelange Anwendung dieser Heilpflanzen hin. Manche Menschen schwören auf grünen Tee, der durch das enthaltene Koffein die Herzfrequenz steigern und den Blutfluss verbessern kann. Herz-Kreislauf-Erkrankte sollten hier aber vorsichtig sein und vorher einen Arzt oder eine Ärztin befragen. Bei durch Stress oder Angst verursachten Kreislaufproblemen kann Kamillentee hilfreich sein.

Wie lange halten Kreislaufprobleme an?

Wie lange Kreislaufprobleme anhalten, hängt von ihrer Ursache ab. Die Dauer kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden oder Tagen reichen. Bei chronischen Erkrankungen können sie länger andauern oder immer wieder auftreten. Suchen Sie bei anhaltenden oder häufig wiederkehrenden Kreislaufproblemen einen Arzt oder eine Ärztin auf.

Warum schwitzt man bei Kreislaufproblemen?

Dass man bei Kreislaufproblemen schwitzt, hat je nach Ursache unterschiedliche Gründe: Bei Hitze (auch in Form von Fieber) beispielsweise erhöht sich der Blutfluss und die Hautdurchblutung. Man schwitzt vermehrt und der Körper leitet Wärme ab. Setzt der Körper Stresshormone frei, regt das ebenfalls das Schwitzen an. Hier reagiert der Körper auf eine beeinträchtigte Sauerstoffversorgung der Zellen. Er versucht, mehr Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen zu transportieren. Das Nervensystem sendet hier Signale zu den Schweissdrüsen und aktiviert sie.

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autoren:
Astrid Leitner
Mag.  Astrid Leitner

Astrid Leitner studierte in Wien Tiermedizin. Nach zehn Jahren in der veterinärmedizinischen Praxis und der Geburt ihrer Tochter wechselte sie – mehr zufällig – zum Medizinjournalismus. Schnell war klar: Das Interesse an medizinischen Themen und die Liebe zum Schreiben ergeben für sie die perfekte Kombination. Astrid Leitner lebt mit Tochter, Hund und Katze in Wien und Oberösterreich.

Florian Tiefenböck hat Humanmedizin an der LMU München studiert. Im März 2014 stieß er als Student zu NetDoktor und unterstützt die Redaktion seither mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach Erhalt der ärztlichen Approbation und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin am Uniklinikum Augsburg ist er seit Dezember 2019 festes Mitglied des NetDoktor-Teams und sichert unter anderem die medizinische Qualität der NetDoktor-Tools.

Quellen:
  • Herold, G.: Innere Medizin, Selbstverlag, 2021
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin: Akuter Schwindel in der Hausarztpraxis, Stand: Verlängerung im Juli 2019, derzeit in Überarbeitung, unter: register.awmf.org (Abrufdatum: 15.09.2023)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: Synkopen, unter: www.dgn.org (Abrufdatum: 10.06.2021)
  • Slavich, M. et al.: Hyperhidrosis: the neglected sign in heart failure patients, in: Am J Cardiovasc Dis. 2021; 11(5): 635–641; PMID: 34849296
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