Fersenschmerzen

Von , Medizinredakteurin und Biologin
und , Medizinjournalistin
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Sabine Schrör

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

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Fersenschmerzen (mediz.: Tarsalgie) können unterschiedliche Ursachen haben. So bekommen zum Beispiel viele Läufer Schmerzen in der Ferse infolge von Überlastung. Auch knöcherne Auswüchse (Fersensporn), Knochenbrüche und rheumatische Erkrankungen können Fersenschmerzen auslösen. Lesen Sie hier alles Wichtige über mögliche Ursachen und Behandlungen von Fersenschmerzen und lernen Sie Tipps und Übungen kennen, mit denen Sie Fersenschmerzen in den Griff bekommen.

Fersenschmerzen

Kurzübersicht

  • Ursachen: Sehnenplattenentzündung der Fusssohle (Plantare Fasziitis oder Plantarfasziitis), Fersensporn, krankhafte Veränderungen der Achillessehne, Schleimbeutelentzündung, Knochenbruch, Morbus Bechterew, S1-Syndrom, Tarsaltunnelsyndrom, angeborene Verschmelzung von Fersen- und Kahnbein
  • Wann zum Arzt? Wenn die Fersenschmerzen länger anhalten, unter Belastung zunehmen, das Gehen einschränken oder von weiteren Beschwerden wie einer Gelenkschwellung begleitet werden.
  • Diagnose: Arzt-Patient-Gespräch (Anamnese), körperliche Untersuchung, Röntgen (z.B. bei Verdacht auf Knochenbruch), Kernspintomografie (z.B. bei Verdacht auf Veränderungen der Achillessehne), Elektromyografie und Elektroneurografie (bei Verdacht auf Tarsaltunnelsyndrom).
  • Behandlung: je nach Ursache z.B. bei Fersensporn spezielle Schuheinlagen, Schmerzmittel, physikalische Therapie und ggf. Operation. Liegt keine Grunderkrankung vor: Tipps und Übungen gegen Fersenschmerzen.
  • Tipps und Übungen: Übergewicht vermeiden, Fehlstellungen der Füsse korrigieren lassen, übermässiges Sitzen vermeiden, auf enge Schuhe verzichten, vor dem Sport aufwärmen, massvoll trainieren, bei akuten Schmerzen (z.B. beim Laufen) Fuss hochlagern, kühlen und schonen.

Fersenschmerzen: Ursachen

Fersenschmerzen können auf verschiedensten Ursachen beruhen. Hier erfahren Sie, welches die wichtigsten sind.

Sehnenplattenentzündung der Fusssohle (Plantare Fasziitis oder Plantarfasziitis)

Die Plantare Fasziitis ist eine verschleissbedingte (degenerative) Erkrankung des Sehnenplattenansatzes am Fersenhöcker (Fersenbeinhöcker). Die Sehnenplatte verbindet den Fersenhöcker mit dem Fussballen, gemeinsam bilden sie das Fusslängsgewölbe. Bei einer Plantarfasziitis kommt es zu Druckschmerzen in der Ferse.

Diese Druckschmerzen treten anfangs nur auf, wenn der Fuss belastet wird, also beim Auftreten. Später kann es aber auch morgens nach dem Aufstehen und in Ruhe zu Fersenschmerzen hinten am Fuss kommen. Die Schmerzen werden manchmal so stark werden, dass die Betroffenen nicht mehr laufen können. Typisch für diese Fersenschmerzen ist ausserdem, dass sie am Tag, nachdem die Ferse belastet wurde, zunehmen.

Hinter Fersenschmerzen infolge einer plantaren Fasziitis steckt meist eine sportliche Belastung, beispielweise durch Laufen oder Springen. Die Erkrankung kann aber auch altersbedingt infolge von natürlicher Abnutzung auftreten.

Fersensporn

Schmerzen in der Ferse können auch auf einen Fersensporn hinweisen. Das ist ein dornartiger Knochenauswuchs am Fersenbein, der jedoch nicht zwangsläufig schmerzt.

Je nach Lage unterscheiden Mediziner zwischen dem unteren (plantaren) und dem oberen (hinteren) Fersensporn.

Der untere (plantare) Fersensporn (Kalkaneussporn) entsteht an der Unterseite des Fersenhöckers, wo die kurzen Fussmuskeln und die Sehnenplatte der Fusssohle beginnen. Er löst heftige Druckschmerzen am mittleren unteren Ende des Fersenbeins aus. Wird der Fuss belastet, kommen stechende Schmerzen an der Fusssohle dazu. Im Extremfall können die Betroffenen nur noch mit dem Vorfuss auftreten.

Der obere (hintere) Fersensporn (Haglund-Exostose, Haglund-Ferse) tritt seltener auf. Er entwickelt sich am Ansatz der Achillessehne. Die Betroffenen spüren Druck und Schmerzen, wenn sie in festen Schuhen gehen oder stehen. Ausserdem kann der Achillessehnenansatz schmerzen.

Ein Fersensporn kann auch zusammen mit einer Sehnenplattenentzündung der Fusssohle (Plantarfasziitis) auftreten.

Krankhafte Veränderungen der Achillessehne

Schmerzt der obere Fersenbereich, stecken oft krankhafte Veränderungen der Achillessehne dahinter. Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie verbindet den Wadenmuskel mit dem Fersenbein. Ist der Achillessehnenansatz am Fersenbein verkalkt, kann es zu einer lokalen Schwellung mit Druckschmerzen kommen. Diese Beschwerden können auch auftreten, wenn der Achillessehnenansatz überlastet oder entzündet ist.

Schleimbeutelentzündung

Im Bereich von Achillessehnenansatz und Fersenbein liegen zwei Schleimbeutel. Wenn sie sich entzünden, kommt es oft zu Fersenschmerzen.

Einer der Schleimbeutel ist zwischen Achillessehne und Fersenbein (Bursa subachillaea) angesiedelt. Er kann sich zum Beispiel durch einen oberen Fersensporn, durch Überlastung oder durch bestimmte Erkrankungen wie Gicht entzünden.

Der zweite Schleimbeutel (Bursa postachillaea) befindet sich zwischen Achillessehne und Haut. Er kann entzündlich reagieren, wenn man schlecht sitzende, drückende oder reibende Schuhe trägt.

Knochenbruch

Auch ein Knochenbruch im Bereich der Ferse, zum Beispiel ein Fersenbeinbruch, kann Fersenschmerzen nach sich ziehen. Meist entsteht ein Knochenbruch durch einen Unfall. Es gibt aber auch sogenannte Ermüdungsbrüche (Stressfrakturen). Sie können an stark belasteten Knochen auftreten, zum Beispiel bei Profi-Läufern. Besonders häufig sind Schienbein, Mittelfuss und Ferse betroffen. In letzterem Fall resultieren Fersenschmerzen.

Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)

Morbus Bechterew ist eine chronisch-entzündliche, rheumatische Erkrankung. Sie kann dazu führen, dass die Wirbelsäule zunehmend verknöchert und versteift. Auch andere Gelenke und Organe können betroffen sein.

Häufige Symptome von Morbus Bechterew sind zum Beispiel Gelenkentzündungen, morgensteife Gelenke und wechselseitige Gesässschmerzen. Dabei ist die Lendenwirbelsäule oft nur eingeschränkt beweglich, und die Schmerzen strahlen bis in die Oberschenkel, nicht selten sogar bis in die Fersen aus.

S1-Syndrom

Hinter Fersenschmerzen kann sich ein eingeklemmter Nerv im Bereich der Wirbelsäule verbergen. Beim sogenannten S1-Syndrom ist die Nervenwurzel eingeengt, die am ersten Kreuzbeinwirbel aus dem Rückenmark austritt. Grund für die Einengung kann zum Beispiel ein lokaler Bandscheibenvorfall sein. Die Folge sind einseitige Schmerzen, die sich über das Gesäss und die Rückseite von Ober- und Unterschenkel erstrecken und über die Ferse bis zum Aussenrand des Fusses (einschliesslich der Zehen drei bis fünf) ausstrahlen.

Tarsaltunnelsyndrom

Hierbei ist ebenfalls ein Nerv eingeklemmt, und zwar der Schienbeinnerv im Tarsalkanal. Das ist eine Art Tunnel, gebildet von Sprungbein, Fersenbein und Innenknöchel sowie einer bandähnlichen Struktur als „Dach“. Zu den Symptomen des Tarsaltunnelsyndroms zählen Kribbeln, Brennen und Missempfindungen an der gesamten Fusssohle, an den Beugesehnen der Zehen oder aber nur an der Ferse. Die Fersenschmerzen können bis in die Wade ausstrahlen. Ausserdem kommt es zu einem intensiven Druckschmerz hinter dem Innenknöchel.

Ein weiteres Anzeichen für das Tarsaltunnelsyndrom: Die Fusssohle sondert deutlich weniger Schweiss als normalerweise ab.

Verschmelzung von Fersen- und Kahnbein (Coalitio calcaneonaviculare)

Bei einer angeborenen Verschmelzung von Fersen- und Kahnbein sind das untere Sprunggelenk und das Chopart-Gelenk (Fusswurzel-Gelenk) nur eingeschränkt beweglich. Zu ersten Beschwerden kommt es meist im Schulalter: Längeres Stehen und Gehen führen zu chronischen Fussschmerzen (inkl. Fersenschmerzen). Ausserdem fühlen sich die Fussgelenke bei Bewegung steif an.

Fersenschmerzen: Tipps und Übungen

Sie leiden bereits unter Fersenschmerzen oder möchten Fersenschmerzen effektiv vorbeugen? Dann können Ihnen folgende Tipps und Übungen helfen.

Wenn Sie bereits seit längerer Zeit Fersenschmerzen haben, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen (Hausarzt oder Orthopäde), um die Ursachen für Ihre Beschwerden abklären zu lassen. Die genanntenTipps und Übungen können Sie dann ergänzend zur medizinischen Behandlung durch den Arzt durchführen.

Tipps gegen Fersenschmerzen

Wenn Sie die folgenden Tipps beachten, können Sie Fersenschmerzen oft wirksam lindern und vorbeugen:

  • Übergewicht vermeiden: Jedes überschüssige Kilo belastet die Füsse und begünstigt Fersensporn und andere Fussprobleme. Achten Sie also auf ein gesundes Körpergewicht. Falls Sie übergewichtig sind, sollten Sie versuchen abzunehmen.
  • Fehlstellungen der Füsse korrigieren lassen: Fehlstellungen wie ein Senkfuss können einen Fersensporn verursachen und damit Fersenschmerzen auslösen. Deshalb sollten Sie Fehlstellungen der Füsse behandeln lassen.
  • übermässiges Sitzen vermeiden
  • auf enge Schuhe verzichten
  • vor dem Sport aufwärmen: Wärmen Sie Ihre Muskeln, Sehnen und Bänder auf, bevor Sie Sport treiben. Sonst kann unter anderem die Achillessehne schnell überlastet werden. Entzündungen mit Fersenschmerzen sind dann oft die Folge.
  • massvoll trainieren: Übertreiben Sie es nicht mit dem Training. So lassen sich schmerzhafte Ermüdungsbrüche, zum Beispiel an der Ferse, vermeiden.
  • Erste Hilfe-Massnahmen anwenden: Bei akuten Fersenschmerzen sollten Sie den betroffenen Fuss hoch lagern, kühlen und schonen.

Grundsätzlich sollten Sie Fersenschmerzen immer ernst nehmen. Verzichten Sie bei Fersenschmerzen auf Sport bzw. brechen Sie das Training ab. Gegen die akuten Schmerzen hilft es, den betroffenen Fuss hoch zu lagern, zu kühlen und zu schonen.

Übungen gegen Fersenschmerzen

Experten empfehlen regelmässiges Wadentraining, um Fersenschmerzen vorzubeugen bzw. akute Beschwerden zu lindern. Dazu können Sie zum Beispiel täglich folgende Dehnungsübungen machen:

Übung 1 gegen Fersenschmerzen

Stellen Sie sich in etwas Abstand vor eine Wand und lehnen Sie sich mit den Handflächen dagegen (Arme annähernd durchgestreckt). Das Bein mit den Fersenschmerzen etwas weiter nach hinten stellen, sodass das Knie durchgestreckt wird, die Fusssohle aber am Boden bleibt. Das andere Bein bleibt vorn mit leicht gebeugtem Knie. Wichtig ist, dass die Zehen beider Füsse zur Wand zeigen. Nun lehnen Sie sich etwas nach vorn (also Ellbogen abwinkeln), um die Dehnung der Wade und des Fussgewölbes im betroffenen (hinteren) Bein zu verstärken. Achten Sie dabei darauf, mit der ganzen Fusssohle am Boden zu bleiben (nicht die Ferse anheben!). Halten Sie diese Position für etwa 10 Sekunden. Dann stemmen Sie sich wieder in eine aufrechte Haltung zurück. Wiederholen Sie die Übung 20 Mal.

Übung 2 gegen Fersenschmerzen

Stellen Sie sich mit den Fussballen rückwärts auf eine Treppenstufe und halten Sie sich mit einer Hand am Geländer fest. Nun drücken Sie die Fersen langsam so weit es geht nach unten. Halten Sie die Position 10 Sekunden lang und wiederholen Sie die Übung 20 Mal.

Die beiden Übungen sind auch gut geeignet für Ihr Aufwärmprogramm vor dem Sport.

Fersenschmerzen: Beschreibung und Formen

Fersenschmerzen sind in Ruhe oder bei Belastung auftretende Schmerzen in der Ferse. Die Betroffenen spüren die Schmerzen meist beim Auftreten hinten am Fuss.

Je nachdem, wo die Schmerzen genau lokalisiert sind, unterscheidet man:

  • unterer oder plantarer Fersenschmerz: Das sind Schmerzen unter der Ferse. Sie werden häufig von einer Entzündung der Sehnenplatte (Plantarfasziitis) oder einem unteren Fersensporn verursacht.
  • oberer oder dorsaler Fersenschmerz: Hier schmerzt der Achillessehnenansatz. Diese Fersenschmerzen treten meistens auf, wenn die Ansatzstelle der Achillessehne überlastet oder entzündet ist oder ein oberer Fersensporn vorliegt.

Fersenschmerzen: Wann müssen Sie zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist angezeigt bei:

  • länger anhaltenden Fersenschmerzen
  • Fersenschmerzen, die unter Belastung zunehmen
  • Fersenschmerzen, die das Gehen einschränken
  • Fersenschmerzen, die von weiteren Beschwerden begleitet werden, zum Beispiel von einer Gelenkschwellung

Fersenschmerzen: Was macht der Arzt?

Der Arzt erhebt zunächst Ihre Krankengeschichte (Anamnese). Dazu wird er Sie ausführlich zu Ihren Fersenschmerzen befragen. Wichtig ist zum Beispiel, wie lange die Ferse schon schmerzt, wo genau es weh tut und ob Sie unter weiteren Beschwerden leiden, zum Beispiel unter Schmerzen in der Beinrückseite.

In Verbindung mit der Anamnese können verschiedene Untersuchungen dabei helfen, die Ursache der Fersenschmerzen zu erkennen. Zu den wichtigsten Untersuchungen gehören:

  • Körperliche Untersuchung: Hierbei testet der Arzt zum Beispiel, ob im Fersenbereich Druckschmerzen oder knöcherne Schwellungen vorliegen, was auf einen Fersensporn hinweisen könnte. Ausserdem prüft er unter anderem, wie beweglich die Gelenke sind, wie kräftig Ihre Muskulatur ist und ob Sie normal gehen können.
  • Röntgenuntersuchung: Röntgenbilder machen zum Beispiel Knochenbrüche, Fersensporn und eine Verschmelzung von Fersen- und Kahnbein sichtbar. Auch bei Verdacht auf Morbus Bechterew kann eine Röntgenuntersuchung Gewissheit bringen.
  • Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT): Vermutet der Arzt, dass krankhafte Veränderungen der Achillessehne hinter den Fersenschmerzen stecken, kann er diesem Verdacht mithilfe einer Kernspintomografie nachgehen. Auch Morbus Bechterew lässt sich mit einer Kernspintomografie erkennen.
  • Elektromyografie (EMG) und Elektroneurografie (ENG): Wird ein Tarsaltunnelsyndrom als Ursache vermutet, kann der Mediziner die elektrische Aktivität von Muskeln und Nerven mithilfe eines EMG oder ENG messen.

Fersenschmerzen: Behandlung

Wenn eine Grunderkrankung, zum Beispiel ein Fersensporn, oder eine Verletzung (wie ein Knochenbruch) die Fersenschmerzen verursacht, muss diese behandelt werden. Beispielsweise kann Ihnen der Arzt bei einem Fersensporn spezielle Einlagen für die Schuhe empfehlen oder physikalische Therapien (z.B. Stosswellentherapie) sowie schmerzlindernde Medikamente verschreiben. Operiert wird ein Fersensporn meist nur, wenn die Fersenschmerzen trotz dieser konservativen Behandlungsmassnahmen bestehen bleiben.

Häufige Fragen zu Fersenschmerzen

Was tun bei Fersenschmerzen?

Reduzieren Sie bei akuten Fersenschmerzen die Belastung auf die betroffene Ferse (z.B. Sporttraining abbrechen) und kühlen Sie die schmerzende Stelle. Wenden Sie gebenenfalls schmerzlindernde Medikamente (wie eine Salbe) an. In manchen Fällen sind Physiotherapie und spezielle Schuheinlagen hilfreich. Suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf, wenn die Fersenschmerzen eine unklare Ursache haben, länger anhalten, sich verschlimmern beziehungsweise sehr stark sind oder von weiteren Beschwerden begleitet werden (z.B. einer Gelenkschwellung).

Woher können Schmerzen in der Ferse kommen?

Schmerzen in der Ferse entstehen oft durch Überlastung, einen Fersensporn (eine knöcherne Auswüchse am Fersenbein) oder eine Entzündung der Sehnenplatte am Fuss (Plantarfasziitis). Weitere mögliche Ursachen sind zum Beispiel Verletzungen (wie ein Fersenbeinbruch), krankhafte Veränderungen der Achillessehne und eine Schleimbeutelentzündung.

Was tun bei Fersenschmerzen hinten?

Bei Fersenschmerzen hinten sollten Sie zunächst Ihre Füsse schonen und entlasten. Kühlen tut ebenfalls oft gut (etwa bei einer schmerzhaft gereizten Achillessehne). Kurzfristig können Sie auch zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol greifen. Spezielle Einlagen oder Fersenpolster sowie Physiotherapie und spezielle Übungen können ebenfalls hilfreich sein. Bei unklaren oder anhaltenden Beschwerden sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um die Ursache abklären und gezielt behandeln zu lassen.

Welche Einlagen bei Fersenschmerz?

Bei Fersenschmerzen können spezielle orthopädische Einlagen sinnvoll sein. Diese Einlagen entlasten die Ferse und verteilen den Auftrittsdruck. Sie sollen den Fuss unterstützen und das Gangbild korrigieren, was die Schmerzen verringern kann. Wichtig ist, dass die Einlagen individuell an den Fuss angepasst sind. Ihre Auswahl sollte deshalb mit einem Arzt oder Orthopäden abgesprochen werden. Übrigens können neben Einlagen auch spezielle Fersenpolster bei Fersenschmerzen hilfreich sein.

Welcher Arzt bei Fersenschmerzen?

Bei Fersenschmerzen sollten Sie einen Orthopäden oder eine Örthopädin aufsuchen. Diese Ärzte sind Spezialisten für das Bewegungssystem des Körpers, einschliesslich der Knochen, Muskeln, Gelenke, Bänder und Sehnen. Er oder sie kann die Ursache Ihrer Schmerzen diagnostizieren und eine geeignete Behandlung empfehlen. Bei Bedarf werden Sie an einen anderen Facharzt verwiesen, etwa einen Rheumatologen (bei Fersenschmerzen infolge einer rheumatischen Erkrankung).

Welche Hausmittel helfen bei Fersenschmerzen?

In vielen Fällen lindert Kälte die Fersenschmerzen, etwa in Form eines kalten Umschlags oder einer Eispackung (diese nicht direkt auf die nackte Haut legen!). Im Einzelfall kommen noch andere Hausmittel zur Anwendung. So soll etwa bei einem Fersensporn ein warmes Fussbad mit Apfelessig, Murmeltiersalbe oder eine aus Wasser und Backpulver angerührte und auf die Haut gestrichene Paste die Schmerzen lindern können.

Was tun bei akuten Fersenschmerzen?

Entlasten Sie den schmerzenden Fuss, so weit es geht (z.B. kein Lauftraining, keine engen Schuhe) und lagern Sie ihn hoch. Auch Kühlen wirkt akuten Fersenschmerzen in vielen Fällen entgegen (etwa über kalte Umschläge oder in ein Tuch eingewickelte Eiswürfel). Kurzfristige Linderung verschaffen gegebenenfalls auch entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen. Entlastend können auch Schuheinlagen und - bei Fersenschmerzen hinten - Fersenpolster sein.

Was tun bei Fersenschmerzen bei Kindern?

Bei Fersenschmerzen sollten Kinder den Fuss zunächst entlasten (z.B. Sporttraining abbrechen). Eine Kälteanwendung (z.B. kalter Umschlag) lindert oft die Schmerzen. Wenn die Schmerzen aber anhalten, schlimmer werden oder mit weiteren Symptomen einhergehen (wie Gelenkschwellung), sollten Sie einen Arzt oder Ärztin aufszuchen. Er oder sie kann die Ursache genau abklären und eine geeignete Behandlung empfehlen, zum Beispiel die gabe von Schmerzmitteln, Physiotherapie und/oder orthopädische Hilfsmittel (wie spezielle Schuheinlagen).

Was tun bei starken Fersenschmerzen?

Bei akuten starken Fersenschmerzen sollten Sie die betroffene Ferse entlasten (z.B. Sporttraining abbrechen, engen Schuh ausziehen) und das Bein hochlegen. Oft tut auch Kälte gut (z.B. kalter Umschlag). Kurzzeitige Linderung bieten Schmerzmittel wie Ibuprofen. Wenn Sie häufiger oder anhaltende starke Fersenschmerzen haben, ist ein Arztbesuch ratsam. Es gilt die Ursache zu finden, um sie gezielt behandeln zu können (z.B. mit individuell angepassten Schuheinlagen, Physiotherapie, Bandagen, Operation).

Welche Medikamente bei Fersenschmerzen?

Für die Behandlung von Fersenschmerzen reichen oft rezeptfreie Medikamente wie Präparate mit Ibuprofen oder Naproxen aus, um die Schmerzen und eventuelle vorhandene Entzündung zu lindern. Besprechen Sie Ihre Anwendugn idealerweise mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. In schwereren Fällen verschreiben Mediziner abhängig von der Ursache der Fersenschmerzen manchmal auch andere Medikamente wie stärkere Schmerzmittel oder ein Kortikosteroid, das direkt in den betroffenen Bereich gespritzt wird.

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autoren:

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Sabine Schrör
Sabine Schrör

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

Quellen:
  • Breuer, C. et al.: Tipps und Tricks für den Sportmediziner, Springer Verlag, 2004
  • Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. Bundesverband: "Was ist Morbus Bechterew?", unter: www.bechterew.de (Aruf: 28.01.2020)
  • Fersenschmerz, unter www.schulthess-klinik.ch (Abruf: 28.01.2020)
  • Fleischner, G.: Podologische Orthopädie, Verlag Neuer Merkur GmbH, 2003
  • Grüning, M. & Weber, U.: Das neue große Runner’s World Buch vom Laufen, Meyer & Meyer Verlag, 2012
  • Hettenkofer, H.-J.: Rheumatologie, Georg Thieme Verlag, 2014
  • Krämer, J. & Grifka, J.: Orthopädie, Springer Verlag, 2007
  • Krämer, J. & Hasenbring, M.: Bandscheibenbedingte Erkrankungen, Georg Thieme Verlag, 2014
  • Larsen, C.: Gut zu Fuß ein Leben lang, Georg Thieme Verlag, 2019
  • MVZ Gelenk-Klinik: "Fuß", unter: www.gelenk-klinik.de (Abruf: 28.01.2020)
  • Niethard, F.U. et al.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie, Georg Thieme Verlag, 2017
  • Wolansky, R.: Krankheitsbilder in der Podologie, Georg Thieme Verlag, 2006
  • Wülker, N.: Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie, Georg Thieme Verlag, 2019
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